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Tierische Unterstützung für naturschonende Durchforstung

In der Haard im Norden des Kreises Recklinghausen kommen aktuell Rückpferde zum Einsatz, die die Arbeit von schweren Maschinen ersetzen. RVR Ruhr Grün setzt damit auf die naturschonende Durchforstung von Wäldern des Ruhrgebiets.

Im Auftrag des Regionalverbandes Ruhr sind derzeit zwei imposante Kaltblüter in den Wäldern der Haard im Einsatz: Fast geräuschlos traben sogenannte Rückepferde gemeinsam mit ihren Besitzern durch das Unterholz. Ihr Ziel: gefallene Baumstämme, die mitten im dichten Wald liegen, auf die Wege zum Abtransport manövrieren. Aus den Stämmen soll wertvolles Kamin- oder Bauholz werden.   

Meterlange Baumstämme müssen die kräftigen Tiere aus dem Unterholz ziehen. Dafür tragen sie an einem speziellen Geschirr lange Eisenketten, an denen die Stämme befestigt werden. Wenn der Befehl zum Losmarschieren kommt, sind die Tiere voller Tatendrang. Die sonst eher sanftmütigen Pferde werden dann zu echten Kraftpaketen. Der ganze Körper spannt sich an, der Kopf richtet sich nach oben, dann ziehen die Tiere teils mehrere Stämme gleichzeitig durch das unwegsame Terrain. Das Ziel ist immer die nächste Gasse hin zu einem offiziellen Waldweg. Hier wird das geschlagene Holz gesammelt und für den Abtransport mit dem LKW bereitgestellt. 

Doch warum der ganze Aufwand? Der Einsatz durch Rückepferde ist keine nostalgische traditionelle Arbeit, sondern eine anerkannte naturschonende Art der Durchforstung von Wäldern. Denn wenn die Tiere nicht wären, müsste schweres, lautes Gerät mitten in die Wälder eindringen. Böden würden für Jahre zerstört und damit der Lebensraum von unzähligen Pflanzen und Tieren. Die Pferde hingegen hiterlassen kaum Schäden im Wald und rücken die Stämme zu den bereits vorhandenen Gassen und Wegen in den Wäldern. Zudem ist das Rücken mit den tierischen Helfern bei fast jedem Wetter und auch bei schwierigen Bodenverhältnissen möglich.

RVR Ruhr Grün setzt bereits seit mehreren Jahren auf Rückepferde zur Unterstützung der Durchforstung. Mit etwas Glück können Interessierte den imposanten Tieren samt ihren aufgeschlossenen Besitzern Susanne Berling und Karsten Gütler aus Rheinland-Pfalz bei der beeindruckenden Arbeit aus sicherer Entfernung zusehen. 

RVR RUHR GRÜN

RVR-Internetredaktion