Pressemitteilung

RVR-Eigenbetrieb Ruhr Grün pflegt künftig Mülheimer Wald: Stadt und RVR verstärken Zusammenarbeit

Mülheim geht einen weiteren Schritt auf dem Weg zu mehr interkommunaler Zusammenarbeit. In seiner Sitzung am 14. Dezember 2023 hat der Rat der Stadt beschlossen, dass die rund 1000 Hektar städtischer Wald zunächst für eine dreijährige Testphase in die Bewirtschaftung des Eigenbetriebs des Regionalverbandes Ruhr (RVR Ruhr Grün) übergehen sollen. Dabei bleibt die Stadt Mülheim Eigentümerin des Waldes und gibt nur die sogenannte „Beförsterung“ ab.

Hintergrund: Der Mülheimer Stadtrat hatte die Verwaltung beauftragt, die Bewirtschaftung des städtischen Waldes durch den RVR zu prüfen und damit die Hoffnung auf Kosteneinsparungen durch Synergieeffekte verbunden. Diese Hoffnung hat sich zwar insoweit nicht erfüllt, als dass das Angebot des RVR nicht zu Einsparungen führt, sondern in etwa gleich hohe Aufwendungen bedeutet. Dadurch ergibt sich aber die Möglichkeit, weitgehend kostenneutral einen Schritt in Richtung einer vertieften Kooperation mit dem RVR zu gehen. Bereits seit Anfang 2023 wird der Mülheimer Forstbetrieb vom RVR Ruhr Grün im Rahmen eines Dienstleistungsvertrags bei Verkehrssicherungsmaßnahmen im Mülheimer Wald unterstützt.

Die dreijährige Testphase ab 2025 in Mülheim wird von Politik und Fachverwaltung sowie den Umwelt- und Naturschutzverbänden begleitet und evaluiert. Am Ende wird der Rat der Stadt entscheiden, ob der Mülheimer Wald dauerhaft von RVR Ruhr Grün gepflegt werden soll.

Der Mülheimer Stadtwald erfüllt wie alle Wälder und Freiflächen in der Metropole Ruhr verschiedenste Funktionen: Er lädt die Menschen zur Erholung ein, ist Lebensraum für Tiere und Pflanzen, liefert den nachhaltigen Rohstoff Holz, speichert CO2 und übernimmt eine zentrale Funktion beim Klimaschutz im Ballungsraum Ruhrgebiet.

Begleitend zu den Verhandlungen zwischen Stadt und Ruhr Grün haben daher die im Naturschutzbeirat vertretenen Naturschutzverbände und -vereine, die Schutzgemeinschaft Deutscher Wald sowie Mülheimer Umweltpolitiker*innen ihre Vorstellungen einer zukunftsgerichteten Waldbewirtschaftung in einem Positionspapier zusammengetragen. In einem umfangreichen Leistungspaket macht der RVR deutlich, dass eine ökologische, naturnahe und klimaangepasste Waldbewirtschaftung kompetent angeboten werden kann. Auch die seit 1998 bestehende Naturland-Zertifizierung des Mülheimer Waldes und das ein Jahr später zuerkannte internationale Zertifikat des "Forest Stewardship Council" (FSC) werden vom RVR weitergeführt und regelmäßig neu zertifiziert.

Dazu Felix Blasch als zuständiger Beigeordneter der Stadt Mülheim: „Der Mülheimer Wald ist kein Wirtschaftswald, sondern erfüllt in erster Linie ökologische Funktionen und dient den Mülheimerinnen und Mülheimern zur wohnortnahen Erholung. Die bisherige Art der Waldbewirtschaftung mit Naturland-Zertifizierung wollen wir daher beibehalten. Der RVR hat sich hier als kompetenter Partner angeboten.“

Nina Frense, RVR-Beigeordnete für Umwelt und Grüne Infrastruktur, betont nach dem Ratsbeschluss: "Unser Eigenbetrieb Ruhr Grün betreut heute schon mehr als 60 Prozent des Kommunalwaldes im Ruhrgebiet und hat für einzelne Kommunen bereits den forstlichen Betriebsvollzug komplett übernommen. Wir freuen uns sehr über die Chance, diesen Erfahrungsschatz im nachhaltigen Waldmanagement auch in Mülheim einbringen zu können, um den Forst als Erholungsraum und wichtige CO2-Senke zu sichern.“

Der RVR als Eigentümer gehört mit 16.300 Hektar Wald zu den größten kommunalen Waldbesitzern in Deutschland. RVR Ruhr Grün ist mit rund 130 Mitarbeitenden als Dienstleistungsunternehmen für den Verband und andere Waldbesitzer in der gesamten Region aktiv. Der Eigenbetrieb RVR Ruhr Grün vom Regionalverband Ruhr pflegt Wald- und Naherholungsgebiete, Seen, Halden sowie Naturschutzgebiete im gesamte Ruhrgebiet.

Auch waldpädagogische Angebote für Kinder und Jugendliche, Renaturierungs- und Klimaschutzmaßnahmen und das Rangerwesen gehören zum Leistungsspektrum von RVR Ruhr Grün.

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