Erholungsflächen
Erholungsflächen pro Kopf im Ruhrgebiet in m²
Als Erholungsflächen werden Sportflächen, Grünanlagen, Campingplätze und Friedhofsflächen bezeichnet. Es handelt sich hierbei um überwiegend grüne, wenig versiegelte Flächen, die das Kleinklima durch kühlende Effekte positiv beeinflussen und die Grundwasserneubildung fördern. Sie tragen außerdem zur ökologischen Aufwertung von Städten bei und erhöhen die Wohn- und Lebensqualität.
Besonders für ältere oder kranke Menschen, Kinder und allgemein Menschen ohne eigenes Kraftfahrzeug ist es wichtig, ein möglichst großes Angebot mit einer Vielzahl verschiedener Erholungsflächen in der Wohnumgebung aufsuchen zu können. Das Vorhandensein solcher Naherholungsflächen kommt sowohl der körperlichen als auch der psychischen Gesundheit zugute. Je dichter die Bebauung innerhalb eines Wohnviertels ist, desto wichtiger sind Erholungsflächen als Klimaausgleichsräume und zur Entspannung und Erholung. Der Indikator Erholungsflächen in m² pro Person quantifiziert die Verfügbarkeit und Entwicklung von Erholungsflächen im Ruhrgebiet.
Das leistet der RVR
Der RVR ist der größte Flächenbesitzer im Ruhrgebiet. Zu diesem Flächenbesitz zählen auch zahlreiche Erholungsflächen (-komplexe). Die bedeutendsten Beispiele dafür sind die vom RVR betriebenen und Entwickelten fünf Revierparks Duisburg Mattlerbusch, Oberhausen Vonderort, Gelsenkirchen Nienhausen, Herne Gysenberg und Dortmund Wischlingen. Die Revierparks bieten seit über 50 Jahren für die Menschen in der Region einen natürlichen Ausgleich zum oft urban und industriell geprägten Lebensumfeld. Gemeinsam haben die Parks eine Größe von über 285 Fußballfeldern, jeder Park hat ein eigenes Motto. Die Parks bieten Raum die Natur zu erleben und Pflanzen und Tiere kennenzulernen. Sie bieten aber auch viel Platz für Bewegung, Sport und Abenteuer und sind durch ihre Barrierefreiheit für alle Menschen zugänglich.
Des Weiteren hat der RVR eine Reihe von Halden übernommen und zu Landschaftsparks oder Landmarken mit einem hohen Naherholungswert entwickelt.
Die Gesamtfläche der Erholungsflächen im Ruhrgebiet ist von 2016 bis 2022 deutlich gewachsen. Bei relativ gleichbleibenden Bevölkerungszahlen ist somit auch der Wert pro Einwohner angewachsen. Im Jahr 2016 lag dieser Wert noch bei 42,2 m² Erholungsflächen pro Einwohner, 2022 waren es bereits 44,8 m². Zwischen 2016 und 2020 (45,4 m²) stieg die Kurve kontinuierlich an. Danach gab es einen leichten Rückgang, insgesamt deutet der Verlauf jedoch auf eine Stabilisierung oberhalb von 44 m² pro Person hin.
Das Ruhrgebiet lag 2022 (44,8 m²) minimal über dem bundesdeutschen Durchschnitt von 44 m². Bundesweit stagniert allerdings der Wert der Erholungsflächen pro Person, im Jahr 2016 lag er ebenso wie 2023 bei 43 m². Das Ruhrgebiet kann hingegen einen positiven Trend vorweisen. Eine Ursache hierfür könnte unter anderem der Rückgang der Montanindustrie sein. Hierdurch entstanden auch im stadtnahen Bereich große Brachflächen, die sich in den letzten Jahren zum Teil zu Industriebrachen entwickelten, zum Teil aber auch zu Erholungsflächen umfunktioniert wurden.
Als Erholungsflächen werden unbebaute Flächen bezeichnet, die vorherrschend dem Sport, der Erholung oder der Beobachtung von Pflanzen und Tieren dienen. Im Rahmen der Flächenerhebung nach der tatsächlichen Nutzungsart werden länderübergreifend einheitlich die Sport-, Freizeit- und Erholungsflächen sowie Friedhofsflächen erfasst und unter dem Sammelbegriff Erholungsflächen zusammengefasst. Seit 2016 werden die Daten auf Basis des neu strukturierten AdV-Nutzungskartenkatalogs berechnet, weshalb die Daten ab 2016 nicht mehr mit denen bis 2015 vergleichbar sind.
Datenquellen
Statistische Ämter der Länder – Flächenerhebung nach Art der tatsächlichen Nutzung (Code 18.000 und 19.000) (2016-2022)
Textquelle
Hessisches Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie (2025): https://www.hlnug.de/themen/nachhaltigkeit-indikatoren/indikatorensysteme/umweltindikatoren-hessen/erholungsflaechen
Statistische Ämter des Bundes und der Länder (2025): https://www.statistikportal.de/de/nachhaltigkeit/ergebnisse/ziel-11-nachhaltige-staedte-und-gemeinden/erholungsflaechen-grossstaedten
Weitere Umweltindikatoren
Frank Bothmann
Team Umweltentwicklung und Monitoring
Klima und Umweltschutz
bothmann[at]rvr.ruhr
+49 201 2069-680

