Orte im Ruhrgebiet - vom RVR geprägt

Kirchheller Heide - Bottrop

Das Waldgebiet Kirchheller Heide grenzt südlich an Oberhausen und Bottrop. Es umfasst auch den Fernewald, den Grafenwald und den Köllnischen Wald. Geologisch erstreckt es sich über die Niederrheinischen Sandplatten zwischen Lippetal im Norden und Emschertal im Süden.

Die grundwassernahen Wälder werden von Spechtbach, Rotbach und Schwarzbach durchflossen. Die Bachsysteme zeichnen sich durch eine natürliche Auenvegetation aus. Staueinwirkungen des hoch anstehenden Grundwassers führen vor allem in Muldenlagen zu Versumpfung und Moorbildung und später zu einer typischen Waldvegetation mit einem hohen Anteil an Erlen. Entfernt von den Bachläufen finden sich trockenere Standorte. Die Landschaft in der Kirchheller Heide ist heute in vielen Bereichen insbesondere durch die Auswirkungen der Bergsenkungen einem Wandel unterlegen.


Aufforstung der Heideflächen zeigt Erfolg

Bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts waren größere Bereiche versumpft und verheidet. Dies war Folge einer Jahrhunderte langen Übernutzung durch zu große Holzentnahme und weidendes Vieh. Im Laufe der Jahre verarmten die Böden, die Wälder wurden immer lichter und verwandelten sich zu offenen Landschaften, in der die Heide sich ausbreiten konnte. In den Mooren wurde Torf gestochen und als Brennmaterial genutzt. Ende des 19. Jahrhunderts verlor die Heidefläche ihre wirtschaftliche Bedeutung.

Man begann die Moore zu entwässern, sie mit dem Dampfflug tief zu pflügen und in Grün- und Ackerland umzuwandeln. Große Heideflächen wurden zu Beginn des 20. Jahrhunderts aufgeforstet. Dabei kam vor allem die Pionierbaumart Kiefer zum Einsatz, die heute noch das Bild in den älteren Waldbeständen prägt. Von der Heidelandschaft ist heute nicht mehr viel zu sehen. Reste finden sich im Schutzgebiet Kletterpoth, wo man noch heute das Wollgras, Torfmoose, Glockenheide und den Sonnentau antrifft. Hier konnten auch seltene Tierarten wie der Moorfrosch und die Kreuzotter überleben.


Aktiver Naturschutz durch naturnahe Laubwälder

Seit 1974 sind die ersten Waldflächen der Kirchheller Heide im Besitz des RVR, der die Kirchheller Heide naturnah weiterentwickelt. Im Rahmen der naturgemäßen Forstwirtschaft werden die Anteile naturnaher Laubwälder erhöht und die für den Natur- und Artenschutz bedeutsamen Sonderbiotope erhalten. Mittlerweile sind zwei Drittel der Kirchheller Heide mit Laubwald bestanden, darunter viele Buchen-, Eichen-, Erlen und Birkenwälder.

Im Fernewald und Köllnischem Wald konnten sich auch wertvolle alte Laubwälder erhalten. Durch Auskiesung entstanden neue Wasserflächen wie der Heidesee. Heute sind große Teile der Kirchheller Heide aufgrund ihrer hohen Bedeutung für den Naturschutz als Schutzgebiete ausgewiesen.

 

Adresse
Zum Heidhof 25 (Waldkompetenzzentrum Heidhof)
46244 Bottrop

 

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