Pressemitteilung

Klimaneutralität bis 2045:

Emissionen in der Metropole Ruhr sinken kontinuierlich, aber noch zu langsam

In der Metropole Ruhr wurden 2020 rund 71 Millionen Tonnen Treibhausgas-Emissionen freigesetzt – neunzehn Prozent weniger als 2012. Insgesamt betrug der Endenergieverbrauch in der Metropole Ruhr etwa 203 Terrawattstunden. Das sind die Ergebnisse der Energie- und Treibhausgas-Bilanz der Metropole Ruhr, die der Regionalverband Ruhr (RVR) am 3. März dem RVR-Ausschuss für Klima, Umwelt und Ressourceneffizienz vorgestellt hat. Der Rückgang ist größtenteils auf den Ausbau erneuerbarer Energien, aber auch auf die Auswirkungen der Corona-Pandemie zurückzuführen. In der Prognose für 2021/2022 werden die Emissionen zunächst wieder etwas ansteigen.

Dazu RVR-Beigeordnete Nina Frense: „Der Druck zu handeln wird größer. Um das Klimaziel 2045 zu erreichen. müssen deutlich mehr Treibhausgase in allen Sektoren eingespart werden. Auf dem Weg zur grünsten Industrieregion der Welt bietet Wasserstoff ein großes Potenzial. Das geht nur mit finanzieller Unterstützung von Bund und Land. Mit Projekten wie Klimafit.Ruhr, Hydrogen Metropole Ruhr oder Klimaneutral.Ruhr will der Regionalverband Ruhr maßgeblich zur Energiewende beitragen.“

Die Treibhausgas-Emissionen pro Kopf liegen mit 13,9 Tonnen CO2-Äquivalenten im Jahr 2020 noch deutlich über den Vergleichswerten von Land NRW und Bund. Ein Grund dafür ist die Großindustrie, vor allem die Eisen- und Stahlproduktion.

Die Treibhausgas-Emissionen der Industrie sind zwischen den Jahren 2012 und 2020 um 18,7 Prozent gesunken. Auch in den Sektoren Gewerbe, Handel, Dienstleistung (-28,5 Prozent), Private Haushalte (-24,2 Prozent) und Verkehr (-8,1 Prozent) verzeichnet die Metropole Ruhr eine Reduzierung im Vergleichszeitraum. Ohne die Einschränkungen in der Corona-Pandemie hätte sich im Bereich Verkehr aber eher ein Anstieg um vier Prozent ergeben. In den anderen Sektoren wären die Werte auch ohne Corona gesunken, was in erster Linie am Ausbau der erneuerbaren Energien liegt.

Die Industrie, insbesondere Stahl- und Chemieindustrie, hat den mit Abstand größten Anteil an den Emissionen im Ruhrgebiet. Aufgrund der hohen Nachfrage an Energie, welche momentan zu großen Teilen aus fossilen Quellen stammt, bietet der Einsatz von grünem Wasserstoff die Chance, allein durch industrielle Anwendung einen deutlichen Teil der Gesamtemissionen einzusparen.

Die im Ruhrgebiet installierten erneuerbaren Energien konnten im Jahr 2020 rund neun Prozent des gesamten Stromverbrauchs der Metropole Ruhr decken. Der Ausbau der erneuerbaren Energien entwickelt sich positiv. Angesichts des großen Potenzials für Photovoltaikanlagen auf den Dächern der Metropole Ruhr könnte diese Entwicklung jedoch stärker sein. Gemäß RVR-Solardachkataster sind über eine Millionen Dächer für Photovoltaik laut ihrer Einstrahlungsdaten geeignet. Wenn diese genutzt würden, könnten jährlich etwa fünf Millionen Tonnen CO2eingespart werden.

Klimaschutz gezielt voranbringen / Fortschreibung der regionalen Treibhausgasbilanz alle zwei Jahre

Mit der regelmäßigen Erhebung zu den Treibhausgas-Emissionen in der Metropole Ruhr legt der RVR alle zwei Jahre valide und vergleichbare Daten für alle Kommunen im Verbandsgebiet vor.

Die Treibhausgasbilanz umfasst den gesamten Endenergieverbrauch und die CO2-Emissionen, aufgeschlüsselt nach privaten Haushalten, Verarbeitendem Gewerbe oder auch kommunalen Liegenschaften sowie nach Energieträgern wie Strom, Heizöl, Erdgas oder Fernwärme. Auf dieser Basis können Kommunen und Kreise gezielt Klimaschutz-Maßnahmen ergreifen, um die angestrebten Klimaziele zu erreichen.

Mit der zentralen Treibhausgasbilanz unterstützt und entlastet der RVR die Arbeiten vor Ort. Eine zentrale Erarbeitung ermöglicht zudem die Anwendung gleicher Bilanzierungsstandards für alle Kommunen und Kreise, wodurch eine bessere Vergleichbarkeit der Ergebnisse gewährleistet ist.

Pressekontakt

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