Blühende Landschaften auf altem Industriegrund: Im Nordsternpark in Gelsenkirchen ist dieses Konzept im wahrsten Sinne des Wortes umgesetzt worden. Auf dem Areal der Zeche Nordstern, die 1993 die Kohleförderung einstellte, blüht es schon seit 1997 ganz prächtig und seit Ende 2010 gibt es dort einen neuen Hochpunkt!
In nur knapp vier Jahren wurde das Gelände für die Bundesgartenschau (BUGA) umgestaltet. Die industrielle Vergangenheit am Standort wurde beim "grünen Umbau" nicht geleugnet. Im Gegenteil: Alte Gebäude und Betriebsanlagen der Zeche, wie Förderturm oder Lohnhalle, wurden bei der Umgestaltung bewusst mit einbezogen und architektonisch behutsam durch Neubauten ergänzt. Es entstand ein Areal zum Erholen, Wohnen und Arbeiten. In den Außenbereichen gibt es beispielsweise drei künstliche 18 Meter hohe Kletterfelsen und einen Besucherstollen, in dem man sich über die Arbeit der Bergleute informieren kann.
Eine markante Landmarke ist die modern gestaltete Hängebrücke über den Rhein-Herne-Kanal. Zwei unsymmetrische aber parallel verlaufende Stahlbögen überspannen die vielbefahrene Wasserstraße. Für Radfahrer und Fußgänger schafft die Brücke eine Verbindung zwischen den Gelsenkirchener Stadtteilen Horst und Heßler. Besonders in den Sommermonaten ist das Amphi-Theater direkt am Rhein-Herne-Kanal Schauplatz unterschiedlichster Aufführungen.
Hochpunkt mit Herkules
Seit Ende 2010 gibt es für Gelsenkirchen und die Metropole Ruhr einen neuen Hochpunkt. Dieser ist der elfgeschossige Turm von Schacht II, in den 50er Jahren von Fritz Schupp gebaut. Er wurde reaktiviert, sodass in den Ebenen 5 bis 11 ein VideoKunstZentrum eingerichtet werden konnte. Seine Basis bilden die Münchner Sammlung Goetz und der Neue Berliner Kunstverein. In den Ebenen 9 und 11 beeindrucken die gewaltige Umlenkrolle und eine einzigartige Fördermaschine. In allen weiteren Etagen bleibt das Bergbau-Denkmal weitestgehend erhalten. Vier neue, gläserne Etagen haben den Nordsternturm auf 85 Meter anwachsen lassen. Der Zugang erfolgt über einen äußeren Erschließungsturm. Eine 18 Meter hohe Herkules-Skulptur von Markus Lüpertz, die einen optischen Gegenpol zum gläsernen Aufbau schafft, macht das Bauwerk mit seinen dann insgesamt 103 Metern weithin sichtbar. Der antike Held Herkules, der wegen seiner Stärke berühmt, mit göttlicher Ehre versehen und auch noch in den Olymp gelangte, macht nun den Nordsternturm zu einem unverwechselbaren Gesamtkunstwerk. Hier ist ein Panorama voller Kontraste entstanden. Im Glaskubus wird in Zukunft Videokunst gezeigt, und von der Besucherterrasse im 18. Stockwerk hat man einen wundervollen Blick auf den grünen Nordsternpark, die Emscher-Insel und den Schiffsverkehr auf dem Rhein-Herne-Kanal.
Das leistet der RVR für den Nordsternpark Gelsenkirchen:
Der Regionalverband Ruhr (RVR) gewährleistet im Rahmen seines regionalen Grünpflegemanagements die Qualitätssicherung für diesen und weitere Standorte aufgrund ihrer Strahlkraft im Emscher Landschaftspark - zusammen mit den Partner- und Trägerinstitutionen vor Ort und mit finanzieller Unterstützung des Landes NRW.
Adresse
Am Bugapark 1
45899 Gelsenkirchen
www.nordsternpark.de