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Studien legen Zunahme von Bildungsungleichheit durch Corona nahe

Dortmund/Bochum (idr). Mit den sozialen Auswirkungen von Corona für Schüler und Familien beschäftigten sich zwei Studien aus dem Ruhrgebiet. Die Technische Universität Dortmund hat gemeinsam mit der Universität Marburg die Qualität von Homeschooling untersucht. Das Ergebnis: Die Situation des Distanzunterrichts hat sich vom ersten zum zweiten Lockdown verbessert, dennoch gibt es noch große Unterschiede zwischen den Schulen.

 

Ungefähr 30 Prozent der 3.400 befragten Eltern berichteten, dass ihre Kinder mindestens zweimal pro Woche in den Fächern Deutsch und Mathematik Unterricht erhielten. Wegen der großen Heterogenität im Distanzunterricht und der damit einhergehenden höchst unterschiedlichen Quantität der Beschulung befürchten die Wissenschaftler, dass die Leistungsunterschiede zwischen Schülern weiter zunehmen. Zudem bereitet Homeschooling auch Eltern insbesondere von jungen Kindern großen Stress.

 

Die Forscher sprechen sich dafür aus, alle Möglichkeiten für den Präsenzunterricht während der Pandemie auszuschöpfen. Darüber hinaus sollten ihrer Ansicht nach weitere Maßnahmen ergriffen werden, um im Falle des Distanzunterrichts vergleichbare Lernbedingungen für alle Schüler zu schaffen.

 

Die Einschränkungen des Präsenzunterrichts haben auch Wissenschaftler der Ruhr-Universität Bochum und der Universität Osnabrück anhand von wöchentlichen Schulbefragungen analysiert. Demnach spielen nicht nur das lokale Infektionsgeschehen, die Schulgröße und die Schulform eine Rolle, sondern auch das soziale Umfeld der Schulen. So sind Schulen mit besonderen sozialen Herausforderungen im Durchschnitt häufiger von (Teil-)Schließungen betroffen. Die Autoren der Studie sehen darin einen Beleg für die Verschärfung von Bildungsungleichheit.

Pressekontakt: TU Dortmund, Prof. Ricarda Steinmayr, Telefon: 0231/755-2832, E-Mail: ricarda.steinmayr[at]tu-dortmund.de; Ruhr-Universität Bochum, Prof. Dr. Gabriele Bellenberg, Prof. Dr. Jörg-Peter Schräpler, Telefon: 0234/32-24752, -29835,

E-Mail: gabriele.bellenberg[at]rub.de, joerg-peter.schraepler[at]rub.de

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