Kamp-Lintfort (idr). Die rund zehn Kilometer lange Wanderung durch Kamp-Lintfort lädt zu einer Zeitreise durch die Geschichte ein. Sie verbindet Industrialisierung und Barock, Zeche und Kloster. Die Tour startet am nördlichen Ende des Zechenparks Friedrich Heinrich, dem jüngsten Ankerpunkt der Route Industriekultur. Von dort geht es über den stadthistorischen "Wandelweg" zum Kloster Kamp mit seinen beeindruckenden Parkanlagen. Über den Kamperberg und den Niersenbruch wird dann der Heimweg angetreten, der erneut über den "Wandelweg" führt. Abgerundet werden sollte der Ausflug unbedingt mit einem Rundgang durch den Zechenpark.
Zu den Top-Sehenswürdigkeiten der Wanderung gehört die Zeche Friedrich Heinrich, die 2021 in die Route Industriekultur aufgenommen wurde. Das Bergwerk war die dritte große Zechengründung auf linksrheinischer Seite. Ab 1907 entstand die im Ruhrbergbau bis dato einzigartig großzügig und repräsentativ gestaltete Doppelschachtanlage mit Kokerei, die 2012 stillgelegt wurde. Der umgebende Zechenpark wurde anlässlich der Landesgartenschau 2020 realisiert.
Unbedingt sehenswert ist auch der Terrassengarten des Klosters Kamp. Ende der 1980er Jahre ließ die Stadt Kamp-Lintfort am Südhang des Kamper Berges den in Vergessenheit geratenen Park der ehemaligen Zisterzienserabtei wiedererrichten. Dabei orientierte sie sich an den im 18. Jahrhundert angelegten barocken Grundstrukturen. Der Hang wurde durch vier Terrassen mit Obstspalieren, Taxuspyramiden und Weinreben gegliedert. Eine bogenförmige Treppe führte in den eigentlichen Garten, der durch Beete streng formal strukturiert war. Über eine Allee ist der Terrassengarten mit dem ebenfalls nach historischem Vorbild rekonstruierten Alten Garten der Abtei verbunden.
Kleiner Kulturtipp: Im August verwandelt sich der Abteiplatz zum Freilichttheater. Vier Aufführungen stehen auf dem Programm: das Kölner NN Theater zeigt am 16. und 17. August "Exit Casablanca"; es folgen am 23. August das Landestheater Burghofbühne mit "Der Gott des Gemetzels" und am 24. August das Theater Freudenhaus mit der Ruhrgebietskomödie "Freunde der italienischen Oper".
Infos: https://www.rvr.ruhr/themen/wandern-auf-der-route-industriekultur
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