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Transformationstreiber Corona: Studie zeigt Wirtschaftspotenziale für die Metropole Ruhr in Zeiten der Pandemie

RUFIS-Sonderbericht sieht Potenziale in den Bereichen Cybersecurity, Digital Health und Wasserstoff / 24,5 Meter breite "Open"-Installation leuchtet als Zeichen der Zukunftsoffenheit der Region auf der Halde Hoheward

Die Diskussion über die negativen Auswirkungen der Pandemie für die Wirtschaft ist allgegenwärtig. Ein Sonderbericht des Ruhr-Forschungsinstituts für Innovations- und Strukturpolitik (RUFIS) ergänzt die Debatte um eine neue Perspektive. Die qualitative Untersuchung, die jetzt vorliegt, zeigt die Chancen in der Krise für die Wirtschaft im Ruhrgebiet. Die Metropole Ruhr hat gute Voraussetzungen, von dem beschleunigten Wandel hin zu einer digitaleren, nachhaltigeren und krisenfesteren Gesellschaft zu profitieren.

"In den Segmenten Cybersecurity, Digital Health und Greentech – und hier insbesondere beim Wasserstoff – verfügt das Ruhrgebiet über enorme wissenschaftliche und wirtschaftliche Potenziale", sagt Prof. Nicola Werbeck vom RUFIS. Mittelbar sei nicht zu erwarten, dass sich die Corona-Pandemie negativ auf diese Cluster auswirke. Vieles deute auf einen gegenteiligen Effekt hin: "Vor allem politische Weichenstellungen im Zuge der Krise, etwa das Konjunkturpaket mit seinen Schwerpunkten bei Digitalisierung und Klimaschutz sowie die Nationale Wasserstoffstrategie der Bundesregierung, bieten den sehr dichten Netzwerken aus renommierten Forschungs- und Hochschuleinrichtungen, Start-ups und Unternehmen viele Chancen für ein beschleunigtes Wachstum."

Auch die Regionaldirektorin des Regionalverbands Ruhr (RVR), Karola Geiß-Netthöfel, die den Sonderbericht des RUFIS in Auftrag gegeben hat, betont die Chancen der Region: "Der Wandel von Gesellschaft und Wirtschaft wird sich im Zuge von Corona weiter beschleunigen. Die Metropole Ruhr hat gute Voraussetzungen, diese Transformation dank spezifischer regionaler Stärken in Zukunftsbranchen entscheidend mit zu prägen. Wasserstoff wird nach der Kohle der Energieträger der Zukunft."

Konzerne senden positive Signale

Laut RUFIS stimmen auch die veröffentlichten Halbjahresfinanzberichte großer Konzerne des Ruhrgebiets überwiegend optimistisch. Trotz zum Teil verzeichneter unmittelbarer Umsatzrückgänge rechnen Unternehmen wie E.ON, Evonik, Hochtief und RWE mit keinen anhaltenden negativen Geschäftseffekten. "Insgesamt fällt positiv auf, dass viele Traditionskonzerne schon vor Corona die Weichen in eine nachhaltige Zukunft gestellt haben", sagt Prof. Dieter Hecht vom RUFIS. "Beispielhaft sind die Investitionen und Kooperationen von E.ON, Evonik, RWE und thyssenkrupp bei Erzeugung, Transport und Nutzung von grünem Wasserstoff. Hochtief ist bereits seit mehreren Jahren als einziger deutscher Baukonzern im Dow Jones Sustainability Index gelistet."

Auch viele jüngere Unternehmen, insbesondere Start-ups aus den Zukunftsbranchen Cybersecurity, Digital Health und Greentech, haben das Potenzial, den Aufschwung nach der Pandemie mitzutragen.

"Open": Lichtinstallation visualisiert Transformationsgeist des Ruhrgebiets

Als Zeichen der Zukunftsoffenheit der Region installiert der RVR auf der Halde Hoheward in Herten eine Leuchtschrift im Stil des berühmten Hollywood-Signs. Ab sofort leuchtet dort das Wort "Open". Die 6,5 Meter hohe und 24,5 Meter breite Lichtinstallation wird mit einer Solaranlage betrieben und ist auch von der A2 aus gut zu sehen. "Der Sonderbericht macht deutlich, dass die Metropole Ruhr trotz der Pandemie gute Zukunftschancen hat, weil sie eines schon immer war und weiterhin sein wird: offen für neue Ideen, offen für Innovationen, offen für Zuzug und offen für Wandel", sagt Karola Geiß-Netthöfel. "Diese Eigenschaft des Ruhrgebiets bringt die Lichtinstallation selbstbewusst zum Ausdruck."

