Renaturierungsprojekte
Schulklassen helfen bei Wiederbelebung von Feuchtheide
Erfolgreiche Renaturierung: Auf zwei Flächen mit insgesamt über 500 Quadratmeter haben seit 2007 mehr als 500 SchülerInnen von verschiedenen Schulen an der Renaturierung von Feuchtheideresten tatkräftig mitgewirkt.
Mit großer Einsatzfreude wurden nachgewachsene Bäume, Sträucher und Oberboden mit Pfeifengras entfernt. So soll verhindert werden, dass sich dort wieder Bewuchs ausbreitet, der den seltenen Pflanzen Licht und Platz nimmt.
Auf den beiden bearbeiteten Flächen wachsen inzwischen wieder gefährdete Binsenarten und Glockenheide. Auch im Ruhrgebiet äußerst seltene Rote-Liste-Arten wie Sonnentau und kriechender Bärlapp haben sich neu angesiedelt.
Wertvoller Lebensraum
Die Zielsetzung des Gesamtvorhabens ist, die seit 100 Jahren im Boden ruhenden Samen verdrängter Pflanzen wieder zum Keimen zu bringen. Auf diese Weise soll an einigen Standorten der stark gefährdete Lebensraum Feuchtheide wiederbelebt und von Moorfröschen, Kreuzottern, seltenen Libellenarten und dem Brachvogel zurückerobert werden.
Das Projekt wurde von der Umweltpädagogischen Station Heidhof in Kooperation mit der Unteren Landschaftsbehörde Wesel und der Biologischen Station des Kreises Wesel entwickelt.
Nachhaltige Umweltbildung durch Praxisunterricht
Auch in der Folgezeit bietet die Umweltpädagogische Station interessierten SchülerInnen ab der 8. Klasse die Möglichkeit, an der Renaturierung und bei Pflegemaßnahmen teilzunehmen. Zusätzlich können die Jugendlichen an Lernstationen Wissenswertes zur Kulturgeschichte der Feuchtheide, Bodenbeschaffenheit und derzeitigen Tier- und Pflanzenwelt erfahren.
Zudem besteht das Angebot, eine Bodenprobe in die Schule mitzunehmen und das Aufkeimen und die Entwicklung der darin schlummernden Samen und Sporen zu beobachten. Bei günstigen Bedingungen sind vielleicht Sonnentau oder Lungenenzian zu entdecken.
Bei ihrer praktischen Naturschutzarbeit erfahren die Jugendlichen, wie sie durch ihr Handeln ihr Umfeld mitgestalten und werden für gefährdete Lebensräume sensibilisiert. Sie haben auch später die Gelegenheit, sich an weiteren Pflegemaßnahmen zu beteiligen oder die Auswirkungen der Renaturierung auf das Ökosystem zu untersuchen und die Sukzession zu dokumentieren, zum Beispiel im Rahmen von Facharbeiten.