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Geonetzwerk.MetropoleRuhr will Digitalen Zwilling der Ruhrgebietsstraßen schaffen

Aktuell sind spezielle Fahrzeuge auf den Straßen der Metropole Ruhr unterwegs, um sie digital zu erfassen. Hinter der groß angelegten Befahrung steht das Geonetzwerk.metropoleRuhr.

Ende letzten Jahres startete die Befahrung im Rahmen der interkommunalen Zusammenarbeit im Geonetzwerk.metropoleRuhr. Der Straßenraum soll digital erfasst werden, um einen sogenannten „Digitalen Zwilling“ des Straßenraums im Ruhrgebiet zu schaffen. Die Bilder ergänzen die Aufnahmen aus der Luft, mit denen der Regionalverband Ruhr (RVR) die Raumbeobachtung der Region seit 100 Jahren unterstützt.

Carina Feske, beim RVR zuständig für das Geonetzwerk.metropoleRuhr, erklärt das Projekt:

Frau Feske, wie muss man sich die Datenerfassung vorstellen? Was passiert da genau?

„Es ist recht einfach: Ein PKW ist mit einer hochauflösenden 360 Grad-Kamera und Laserscannern ausgerüstet. Bei der Fahrt werden Fotos aufgenommen – alle fünf Meter eines - und ein Laserscanner erfasst kontinuierlich den Raum.“

Also ein wenig wie bei den bekannten Google-Autos. Werden dabei auch Details von Bauten oder auch Privatgrundstücken erfasst?

„Nur Details, die im öffentlichen Straßenraum ersichtlich sind, das heißt Vorgärten oder Ähnliches. Datenschutzrechtskonform werden sowohl Personen als auch Nummernschilder verpixelt. Da die Daten nur zu internen Zwecken genutzt und nicht veröffentlicht werden, ist eine nachträgliche individuelle Verpixelung von Privatgrundstücken, wie man es von Google Bildern kennt, nicht notwendig.“

Wie geht der RVR mit den erfassten Daten um?

„Die Daten werden anonymisiert, gehostet und in eine Weboberfläche eingebunden. Diese ist aber nur einem beschränkten Nutzerkreis, also beispielsweise städtischen Verwaltungen der Region oder Vermessungs- und Katasterämtern zugänglich. Es werden keine vollständigen Daten oder Bilder veröffentlicht! Sie dienen rein der effizienten Bearbeitung von Verwaltungsprozessen- z. B. bei Genehmigungsverfahren oder für Planungen.“

Welche praktischen Beispiele gibt es für die Nutzung der Daten?

„Über die Weboberfläche können neben allgemeinen Messungen im Straßenraum ebenfalls Straßenzustände oder Straßenmobiliar erfasst werden. Zudem kann durch die vorliegenden digitalen Daten der Aufwand für Vorortbegehungen − z. B. fürs Baustellenmanagement − erheblich reduziert werden. Solch detaillierte Auswertungen sind aber nicht Teil des derzeitigen Projektes. In einem interkommunalen Diskussionsprozess werden weiterführende Projekte entwickelt. Vorstellbar wäre zum Beispiel, den Zustand von Straßen mittels künstlicher Intelligenz zu überprüfen oder ein Straßenschildkataster aufzubauen. Auch die Unterstützung von Einsatzplanungen bei Polizei und Feuerwehr wäre möglich.“

Das Geonetzwerk.metropoleRuhr im Netz:
geonetzwerk.metropoleruhr.de

RVR-Internetredaktion