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Bundesweiter Arbeitskreis Radschnellwege 2026

Der nächste Bundesweite Arbeitskreis Radschnellwege findet am 11. September 2026 statt. Merken Sie sich den Termin gerne schon vor – wir freuen uns auf Sie!

 

Rückblick: 14. Bundesweiter Arbeitskreis Radschnellwege 2025

Rund 100 Expertinnen und Experten der Landesebene, aus Kommunen, Kreisen, Regionen und Planungsbüros kamen am 19. September 2025 zum 14. Mal zum Bundesweiten Arbeitskreis Radschnellwege zusammen. Bei der jährlich stattfindenden Veranstaltung, die vom Referat Mobilität des Regionalverbandes Ruhr (RVR) in Essen konzipiert und organisiert wird, war auch dieses Jahr wieder das Ziel, gemeinsam über Entwicklungen und Herausforderungen bei Konzeption, Planung und Bau von Radschnellverbindungen zu diskutieren. Von besonderem Interesse waren dabei die Themenbereiche Planung und Konzeption sowie Genehmigungs- und Beteiligungsverfahren. Ein herzlicher Dank gilt den Vortragenden, die neben Themen auf Landesebene und kommunaler Ebene auch regionale und internationale Good-Practice-Beispiele in den Fokus rückten. Unter der Moderation von Maria Wagener, Leiterin des Referates Mobilität, profitierten die Teilnehmenden von insgesamt sieben Erfahrungsberichten und spannenden Diskussionen.

 

Rund 100 Teilnehmende trafen sich am 19. September 2025 zum 14. Bundesweiten Arbeitskreis Radschnellwege beim Regionalverband Ruhr in Essen. Foto: RVR
v.l.n.r.: Michael Eichelmann (Ministerium für Umwelt, Naturschutz und Verkehr des Landes NRW), Katharina Thomalla (Fahrradbüro Stadt Münster), Peter Roßteutscher (Hessisches Ministerium für Wirtschaft, Energie, Verkehr, Wohnen und ländlichen Raum), Manfred Ockel (Regionalpark Südwest), Maria T. Wagener (Referatsleiterin Mobilität beim RVR), Maximilian Trempel (Projektleiter BU AK RSW beim RVR), Klaus Geschwinder (Region Hannover). Nicht auf dem Foto sind die Referierenden Selma Wrobel (Stadt Göttingen) und Aleksander Kopia (Woiwodschaft Schlesien, Polen). Foto: RVR

Michael Eichelmann (Ministerium für Umwelt, Naturschutz und Verkehr des Landes NRW) stellte das Vorgehen des Landes NRW zu Radschnellverbindungen vor. Dazu gab er sowohl einen Stand zum landesweiten Radvorrangnetz als auch einen Einblick in die Arbeiten zum ersten Bedarfsplan für Radschnellverbindungen für das Land NRW. Bei Letzterem befinde man sich aktuell noch in der Bewertung von Maßnahmen anhand einer Nutzen-Kosten-Analyse. Danach sei die Durchführung einer strategischen Umweltprüfung geplant, die auch eine Behörden- und Öffentlichkeitsbeteiligung vorsehe.

Peter Roßteutscher vom Hessischen Ministerium für Wirtschaft, Energie, Verkehr, Wohnen und ländlichen Raum stellte den Verkehrsversuch „S-Pedelecs frei“ vor, der die potenziellen Risiken einer Freigabe von S-Pedelecs auf Radschnellverbindungen am Beispiel des Radschnellweges Frankfurt-Darmstadt untersuchte: Im Verkehrsversuch ließen sich weder ein gesteigertes Konfliktrisiko aufgrund unterschiedlicher Geschwindigkeiten noch ein erhöhtes Verkehrssicherheitsrisiko feststellen. 

Selma Wrobel präsentierte in ihrem Vortrag das „Gesamtkonzept Radverkehr“ in Göttingen. In einem strategischen Rahmenplan für das Handlungsfeld „Neue Wege für das Rad“ sind über 400 Maßnahmen vorgesehen, die das Radverkehrsnetz weiter verbessern, die Fahrradnutzung attraktiver gestalten und die Verkehrssicherheit erhöhen sollen. Schon jetzt setzen in der Wissenschaftsstadt in Südniedersachsen viele auf nachhaltige Mobilität: Eine Umfrage aus dem Jahr 2022 ergab, dass sich 36 Prozent der befragten Haushalte mit dem Fahrrad fortbewegen – 2015/16 waren es noch 28 Prozent.

Wie Radschnellverbindungen außerhalb Deutschlands aussehen können, zeigte zudem ein Vortrag von Aleksander Kopia (Woiwodschaft Schlesien) aus Polen, der die Planungen zu den neun sogenannten „VeloStradas“ auf einer Gesamtlänge von rund 120 Kilometern – unter anderem zwischen den Städten Kattowitz und Gleiwitz – vorstellte. Erste Teilabschnitte wurden bereits umgesetzt, weitere Bauarbeiten seien für Ende 2026 geplant.

Beim Vortrag von Manfred Ockel (Regionalpark Südwest) wanderte der Blick in die Region Frankfurt zum Radschnellweg Frankfurt-Darmstadt: Er präsentierte die Ergebnisse aus dem Modellversuch „SIRASO“ (Sichere Radwege durch Solarbeleuchtung), welcher sich mit der viel diskutierten Frage beschäftigte, wie Radschnellverbindungen in ökologisch sensiblen Bereichen beleuchtet werden können. Hier entschied man sich für ein adaptives Beleuchtungskonzept mit radargestützten Bewegungsmeldern, das die Bedürfnisse von Radfahrenden und die des Umweltschutzes in Einklang bringen soll.

Klaus Geschwinder zeigte für die Region Hannover auf, wie regionale Planungsstrukturen dazu beitragen, dass hochwertige und direkte Radwege zwischen Stadt und Umland als Teil einer integrierten Mobilitätsstrategie entstehen können. Um das Ziel einer Verdopplung des Radverkehrs zu erreichen, hat die Region bereits einige Schritte unternommen, wie etwa die Radschnellweg-Veloroutenplanung und die Schaffung attraktiver Abstellplätze an Wohn- und Zielort.

Auch Katharina Thomalla vom Fahrradbüro der Stadt Münster ergänzte durch ihren Vortrag die Diskussion um Beispiele aus integrierter kommunaler Planung. Hier beträgt der Modal Split bei den Fahrradnutzenden 47 Prozent. Da es auch in Münster noch viele Fahrradwege gibt, die nicht dem gewünschten Standard entsprechen, ist das „Fahrradnetz 2.0“ entwickelt worden. Dieses soll die konzeptionelle Grundlage für den lückenlosen, systematischen und hierarchischen Ausbau des Radnetzes bilden. Politisch beschlossen wurden 42 prioritär umzusetzende Handlungsempfehlungen, die insgesamt über 100 Kilometer aufgewertete Radinfrastruktur umfassen.

Der nächste Bundesweite Arbeitskreis Radschnellwege findet am 11. September 2026 statt. Im Rahmen der letzten Veranstaltung wurden seitens der Teilnehmenden bereits erste Themenvorschläge genannt: Demnach besteht unter anderem großes Interesse an Vorträgen und Austausch zur Verfahrensbeschleunigung und zur Förderung von Radschnellverbindungen.

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Die Präsentationen von 2025 zum Download:

Alisa Klose

Referat Mobilität
Team Sondervorhaben

klose[at]rvr.ruhr
+49 201 2069-524

Maximilian Trempel

Referat Mobilität
Team Regionale Mobilitätsentwicklung

trempel[at]rvr.ruhr
+49 201 2069-686