Umweltindikator // Stickstoffdioxid-Immissionskonzentration
Stickstoffdioxid-Konzentration im städtischen Hintergrund der Metropole Ruhr in Mikrogramm pro Kubikmeter
Erhöhte Konzentrationen von Luftschadstoffen können sowohl die menschliche Gesundheit gefährden als auch für Vegetation schädlich sein.
Erhöhte NO2- Konzentrationen führen beim Menschen teilweise zu Reizungen der Atemwege. Außerdem ist NO2 eine wichtige Vorläufersubstanz für die sommerliche Ozonbildung in tiefen Luftschichten. Ein geringer Anteil des NO2 in bodennahen Luftschichten kommt aus natürlichen Quellen, der größerer Anteil wird anthropogen verursacht. Das anthropogen verursachte NO2 stammt zu etwa gleichen Anteilen aus Verbrennungsprozessen der Wirtschaft sowie dem Kraftfahrzeugverkehr. Nach (§)39. BlmSchV sind 40 µg/m³ als jährlicher Mittelwert an einem Standort der Grenzwert, welcher zum Schutz der menschlichen Gesundheit nicht überschritten werden sollte.
Das leistet der RVR
Durch das in Kooperation mit der Emschergenossenschaft entstandene Regionale Gründachpotenzialkataster ermöglicht es der RVR den Bürgern und Bürgerinnen des Ruhrgebiets zu überprüfen, ob das eigene Haus für die Anlage eines Gründachs geeignet ist. Gründächer filtern unter anderem Feinstaub aus der Luft und sind daher förderlich für die Gesundheit der Atemwege.
Interpretation
Der in der Abbildung dargestellte Graph beschreibt die mittlere jährliche Konzentration von NO im städtischen Hintergrund in der Metropole Ruhr. Der abgebildete Trend zeigt, dass die Luftbelastung mit NO2 in der Metropole Ruhr insgesamt von 2011 bis 2024 stark rückläufig war. Betrug der durchschnittliche Wert 2011 noch 37,39 µg/m³, ein Wert, der bereits unter dem Belastungsgrenzwert von 40 µg/m³ lag, waren es 2024 nur noch 14,8 µg/m³. Dies entspricht einem Rückgang um etwa 60%. Das Ziel in der Metropole Ruhr sollte eine weitere Reduktion der NO2-Konzentration sowohl im städtischen Hintergrund als auch an Belastungsschwerpunkten sein. Besonders eine Überschreitung des Jahresmittelzielwert von 40 µg/m³ sollte in Zukunft wenn möglich auch an Hot-Spots vermieden werden, da solche Überschreitungen Klagen durch den EU-Gerichtshof zu Folge haben können.
Hintergrundinformationen
Die Messwerte für die Konzentration des Stickstoffdioxids (NO2) in der Luft wurden an einer Vielzahl von städtischen Hintergrundstationen ermittelt, nicht an den Hauptverkehrsstraßen. Sie können somit als recht repräsentativ für die durchschnittliche Situation im städtischen Raum angesehen werden, nicht aber für die an den Belastungsschwerpunkten. Belastungsschwerpunkte sind in der Regel Hauptverkehrsstraßen mit geschlossener Randbebauung.
Weitere Umweltindikatoren
Frank Bothmann
Team Umweltentwicklung und Monitoring
Klima und Umweltschutz
bothmann[at]rvr.ruhr
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