Mit der Installation startet eine neue Phase der Standortmarketingkampagne der Metropole Ruhr. Sie betont vor dem Hintergrund der Pandemie die Zukunftsoffenheit und den Transformationsgeist des Ruhrgebiets. Die Leuchtschrift wird in den kommenden Tagen um ein "H2" ergänzt: "H2 Open" soll in der Wasserstoffstadt Herten und am Standort des „h2-netzwerks-ruhr“ auf die Kompetenzen und Zukunftspotenziale der Region beim Wasserstoff hinweisen.

Die Installation wird zunächst bis Mitte September auf der Halde Hoheward zu sehen sein.

Zum Sonderbericht:

Der Corona-Sonderbericht des Ruhr-Forschungsinstituts für Innovations- und Strukturpolitik (RUFIS) ist eine qualitative Darstellung der wirtschaftlichen und wissenschaftlichen Ausgangsbedingungen der Metropole Ruhr unter dem Eindruck der Coronapandemie und ihrer Folgen. Der Bericht gibt einen Überblick über die Potenziale der Region in den Zukunftsfeldern Gesundheit, Digitalisierung und Greentech. Er nimmt Bezug auf die Anfang 2020 veröffentlichte Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) und des RUFIS "Auf dem Weg zu einer starken Region. Zukunftspotenziale der Metropole Ruhr". Beide Untersuchungen wurden vom Regionalverband Ruhr (RVR) beauftragt. Der Coronasonderbericht fasst die Neuentwicklungen zusammen.

Statements von Expertinnen aus der Metropole Ruhr:

Besonderes Potenzial attestiert die Studie den Zukunftsbranchen Cybersecurity, Digital Health und Wasserstoff im Ruhrgebiet. Drei Expertinnen schildern die Kompetenzen der Region (Interviews auf Anfrage):

Prof. Dr. Britta Böckmann, Professorin im Lehrgebiet Informatik und Medizinische Informatik an der Fachhochschule Dortmund, über das Cluster Digital Health:

"Digital Health ist im Ruhrgebiet hervorragend aufgestellt. Aus der Kombination von Wissenschaft und Wirtschaft entstehen praxistaugliche kreative Ideen und Innovationen. Durch die regionale Nähe und die hervorragende Vernetzung gelingt es immer wieder, spannende Forschungsprojekte zu akquirieren und umzusetzen."

Prof. Dr. Angelika Heinzel, Geschäftsführerin des Zentrums für Brennstoffzellen-Technik in Duisburg, über das Cluster Wasserstoff:

"Das Ruhrgebiet ist eine Technologie- und Energieregion mit einer hohen Dichte an Bevölkerung, Firmen und Infrastrukturen. Der ideale Knotenpunkt, um die Transformation zu einer nachhaltigen Wirtschaft anzugehen."

Friederike Schneider, Leiterin Ressort Transfer des Horst Görtz Instituts für IT-Sicherheit (HGI) an der Ruhr-Universität Bochum und Geschäftsführerin eurobits e. V., über den IT-Sicherheitsstandort Ruhrgebiet:

"Im Bereich IT-Sicherheit hat das Ruhrgebiet ein einzigartiges Ökosystem aufgebaut. Es gibt hier mittlerweile 400 bis 500 Unternehmen, darunter einige Branchen-Champions. Auch die Forschungsexpertise ist ein wichtiger Faktor. Schätzungsweise rund 1000 Wissenschaftler*innen arbeiten am HGI, dem Max-Planck-Institut für Cybersicherheit und Privatsphäre sowie anderen Einrichtungen."

Die ausführlichen Originalzitate finden Sie in der Zusammenfassung des Sonderberichts.

Weiteres Pressematerial:

  • Sonderbericht des RUFIS
  • Zusammenfassung des Sonderberichts
  • Bildmaterial in RGB und CMYK

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