Essen / Metropole Ruhr. Das Ruhrparlament des Regionalverbandes Ruhr (RVR) hat in seiner heutigen Sitzung mit großer Mehrheit beschlossen, die ersten Projekte zum Ausbau Erneuerbarer Energien auf verbandseigenen Liegenschaften zu realisieren und gemeinsam mit den Städten und Kreisen im Ruhrgebiet sowie weiteren Partnern voranzutreiben.
„Auf dem Weg zur grünsten Industrieregion der Welt spielen der Einsatz Erneuerbarer Energien und die CO2-Einsparung eine große Rolle,“ so Nina Frense, Beigeordnete für Umwelt und Grüne Infrastruktur. „Als einer der größten Grundstückseigentümer der Region wollen wir maßgeblich zu einer klimaneutralen Energieversorgung beitragen. Sonne und Wind bilden daher künftig neben Holz eine weitere wichtige Ressource der verbandseigenen Flächen.“
Zu den ersten innovativen Projekten, die im Einklang mit Bürgerinnen und Bürgern sowie mit dem Naturschutz umgesetzt werden sollen, gehört der Windpark Steinberge in Hünxe. In der Nachbarschaft zu den Städten Hamminkeln und Wesel entsteht im Ruhrgebiet der erste Windpark im Wald. Insgesamt sechs moderne Windenergieanlagen der Multimegawattklasse sollen sich drehen, zwei Anlagen davon auf den Grundstücken des RVR. Die Gemeindewerke Hünxe soll den Windpark betreiben. Die Änderung des Flächennutzungsplans soll 2024 erfolgen.
Nach dem erfolgreichen Start der schwimmenden Photovoltaikanlage auf dem RVR-eigenen Silbersee in Haltern soll auf dem Reitwegsee in Rheinberg eine im Idealfall dreimal so große Anlage entstehen. Dort soll die Sonne in Zukunft für neue Energie sorgen. Mit einem sogenannten Interessensbekundungsverfahren will der RVR einen bestmöglichen Projektpartner finden.
Die Halde Großes Holz in Bergkamen wird zum Modellprojekt für Erneuerbare Energien und Naturschutz entwickelt. Sonne und Wind sollen hier nebeneinander auf der Halde sauberen Strom produzieren. Gleichzeitig werden Maßnahmen zum Artenschutz und Ausbau der Biodiversität umgesetzt. Auch für diesen Standort will der RVR mittels Interessenbekundungsverfahren einen Planer und Betreiber für die Windenergieanlage finden, während die Photovoltaikanlage im Zuge der noch anstehenden Rekultivierung geplant ist.
Die ersten Projekte sind der Anfang, weitere Standorte und Projekte schon in der Entwicklung. Bereits jetzt befinden sich auf RVR-Grundstücken Anlagen zur Erzeugung von Erneuerbaren Energien mit einer Leistung von insgesamt rund 20 Megawatt. In den nächsten Jahren soll diese Leistung auf das Dreifache erhöht werden.
Mit über 18.000 Hektar Grundbesitz sichert und entwickelt der RVR seit mehr als 100 Jahren die Grüne Infrastruktur für Freizeit, Erholung und Naturschutz in der Metropole Ruhr. Er realisiert Maßnahmen zum Klimaschutz und zur Klimaanpassung.