Wohnungsmarktbericht Ruhr: Deutlicher Anstieg bei den Baugenehmigungen / Anteil geförderter Wohnungen rückläufig
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Essen/Metropole Ruhr (idr). Die Zahl der Wohnungsfertigstellungen in der Metropole Ruhr ist seit 2009 leicht gestiegen. 44.600 Wohnungen wurden zwischen 2011 und 2016 im Ruhrgebiet gebaut, das waren 18 Prozent der Fertigstellungen in NRW. Das geht aus dem 4. Regionalen Wohnungsmarktbericht der Arbeitsgemeinschaft Wohnungsmarkt Ruhr hervor, der unter der Federführung des Regionalverbandes Ruhr (RVR) in Zusammenarbeit mit den elf kreisfreien Städten und vier Kreisen des Ruhrgebiets in Begleitung durch die NRW.Bank erstellt wurde.
Trotz steigender Tendenz im Wohnungsbau bleibt die Metropole Ruhr hinter der NRW-Entwicklung zurück. Bezogen auf das Jahr 2007 lag der Index der Baufertigstellungen im Ruhrgebiet 2016 bei 83, in NRW bei 105. Die Zahl der Baugenehmigungen von 2014 bis 2016 lassen jedoch erwarten, dass die Region aufholen wird: 30.000 Baugenehmigungen wurden in diesem Zeitraum erteilt, allein 12.000 im Jahr 2016. Genehmigt wurden überwiegend Mehrfamilienhäuser.
Ein Vergleich der kreisfreien Städte und Kreise im Ruhrgebiet zeigt eine deutlich höhere Bautätigkeit in den Kreisen: Dort lag der Baufertigstellungsindex 2016 bei 101, in den kreisfreien Städten bei 70. Auffällig ist vor allem die deutliche Zunahme von Mehrfamilienhäusern in den Kreisen. Zwischen 2014 und 2016 entstanden rund 59 Prozent der Wohnungen in Mehrfamilienhäusern (2.074) und nur 1.460 in Ein- und Zweifamilienhäusern. In den kreisfreien Städten wurden 1.420 Wohnungen in Mehrfamilienhäusern gebaut, was einem Anteil von 48 Prozent entspricht. Als mögliche Gründe für die Dominanz von Mehrfamilienhaus-Neubauten in den Kreisen nennen die RVR-Experten unter anderem einen erhöhten Nachholbedarf, gestiegene Bodenpreise und den demografischen Wandel, der zu einer verstärkten Nachfrage nach kleinerem und barrierefreiem Wohnraum führt.
Aufmerksam beobachten die Planer den Rückgang des öffentlich geförderten Wohnungsbestandes: Durch geringen Zuwachs geförderter Wohnungen (Neubau und neue Belegungsbindungen im Bestand) und das planmäßige oder vorzeitige Auslaufen der Bindungen sank der Bestand zwischen 2006 und 2016 um 39,2 Prozent. 2016 standen 183.592 geförderte Wohnungen zur Verfügung. Das entsprach einem Anteil von 6,9 Prozent am Gesamtwohnungsbestand. Dieser Trend wird sich Prognosen der NRW.BANK zufolge fortsetzen. Bis 2030 wird ein weiterer Rückgang der geförderten Wohnungen um 31,3 Prozent erwartet (NRW: 34,2 Prozent).
Die Arbeitsgemeinschaft Wohnungsmarkt Ruhr befürchtet, dass diese Entwicklung langfristig dazu führt, dass Steuerungsmöglichkeiten hinsichtlich der Versorgung von breiten Bevölkerungsschichten mit bezahlbarem Wohnraum fehlen. Daher hat die RVR-Verbandsversammlung zum Jahresende beschlossen, dass der Regionalverband Ruhr den Rahmen für ein regionales Wohnungsmarktkonzept erarbeitet. Ein Schwerpunkt soll auf der Schaffung und Sicherung von bezahlbarem Wohnraum liegen.
