Pressemitteilung

4. Regionaler Wohnungsmarktbericht: Vielfältiger Bestand prägt die Metropole Ruhr / Grundstücks- und Immobilienpreise steigen moderat

Moderat steigende Preise für Bauland und Immobilien im Bestand, kein überdurchschnittlicher Anstieg der Mieten und eine große Auswahl an unterschiedlichen Wohnungsgrößen kennzeichnen den Wohnungsmarkt in der Metropole Ruhr mit seinen 2,65 Millionen Wohnungen. So lauten die wesentlichen Ergebnisse des 4. Regionalen Wohnungsmarktberichts, den die Arbeitsgemeinschaft Wohnungsmarkt Ruhr heute (21.11.) im Planungsausschuss des Regionalverbandes Ruhr (RVR) vorgestellt hat. An dem Projekt unter der Federführung des RVR sind die elf kreisfreien Städte und die vier Kreise des Ruhrgebiets beteiligt.

Martin Tönnes, Beigeordneter Planung beim RVR: „Der gemeinsam erstellte Bericht zeigt, dass die Wohnungsmärkte in der Metropole Ruhr ein bezahlbares Wohnungsangebot für jede Nachfrage zur Verfügung stellen. Im Vergleich zu dem letzten Bericht aus dem Jahr 2015 ist erkennbar, dass Umfang und Dynamik der Nachfrage auch bei uns deutlich anzieht. Zur Zukunftssicherung werden in den Städten Wohnbauflächen für rund 115.000 neue Wohnungen im neuen Regionalplan zur Verfügung stehen. Angesichts überhitzter Wohnungsmärkte in anderen Regionen kann bezahlbarer Wohnraum für alle in der Metropole Ruhr ein entscheidender Standortvorteil im Wettbewerb der Regionen sein.“

Hans-Jürgen Best, Stadtdirektor der Stadt Essen und Sprecher des Lenkungskreises der Städteregion 2030, ergänzt: „Das vielfältige Angebot ermöglicht zum Beispiel vielen Zielgruppen den Erwerb von Eigentum. Die Städte und Kreise der Region verfügen über sehr unterschiedliche Bestände von höherpreisigen, attraktiven Angeboten bis hin zu bezahlbaren Lagen. Jedoch steigen die Preise für Wohneigentum und die Mieten auch in unserer Region seit Jahren. Region und Kommunen arbeiten darum schon lange, mit unterschiedlichen Instrumenten wie der Bestandsentwicklung, der Bereitstellung von Bauland und qualitätsvollem öffentlich gefördertem Wohnungsbau für breite Bevölkerungsschichten auch weiterhin bezahlbaren Wohnraum für alle Zielgruppen zu sichern.“

 Ausgewählte Ergebnisse im Überblick:

·        Der Wohnungsmarkt Ruhr zeichnet sich im Vergleich mit anderen Ballungsräumen in Nordrhein-Westfalen durch ein moderates Preisniveau und einen ebensolchen Preisanstieg bei Bauland aus. Die Preissteigerungen konzentrieren sich auf die Hellwegzone. In den Kreisen zeigt sich eine heterogene Preisentwicklung von wenigen Rückgängen über weit verbreitete Stabilität bis hin zu moderaten Steigerungen. Die Angebotspreise für Bestandsimmobilien ziehen im Mittel auf dem gesamten Wohnungsmarkt Ruhr weiter an. Das Preisspektrum für Bauland- und Immobilienpreise ist nach wie vor groß, was auf ein differenziertes Angebot hinweist, das vielen Zielgruppen die Eigentumsbildung ermöglicht.

 ·        Bei Wiedervermietungen herrschen auf dem Wohnungsmarkt Ruhr im Landesvergleich eher moderate Angebotspreise. Die Angebotsmieten im Neubau bewegen sich im Landesvergleich im oberen Segment. Das lässt auf hochwertigen Neubau schließen, der eine Nachfrage bedient, die im Bestand nicht zu befriedigen ist. In den letzten Jahren sind deutliche Steigerungen der Angebotsmieten bis über 10 Prozent zu verzeichnen. Dies liegt in etwa im Trend des Landes Nordrhein-Westfalen und ist etwas moderater als in anderen Ballungsräumen des Landes.

 ·        Die rund 2,65 Millionen Wohnungen auf dem Wohnungsmarkt Ruhr stellen bezogen auf die Wohnungsgrößen und die Ausstattungsmerkmale ein sehr vielfältiges Angebot dar. Im Landesvergleich hat der Wohnungsbestand ein höheres Durchschnittsalter. Dahinter können sich eine hohe Wohnqualität (z.B. saniertes Jugendstilgebäude) und auch besondere Herausforderungen (z.B. energetische Sanierung, Reduktion von Barrieren) verbergen. Zwei von drei Wohnungen befinden sich in Mehrfamilienhäusern, aber rund 70 % der Wohngebäude sind Ein- und Zweifamilienhäuser.

·        Auch im Ruhrgebiet geht der Anteil des öffentlich geförderten Wohnungsbestandes zurück. Die Arbeitsgemeinschaft der Städte und des RVR befürchtet, dass diese Entwicklung langfristig zu fehlenden Steuerungsmöglichkeiten der kommunalen Verwaltung hinsichtlich der Versorgung von breiten Bevölkerungsschichten mit bezahlbarem Wohnraum führen kann. Inwieweit die Veränderungen der Förderkonditionen durch das Land NRW im Wohnungsbauförderungsprogramm 2018 bis 2022 diesen Trend auffangen werden, will die Arbeitsgemeinschaft mit Blick auf den fünften Wohnungsmarktbericht beobachten.

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