Umweltindikator // Schutzgebiete
Schutzgebiete im Ruhrgebiet
Schutzgebiete gehören zu den wichtigsten Instrumenten des Naturschutzes und der Landschaftspflege. Der Gebietsschutz trägt direkt zur Erhaltung von Lebensräumen und den Arten bei, denen diese Lebensräume als Habitate dienen. Durch die verschiedenen Schutzgebietskategorien lassen sich verschiedene natur- und landschaftsschutzfachliche Zielstellungen verwirklichen. Die in Deutschland gültigen Schutzgebietskategorien beruhen auf dem Bundesnaturschutzgesetz (BNatSchG). Die Schutzgebiete können hinsichtlich ihrer Größe, ihres Schutzzwecks und ihrer Schutzziele und den daraus abzuleitenden Nutzungseinschränkungen unterschieden werden.
Die wichtigsten Schutzgebietskategorien sind: Naturschutzgebiete, FFH-Gebiete, Natura 2000 Vogelschutzgebiete, RAMSAR-Feuchtgebiete, Nationalparke sowie Biosphärenreservate. Von diesen Kategorien sind lediglich Nationalparke sowie Biosphärenreservate im Ruhrgebiet nicht vertreten. Schutzgebiete verschiedener Kategorien können sich überlagern und sind in Einzelfällen sogar deckungsgleich. Zum Beispiel sind viele Naturschutzgebiete gleichzeitig auch FFH-Gebiete. Deshalb können die Flächen der einzelnen Schutzgebietskategorien auch nicht zusammengerechnet werden, um die Gesamtfläche der Schutzgebiete Deutschlands zu ermitteln.
Das leistet der RVR
Der RVR ist Eigentümer von 8.256 ha Fläche, welche zu den diesen Indikator bildenden Schutzgebietskategorien gehören. Diese Schutzgebiete werden vom RVR betreut und gepflegt.
Der RVR kommt kontinuierlich seiner gesetzliche Pflichtaufgabe der Freiraumsicherung und -entwicklung nach. Diese Freiräume beinhalten auch Schutzgebiete.
Interpretation
Die genannten Schutzgebiete umfassen 49.100 ha, das sind 11,1 % des Ruhrgebiets. Der Anteil ist logischerweise in der Außenzone gegenüber dem restlichen Ruhrgebiet erhöht. Schwerpunkte sind die Auenbereiche zweier Flüsse: Entlang des Rheins erstreckt sich ein weitläufiges System aus Schutzgebieten, während sich die Lippeaue von West nach Ost durch den Norden des Ruhrgebiets windet, mit zahlreichen FFH- und Naturschutzgebieten. Auch größere Waldgebiete im Norden sind geschützt. Weitere Schutzgebiete sind über das gesamte Ruhrgebiet verstreut.
In der Übergangs- und Verdichtungszone hingegen liegen naturgemäß weniger Schutzgebiete. Die momentane Einschätzung lautet somit: Der Anteil an Schutzgebieten ist in der Außenzone des Ruhrgebiets in einem akzeptablen Bereich. In der Übergangs- und Außenzone sind zwar auch schon zahlreiche Schutzgebiete vorhanden, hier besteht aber ein besonderes Ausbaupotenzial.
Weitere Umweltindikatoren
Frank Bothmann
Team Umweltentwicklung und Monitoring
Klima und Umweltschutz
bothmann[at]rvr.ruhr
+49 201 2069-680