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TU Dortmund untersucht Schlafentzug

Dortmund (idr). Schlafentzug beeinflusst die kognitive Leistung. Wie genau sich dieser Schlafentzug auf die Leistung des Gehirns auswirkt, haben Forschende am Leibniz-Institut für Arbeitsforschung an der TU Dortmund untersucht. Die Ergebnisse zeigen, dass sich nicht nur die Aktivität des Gehirns verändert, sondern auch die Verbindungsstärken zwischen den Nervenzellen beeinflusst werden. Beides wirkt sich maßgeblich auf die Gedächtnisleistung und das Arbeitsgedächtnis aus.

 

Einfach erklärt: Während des Nachtschlafs werden wichtige Verbindungen verstärkt und unwichtige wieder abgeschwächt. Bei einem Schlafmangel fällt diese Abschwächung aus. Neue, äußere Reize und Informationen können daher nur schlecht oder gar nicht verarbeitet werden, und das Lernen fällt schwerer. Dabei gibt es jedoch einen Unterschied zwischen komplettem Schlafentzug und dem Arbeiten gegen die persönlich bevorzugten Schlaf- und Wachphasen (Chronotyp). Bei letzterem sind die Aktivität des Gehirns und die Neuroplastizität verringert. Beim Schlafentzug ist die Hirnaktivität aber erhöht. Insbesondere bei anspruchsvollen Tätigkeiten kann das Arbeiten im Einklang mit dem eigenen Chronotyp deshalb die Arbeitsleistung verbessern.

 

Die optimale Erregbarkeit des Gehirns könnte sogar Erkrankungen mit kognitiven Defiziten vorbeugen: So besteht bei Depressionen eine verminderte Hirnaktivierung und Neuroplastizität, die durch einen therapeutischen Schlafentzug kompensiert werden könnten.

 

Die gesamte Pressemitteilung ist abrufbar unter: idw-online.de/de/news808855

Pressekontakt: TU Dortmund, Forschungsbereich Psychologie & Neurowissenschaften, Dr. Ali Salehinejad, Telefon: 0231/1084-476, E-Mail: salehinejad[at]ifado.de; Univ.-Prof. Dr. med. Michael Nitsche, Telefon: 0231/1084-301, E-Mail: nitsche[at]ifado.de

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