Nachhaltigkeit, Gerechtigkeit und Fairness in Einkauf und Handel: So lauten die zentralen Handlungsfelder der Initiative Fairtrade Deutschland, die 2013 mit der "Fairen Metropole Ruhr" weltweit erstmals eine Großregion für ihr Engagement gegen Handelsungerechtigkeit ausgezeichnet hat.
Ein Titel, der verpflichtet: Gemeinsam will das Netzwerk mit starker Unterstützung durch den Regionalverband Ruhr das Ruhrgebiet zukünftig noch fairer und gerechter gestalten. Ein Anspruch, der globale Verantwortung ebenso impliziert wie einen Öffentlichen Einkauf, der sich an der Einhaltung von Menschen- und Arbeitsrechten sowie Nachhaltigkeitszielen entlang der Lieferkette orientiert.
Das entscheidende Instrument zur Umsetzung dieser Ziele ist die "Charta Faire Metropole Ruhr 2030", die das Netzwerk aus kommunalen, kirchlichen und zivilgesellschaftlichen Organisationen als gemeinsame "Fairfassung" für das Ruhrgebiet geschaffen hat. Sie beruht – wie die gesamte Arbeit der "Fairen Metropole Ruhr" – auf den 17 Nachhaltigkeitszielen der Vereinten Nationen, den so genannten Sustainable Development Goals, sowie auf den internationalen Prinzipien des Fairen Handels. Viele Kommunen, darunter beispielsweise Essen, Dortmund, Hagen, Unna und Schwerte, haben die Charta bereits per Ratsbeschluss angenommen und lassen auf ihr Engagement konkrete Taten für eine bessere und gerechtere Welt folgen.
Keine Produkte aus ausbeuterischer Kinderarbeit in den Kommunen
Und erreicht wurde in den vergangenen Jahren schon viel: Bereits 2010 haben sich alle Kommunen im Ruhrgebiet verpflichtet, keine Produkte mehr zu beschaffen, die durch ausbeuterische Kinderarbeit entstanden sind. Mehr als 30 Kommunen haben den fairen Städtekaffee “Pottkaffee“ im Sortiment, über 4,8 Millionen Menschen leben in einer der 39 Fairtrade Towns oder einem der beiden Fairtrade Kreise, und es gibt über 50 Fairtrade Schools und mehr als 220 Faire Kitas.
Außerordentliches Engagement, das Katja Carson, Vorständin von Fairtrade Deutschland, in ihrer Laudatio zum gemeinsamen Festakt am 23. August noch einmal deutlich herausstellte: "Der faire Handel gewinnt durch die Vernetzung über die Stadtgrenzen hinaus. Und auch auf anderer Ebene profitieren die Aktiven und Kommunen durch die Zusammenarbeit: Wer beim fairen Handel an einem Strang zieht, stößt oft noch mehr gemeinsame Projekte für die eigene Kommune an. Die Fairtrade-Community lebt von diesem Engagement." Und auch für Karola Geiß-Netthöfel, Regionaldirektorin des RVR, ist der zukünftige Handlungsauftrag klar: "Mit dem Fairen Handel in der Metropole Ruhr setzen wir ein Zeichen für eine Welt, in der Gerechtigkeit und Nachhaltigkeit keine leeren Versprechen bleiben. Der Regionalverband Ruhr wird das Netzwerk bei seiner Arbeit deshalb tatkräftig unterstützen."
Die Arbeit des Netzwerks "Faire Metropole Ruhr" wird von der Servicestelle Kommunen in der Einen Welt (SKEW) der Engagement Global gGmbH mit Mitteln des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) sowie der Stiftung Umwelt und Entwicklung Nordrhein-Westfalen unterstützt.