Aus Sicht deutscher Unternehmensentscheider sind Wasserstofftechnologien das wichtigste energiepolitische Handlungsfeld in Deutschland. Im Rahmen einer repräsentativen Onlineumfrage des Civey-Instituts für die Metropole Ruhr stimmen knapp 60 % der rund 2.500 Befragten der Aussage zu, dass die künftige Bundesregierung den Ausbau der Wasserstofftechnologien vorantreiben sollte. Auf der energiepolitischen Prioritätenskala deutscher Wirtschaftsentscheider folgen die Sicherung der Energieversorgung (47,8 %) sowie der Ausbau der Energienetze (41,4 %). Dahinter rangieren mit etwas Abstand die Bereiche Solar (37,3 %), Wind (27,2 %) sowie Energieeffizienz (26,8 %).
Nationaler Wasserstoffmonitor zeigt, wie privatwirtschaftliche Entscheider und Selbständige über H2 denken
Diese und weitere repräsentative Umfrageergebnisse sind Teil des Nationalen Wasserstoffmonitors, der aus Anlass des Tags der Erneuerbaren Energien am 24. April vom Regionalverband Ruhr (RVR) und den in der Metropole Ruhr ansässigen Unternehmen RWE und thyssenkrupp veröffentlicht wird. Mit dem Monitor wird erstmalig das Meinungs- und Stimmungsbild nationaler Unternehmensentscheider in verschiedenen relevanten Dimensionen der Wasserstofftechnologien kontinuierlich gemessen. Die Ergebnisse sind tagesaktuell unter metropole.ruhr/wasserstoffmonitor einsehbar. Der H2-Monitor wird regelmäßig um anlassbezogene Fragen ergänzt.
Wasserstoff als Schlüsselelement der Standortsicherung und Energiewende
Der Nationale Wasserstoffmonitor zeigt unter anderem, dass nach Meinung von Unternehmensentscheidern insbesondere die H2-Herstellung durch Erneuerbare Energien (45,3 %), Kaufanreize für Wasserstofffahrzeuge (36,5 %) sowie der Ausbau der Transportinfrastruktur (34,6 %) politische Schwerpunkte von Bund und Ländern im Wasserstoffsegment bilden sollten. Von einer stärkeren politischen Unterstützung der Wasserstofftechnologien erhoffen sich die Befragten vor allem eine größere Energieunabhängigkeit von anderen Staaten (52,3 %), die Stärkung des deutschen Wirtschaftsstandorts (49,0 %) und ein Gelingen der Energiewende (46,8 %).
ÖPNV und Industrie als zentrale Anwendungsbereiche von Wasserstoff
Mehr als die Hälfte der deutschen Wirtschaftsentscheider geht davon aus, dass sich Wasserstofftechnologien flächendeckend durchsetzen werden (57,9 %). Mehr als 65 % der Befragten geben an, dass Wasserstoff sehr wichtig oder eher wichtig für die wirtschaftliche Entwicklung ihrer jeweiligen Region sein werde. Als Anwendungsbereiche eigneten sich vor allem der Öffentliche Personennahverkehr (52,7 %) sowie die Industrie (39,9 %). Im Industriesegment selbst bietet sich nach Einschätzung der Befragten der Einsatz von Wasserstoff insbesondere in den Bereichen Automobilbau (54,5 %), Chemie und Raffinerien (29,7 %) sowie Stahl (28,7 %) an.
Stimmen von RVR, RWE und thyssenkrupp zum Nationalen Wasserstoffmonitor
Karola Geiß-Netthöfel, Regionaldirektorin des RVR:
„Mit dem Nationalen Wasserstoffmonitor erweitern wir die öffentliche Diskussion zur Bedeutung von Wasserstoff für die Energiewende um die Sicht deutscher Unternehmer. Dieses kontiniuerlich erhobene Meinungs- und Stimmungsbild wird neue Impulse für die ökologische Transformation der Metropole Ruhr geben. Schon heute ist unsere Region Vorreiterin bei Wasserstofftechnologien. Daran haben Unternehmen wie RWE und thyssenkrupp entscheidenden Anteil.“
Dr. Sopna Sury, Chief Operating Officer Hydrogen der RWE Generation:
„Eine Dekarbonisierung der Industrie ist ohne Wasserstoff nicht möglich. Er ist deshalb von immenser Bedeutung für den Erfolg der Energiewende. Diese Einschätzung teilt RWE mit der großen Mehrheit der im Nationalen Wasserstoffmonitor befragten Unternehmen. Als einer der weltweit führenden Anbieter von Erneuerbaren Energien wollen wir Treiber beim Aufbau einer deutschen und europäischen Wasserstoffwirtschaft sein. Dafür haben wir entlang der Wertschöpfungskette von Wasserstoff mit grünem Strom, Produktions-Knowhow, Speicherkapazitäten und Handelsexpertise die besten Voraussetzungen. Damit Wasserstoff aber tatsächlich zu einem Gamechanger für den Klimaschutz wird, braucht der Markthochlauf jetzt einen kräftigen Anschub durch die Politik.“
Martina Merz, Vorstandsvorsitzende der thyssenkrupp AG:
„Die Ergebnisse des Nationalen Wasserstoffmonitors belegen die Bedeutung von Wasserstoff für den Wirtschaftsstandort Deutschland. Sie zeigen aber auch, wie entscheidend ein konsequentes, schnelles und vor allem sektoren- und fachübergreifendes Engagement ist, um sowohl den Weg zu einer Wasserstoffwirtschaft als auch zu einer klimaneutralen Gesellschaft überhaupt erst möglich zu machen. Wir sprechen hier von einer gesamtgesellschaftlichen Aufgabe, die Unternehmen nicht ohne klare Rahmenbedingungen und Planungssicherheit angehen können.“
Link zum Nationalen Wasserstoffmonitor
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Pressematerial
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