Shopping-Tempel und Natur-Oase als direkte Nachbarn: Das gibt es nur im Ruhrgebiet. Gleich neben dem Oberhausener CentrO in Oberhausen liegt der Gehölzgarten Ripshorst des Regionalverbandes Ruhr (RVR) mit mehr als 6.000 Bäumen.
Der rund 40 Hektar große Park bietet weite Wiesenflächen umgeben von einem Gehölzband. Die ehemaligen Ackerflächen mit Getreide sind heute weitläufiges Grünland. Dadurch wird der Charakter der vorindustriellen Kulturlandschaft weitgehend erhalten. Besucherinnen und Besucher können bei einem Spaziergang die Entwicklungsgeschichte der Bäume in Europa von der Voreiszeit bis zu den kultivierten Nutzpflanzen der heutigen Zeit nachvollziehen. Insgesamt sind mehr als 6000 Bäume mit ihren zum Teil außergewöhnlichen Formen, Farben und Früchten zu bewundern.
Die Tour durch das 60 Meter breite und zwei Kilometer lange Gehölzband ist in vier erdzeitliche Abschnitte gegliedert. Sie beginnt in einem Ginkgo-Hain, wo die älteste Baumart der Welt steht. Der Weg führt von dort in einen urzeitlichen Wald mit rund 140 unterschiedliche Baumarten, die es bereits vor der letzten Eiszeit gab. Dazu zählen u. a. Blauglockenbaum, Taschentuchbaum und Hickorynuss. Im zweiten Bereich wachsen Pioniergehölzen wie Birke, Pappel und Kiefern, die sich nach der Eiszeit als erste wieder angesiedelt haben. Es geht weiter in einen heutigen Mischwald mit Buchen, Linden und Eichen. Wenn dieser durchquert wurde, blicken Ausflügler auf eine große Obstbaumwiese und damit auf die vierte und letzte Station. Hier wird die Kulturnutzung von Gehölzen durch den Menschen gezeigt. Der Gehölzgarten ist ganzjährig geöffnet und kostenlos zugänglich.
Das Gelände kann auch im Rahmen von geführten Exkursionen erkundet werden, die der RVR regelmäßig anbietet. Der nächste Spaziergang unter dem Motto "Sommer im Gehölzgarten Ripshorst" startet am 23. August um 11 Uhr. Organisiert werden die Touren vom RVR-Besucherzentrum Haus Ripshorst, das direkt am Gehölzgarten steht. Das Besucherzentrum ist auf jeden Fall einen Besuch wert. Die dortige interaktive Dauerausstellung stellt zwölf bedeutende Standorte des Emscher Landschaftsparks vor. Zudem hält das Besucherzentrum eine Vielzahl an Ausflugstipps in Form von Rad- und Wanderkarten sowie kostenlosen Informationsmaterial bereit. Wer den Emscher Landschaftspark per Rad erkunden möchte, kann sich Fahrräder direkt vor Ort ausleihen. Über den Knotenpunkt 7 ist die Parklandschaft Ripshorst übrigens auch für Radelnde bequem zu erreichen.
Wer Lust auf noch mehr Natur hat, ist im Gleispark Frintrop gut aufgehoben. Das 25 Hektar große Gelände, das ursprünglich von der Köln-Mindener Eisenbahn-Gesellschaft als Rangier- und Sammelbahnhof genutzt wurde, liegt nur einen Katzensprung entfernt an der Stadtgrenze Oberhausen/Essen. 1998 kaufte der RVR die Brache von der Deutschen Bahn, demontierte die meisten Schienen und renaturierte das Gelände. Das frühere Industrieareal mit seinem fast steppenartigem Bewuchs bietet zahlreichen Tieren und Pflanzen eine Heimat und zählt heute zu den artenreichsten Standorten im Ruhrgebiet. Im östlichen Teil des Parks befindet sich ein Birkenwald mit Ruinen und Skulpturen. Auf einer Wiese weiter westlich gedeihen u.a. Nachtkerze, Johanniskraut, Dürrwurz und Goldrute. Der Gleispark Frintrop ist Teil der Route Industrienatur des Regionalverbandes Ruhr.
Die Ausflugsziele sind bestens im Rahmen einer Radtour erreichbar. Sie liegen direkt an der Route der Industriekultur per Rad.
Weitere Informationen zum Gehölzgarten und zum RVR-Besucherzentrum Haus Ripshorst finden Sie unter