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Zwei Wasserstoffprojekte gehen in Duisburg an den Start: Machbarkeitsstudie zur Nutzung von Metallhydridspeichern für Wasserstoff und HydrOxy Hub Walsum werden umgesetzt

Duisburg/Mülheim (idr). Neue Wege in der Speicherung von Wasserstoff testet das Fraunhofer UMSICHT in Zusammenarbeit mit der Duisburger Hafen AG und GKN Hydrogen. Eine vorläufige Analyse hat ergeben, dass die Lagerung von chemisch gebundenem Wasserstoff in Form von Metallhydriden eine wirtschaftlich und sicherheitstechnisch attraktive Alternative zur aufwändigen Lagerung als Druckgas oder tiefkalte Flüssigkeit darstellen könnte. Im Projekt HYINPORT untersuchen die Partner die Machbarkeit dieses Ansatzes und planen im Fall eines positiven Ergebnisses eine entsprechenden Demonstrationsanlage.

 

Metallhydridspeicher lagern Wasserstoff nicht in hochkomprimierter oder verflüssigter Form ein, sondern binden diesen chemisch in einer Metallgitterstruktur ab. So kann er mehrere Jahre gelagert werden. Erzeugt wird dieser Wasserstoff zuvor durch Elektrolyse, die von grünem Strom gespeist wird. Die beim Einlagerungsprozess entstehende Wärme kann z.B. als Heizwärme zur Verfügung gestellt werden.

 

Erste kleine Anwendungen gibt es bereits. Das Projekt soll nun klären, ob die Metallhydridspeicher auch kritische Infrastrukturen wie den Duisburger Hafen konstant mit grüner Energie versorgen könnten.

 

An anderer Stelle in Duisburg geht ein weiteres Wasserstoff-Projekt jetzt in die Realisierungsphase: Der "HydrOxy Hub Walsum" kann nach Abschluss des Fördervertrags mit der EU ab Januar 2024 umgesetzt werden. Bis zum Herbst soll die Entscheidung fallen, welcher Anlagenbauer die Elektrolyseanlage mit zunächst rund 150 Megawatt (MW) Leistung errichten wird. Die endgültige Investitionsentscheidung ist für 2025 geplant, 2027 soll die erste Ausbaustufe der Anlage schließlich in Betrieb gehen. Bis 2031 wird die Kapazität der Anlage schrittweise auf mehr als 500 Megawatt aufgestockt. Ziel des Projekts ist es, mit einer Grünstrom-basierten Elektrolyse grünen Wasserstoff zur Stahlproduktion von Thyssenkrupp in Duisburg, dem größten Stahlstandort der EU, herzustellen.

 

Für die erste Ausbaustufe der Wasserstofferzeugung investiert Iqony, ein Teilkonzern der Steag-Gruppe, am traditionellen Kraftwerksstandort in Duisburg-Walsum einen mittleren dreistelligen Millionenbetrag. Die nun geschlossene Vereinbarung über eine Förderung aus dem Innovation Fund macht in etwa zehn Prozent der Gesamtinvestition aus. Unter den vielen Projekten, die sich im Themenbereich "Industrieelektrifizierung und Wasserstoff" des Innovationsfonds LSC-2022 beworben haben, war der "HydrOxy Hub Walsum" das einzige deutsche Projekt, das eine solche finanzielle Unterstützung erhielt.

Pressekontakt: Fraunhofer UMSICHT, Kommunikation, Iris Kumpmann, Telefon: 0208/8598-1200, E-Mail: iris.kumpmann[at]umsicht.fraunhofer.de; Iqony G,bH, Daniel Mühlenfeld, Telefon: 0201/801-4262, E-Mail: daniel.muehlenfeld[at]iqony.energy

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