Infos: www.rvr.ruhr
HINWEIS FÜR DIE REDAKTION: Den Wohnungsmarktbericht Ruhr finden Sie unter www.metropoleruhr.de/regionalverband-ruhr/informelle-planung/planernetzwerk.html.Pressekontakt: RVR, Dr. Christoph Alfken, Telefon: 0201/2069-288, E-Mail: alfken@rvr.ruhr, Pressestelle, Barbara Klask, Telefon: -201, E-Mail: klask@rvr.ruhr
Essen/Metropole Ruhr (idr). Die Zahl der Wohnungsfertigstellungen in der Metropole Ruhr ist seit 2009 leicht gestiegen. 44.600 Wohnungen wurden zwischen 2011 und 2016 im Ruhrgebiet gebaut, das waren 18 Prozent der Fertigstellungen in NRW. Das geht aus dem 4. Regionalen Wohnungsmarktbericht der Arbeitsgemeinschaft Wohnungsmarkt Ruhr hervor, der unter der Federführung des Regionalverbandes Ruhr (RVR) in Zusammenarbeit mit den elf kreisfreien Städten und vier Kreisen des Ruhrgebiets in Begleitung durch die NRW.Bank erstellt wurde.
Trotz steigender Tendenz im Wohnungsbau bleibt die Metropole Ruhr hinter der NRW-Entwicklung zurück. Bezogen auf das Jahr 2007 lag der Index der Baufertigstellungen im Ruhrgebiet 2016 bei 83, in NRW bei 105. Die Zahl der Baugenehmigungen von 2014 bis 2016 lassen jedoch erwarten, dass die Region aufholen wird: 30.000 Baugenehmigungen wurden in diesem Zeitraum erteilt, allein 12.000 im Jahr 2016. Genehmigt wurden überwiegend Mehrfamilienhäuser.
Ein Vergleich der kreisfreien Städte und Kreise im Ruhrgebiet zeigt eine deutlich höhere Bautätigkeit in den Kreisen: Dort lag der Baufertigstellungsindex 2016 bei 101, in den kreisfreien Städten bei 70. Auffällig ist vor allem die deutliche Zunahme von Mehrfamilienhäusern in den Kreisen. Zwischen 2014 und 2016 entstanden rund 59 Prozent der Wohnungen in Mehrfamilienhäusern (2.074) und nur 1.460 in Ein- und Zweifamilienhäusern. In den kreisfreien Städten wurden 1.420 Wohnungen in Mehrfamilienhäusern gebaut, was einem Anteil von 48 Prozent entspricht. Als mögliche Gründe für die Dominanz von Mehrfamilienhaus-Neubauten in den Kreisen nennen die RVR-Experten unter anderem einen erhöhten Nachholbedarf, gestiegene Bodenpreise und den demografischen Wandel, der zu einer verstärkten Nachfrage nach kleinerem und barrierefreiem Wohnraum führt.
Aufmerksam beobachten die Planer den Rückgang des öffentlich geförderten Wohnungsbestandes: Durch geringen Zuwachs geförderter Wohnungen (Neubau und neue Belegungsbindungen im Bestand) und das planmäßige oder vorzeitige Auslaufen der Bindungen sank der Bestand zwischen 2006 und 2016 um 39,2 Prozent. 2016 standen 183.592 geförderte Wohnungen zur Verfügung. Das entsprach einem Anteil von 6,9 Prozent am Gesamtwohnungsbestand. Dieser Trend wird sich Prognosen der NRW.BANK zufolge fortsetzen. Bis 2030 wird ein weiterer Rückgang der geförderten Wohnungen um 31,3 Prozent erwartet (NRW: 34,2 Prozent).
Die Arbeitsgemeinschaft Wohnungsmarkt Ruhr befürchtet, dass diese Entwicklung langfristig dazu führt, dass Steuerungsmöglichkeiten hinsichtlich der Versorgung von breiten Bevölkerungsschichten mit bezahlbarem Wohnraum fehlen. Daher hat die RVR-Verbandsversammlung zum Jahresende beschlossen, dass der Regionalverband Ruhr den Rahmen für ein regionales Wohnungsmarktkonzept erarbeitet. Ein Schwerpunkt soll auf der Schaffung und Sicherung von bezahlbarem Wohnraum liegen.