Zu Beginn lebensfeindlich
Bereits seit den 80er Jahren wurde experimentiert, um aus den schwarzgrauen Bergehalden ansehnliche Teile der Stadtlandschaft zu machen. Das rohe Gestein ist für Pflanzen und Tiere oft viele Jahre unbrauchbar, da die wertvollen Nährstoffe erst allmählich beim Verwitterungsprozess freigegeben werden. Zudem sind die Hänge oft steil, das Wasser fließt schnell ab, und das dunkle Gestein kann sich in der Sonne bis auf 90 Grad aufheizen.
Eine neue Landschaft
Heute sind die Halden grün und ganz selbstverständlich Teil der Freizeit- und Erholungslandschaft des Ruhrgebiets. Entweder haben pflanzliche Pioniere bei fortschreitenden Verwitterungsprozessen einen Lebensraum selbst gestaltet oder es wurde mit Hilfe aufwändiger Rekultivierungsmaßnahmen wie Bodenauftrag, Düngung, Bewässerung und Bepflanzung eine neue Landschaft aus Menschenhand geschaffen.
Erbsenstrauch und Ölweide, Kröten und Libellen
Da, wo sich die Natur selbst entwickeln konnte, ist sie besonders: Neben heimischen Baum- und Straucharten wie Birken, Weiden und Pappeln kommt u. a. auch der aus Nordostasien stammende Erbsenstrauch mit seinen langen Schoten oder die silbrigweiß schimmernde Ölweide aus Nordamerika vor.
In Feuchtbiotopen tummeln sich Kröten und Frösche, darüber kreisen Libellen, zahlreiche andere Insekten haben den Lebensraum Halde für sich entdeckt.
Route Industrienatur schafft Einblicke
Wer mehr zur besonderen Natur auf Halden wissen möchte, kann sich über die Route führen lassen. Sie umfasst 19 Standorte, sieben davon sind Halden:
- Schurenbachhalde in Essen
- Halde Rheinelbe in Gelsenkirchen
- Halde Hoheward an der Stadtgrenze Herten/Recklinghausen
- Halde Lothringen in Bochum
- Halde Zollern iin Dortmund
- Halde Großes Holz in Bergkamen
- Halde Sachsen in Hamm
Infos und Buchungen gibt’s am RVR-Besucherzentrum Haus Ripshorst in Oberhausen.