Pressemitteilung

Prognos-Zahlen zur wirtschaftlichen Bedeutung von Klimaanpassung:

RVR-Ruhrparlament beschließt Regionales Handlungsprogramm Klimaanpassung

Essen/Ruhrgebiet. Der Klimawandel hat weitreichende Auswirkungen für Mensch und Umwelt, auch im Ruhrgebiet. Deshalb hat die Verbandsversammlung des Regionalverbandes Ruhr in ihrer heutigen Sitzung (27. September) mehrheitlich das regionale Handlungsprogramm Klimaanpassung beschlossen. Das Handlungsprogramm stellt eine Entscheidungsgrundlage und Planungshilfe für Anpassungsaktivitäten in den 53 Kommunen des Ruhrgebiets dar. 

Das Klima hat sich auch im Ruhrgebiet in den letzten Jahren spürbar verändert, und es wird sich weiter ändern. Deutlich mehr Starkregen, Hitze und Trockenheit werden erwartet. Die Folge sind beispielsweise Hochwasser, Waldbrände und Stürme. Diese Auswirkungen spüren aber nicht nur Mensch und Umwelt, sondern auch die Wirtschaft. 

Eine aktuelle Auswertung der Prognos AG im Auftrag des RVR hat ergeben, dass beispielsweise die hitzebedingten Produktionsausfälle an heißen Tagen (Tage mit einer Höchsttemperatur von mindesten 30 °C) in Zukunft voraussichtlich Kosten im Ruhrgebiet in Höhe von 300 bis 600 Millionen Euro pro Jahr zur Folge haben werden. Hinzu kommen weitere finanzielle Belastungen beispielsweise durch Niedrigwasser oder Auswirkungen im Gesundheitssystem.

Um sich an diese Veränderungen anzupassen, muss sich das Ruhrgebiet bereits heute auf die Folgen des Klimawandels vorbereiten. Die Anpassung bietet aber auch enorme Chancen beispielsweise für die Unternehmen der Klimaanpassungswirtschaft, die bereits 2023 eine Wertschöpfung von 3,9 Millionen Euro mit 44. 000 Erwerbstätigen erwirtschaftete hat.

Der RVR geht ergänzend zur Strategie Grüne Infrastruktur auch das Thema Klimaanpassung an. Um den negativen Auswirkungen des Klimawandels entgegenzuwirken hat der Verband das Regionale Handlungsprogramm Klimaanpassung aufgestellt. 

Inhaltlich baut es auf bewährten Daten und Produkten auf, die der RVR bereits seit vielen Jahren einsetzt, um das Ruhrgebiet klimaresilient mitzugestalten. Hierbei handelt es sich beispielsweise um die Ergebnisse von Klimasimulationen, die flächendeckend Aussagen zum Vorkommen von Hitzeinseln oder nächtlichen Kaltluftabflüssen ermöglichen und somit eine wichtige evidenzbasierte Grundlage für die räumliche Planung darstellen. Hinzu kommen punktuelle Klimamessungen, die aufgrund von langjährigen Datenreihen dabei helfen die klimatische Entwicklung in der Region zu beschreiben. 

Diese und weitere Daten bilden auch den Grundstein für Klimaanalysen, welche im Auftrag der Verbandskommunen erstellt werden, um den stadtklimatischen Status quo auf vielfältige Art zu analysieren. Eine große Zahl an Städten und Gemeinden nutzt bereits die Klimaanalysen des RVR als Basis für klimawandelangepasste Abwägungsprozesse, konkrete Maßnahmenplanungen oder auch die Akquise von Fördergeldern. 

Auch Bürgerinnen und Bürger können Produkte des RVR nutzen, um einen Beitrag zur Transformation zur klimaangepassten Metropole zu leisten oder sich fachlich fundiert zu informieren. Hierfür bieten sich beispielsweise das Gründachpotenzialkataster oder der Klimaserver an.

Der Tatsache, dass eine Anpassung an die Folgen des Klimawandels mit Hochdruck vorangetrieben werden muss, trägt auch das im Sommer in Kraft getretene Klimaanpassungsgesetz des Bundes Rechnung. Es setzt einen strategischen Rahmen für konkrete Umsetzungsmaßnahmen, indem es zum Beispiel die Kommunen verpflichtet Klimaanpassungskonzepte zu erarbeiten. Die vorliegenden Daten und Produkte des RVR können hierbei als Grundlage und Prozessbeschleuniger genutzt werden.

Nina Frense, Beigeordnete Umwelt und grüne Infrastruktur betont: “Klimaanpassung schafft Lebensqualität, sichert Wertschöpfung und stärkt Zukunftsbranchen im Ruhrgebiet. Deshalb ist der Beschluss des Ruhrparlamentes zur Klimaanpassung ein starkes Signal, wie der RVR seine Gestaltungsverantwortung auf dem Weg zur grünsten Industrieregion der Welt umsetzt.”

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