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Route Industrienatur

Gleispark Frintrop | Industrienatur - Essen

Endstation Natur

Wo früher Güterzüge lärmten, hört man heute Vögel zwitschern und Heuschrecken zirpen. Auf dem verbliebenen Schotterbett des ehemaligen Sammelbahnhofs Frintrop hat sich über viele Jahrzehnte eine einzigartige Naturlandschaft entwickelt. Sie zählt heute zu den artenreichsten Flächen im Ruhrgebiet.

Nach Beendigung des Rangierbetriebs hatten Ladungsverluste der Güterwaggons wie Kohle, Kalk und Erz, vor allem die 30 – 40 Zentimeter mächtigen Schotterbetten der Gleisanlagen den ursprünglichen Boden des Geländes völlig verändert. Der grobe Schotter heizte sich in der Sonne schnell auf und trocknete die darunter liegende Erde aus. In die Hohlräume wurden Stäube und Samen geweht, so dass trotz des geringen Wasser- und Nährstoffangebots erste widerstandsfähige Pionierpflanzen auftraten.

Heute finden wir auf den Offenlandbrachen die größte Artenvielfalt. Licht und Wärme liebende und gleichzeitig trockenheitsverträgliche Pflanzen gedeihen hier prächtig: Sommerflieder, Nachtkerze, Königskerze, Natternkopf, Weidenröschen, Johanniskraut, Gelbe Resede, Schmalblättriges Greiskraut, Seifenkraut, Dürrwurz und viele andere.

Davon angezogen werden viele Schmetterlingsarten. Die Männchen des Kleinen Feuerfalters verteidigen ihr Territorium gegen Geschlechtsgenossen und verjagen auch deutlich größere Falter wie das Tagpfauenauge.

Die warmen Gras- und Staudenfluren werden von vielen, auch seltenen Heuschreckenarten geliebt. Dazu gehören Sichelschrecke, Schwertschrecke und Nachtigall-Grashüpfer. Seit einigen Jahren hat  die gut getarnte Blauflügelige Sandschrecke die Brache als Ersatzlebensraum erobert. Ursprünglich besiedelte sie vor allem Uferbereiche großer Flüsse. 

Das reichhaltige Nahrungsangebot lockt viele Spinnenarten an. Die aus dem Mittelmeer stammende gelb-schwarze Wespenspinne fällt besonders ins Auge.

Das vielstimmige Vogelkonzert ist kostenlos vom zeitigen Frühjahr bis zum Spätherbst zu hören. Der markante Reviergesang des Grünspechts, ein helles Klü-klü-klü, klingt wie lautes Lachen.

Sogar Feldhase und Fasan fühlen sich im Gleispark zu Hause.

Der Geispark Frintrop ist Standort der Route Industrienatur, einem Projekt des Regionalverbandes Ruhr (RVR).

Adresse
Dellwiger Straße (Eingang)
45357 Essen

Zugang auch über Ripshorster Straße in Essen bzw. Oberhausen

drei Kontaktboxen

Haus Ripshorst

RVR-Besucherzentrum

hausripshorst@rvr.ruhr
+49 208 3770 94-0
Ripshorster Straße 306, 46117 Oberhausen