Größtes Montankunstwerk der Welt
Auf dem Gipfelplateau hat der Künstler Otto Piene den Bergleuten mit seiner überdimensionalen Grubenlampe ein Denkmal gesetzt. Das Kunstwerk dient gleichzeitig als Aussichtsplattform und begeistert nach Einbruch der Dunkelheit mit seiner Strahlkraft in leuchtendem Rot.
Die Skulptur von Otto Piene gilt als größtes „Montankunstwerk der Welt“. Knapp 30 Meter hoch erhebt sich das „Geleucht“ über die Landschaft. Das Kunstwerk ist begehbar, dient als Aussichtsturm und gewährt faszinierende Ausblick. Auf der Plattform des Turms in etwa 9 Metern Höhe zeigen Infotafeln an, was in der Umgebung zu erblicken ist. Allerdings ist das „Geleucht“ nur zu bestimmten Zeiten für den Aufstieg geöffnet.
Zahlen & Fakten
Höhe über NN: 103 Meter
Höhe der Aufschüttung: 74 Meter
Fläche: 49 Hektar
Erinnerung an den Bergbau wachhalten
Leuchtende Landmarke bei Nacht
Ihre wirkliche Faszination entwickelt die Halde allerdings erst nach Einbruch der Dunkelheit: Dann entfaltet sich ein besonderer Zauber, wenn Scheinwerfer die Skulptur und den Hang in glutrotes Licht tauchen.
Die Farbe Rot wurde bewusst gewählt, um an die Gefahren im Bergbau zu erinnern. Dabei wird nicht nur die Landmarke angestrahlt: 35 Mastlampen tauchen den 8.000 Quadratmeter großen, westlichen Haldenhang bei Nacht in leuchtendes Rot und erinnern so an die feuerflüssige Masse von Roheisen, Stahl und Schlacke.
Erste begrünte Halde
Entstanden ist die Halde aus dem Abraum der Zeche Rheinpreußen. Das erste von Fritz Haniel gegründete, linksrheinische Bergwerk fördert von 1876 bis 1990 Steinkohle. Rheinpreußen war zudem die erste systematisch begrünte Halde im Ruhrgebiet.
Insgesamt 42 Millionen Tonnen Bergematerial der Schachtanlage Rheinpreußen V/IX wurden zu einer 72 Meter hohen Halde aufgeschüttet.
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Beste Aussichten
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Fotograf Ludger Staudinger war mit seiner Drohne im Auftragt des Regionalverbands Ruhr in Moers unterwegs.
Vom Haldengipfel
Von der Halde Rheinpreußen aus bietet sich ein wunderbarer Blick auf die Städte Duisburg, Bottrop und Kamp-Lintfort. Wer den Blick schweifen lässt, sieht den Rhein, die Beeckerwerther Brücke über die A 42 und das Stahlwerk von ThyssenKrupp.
Zu erblicken sind bei gutem Wetter auch die Halde Norddeutschland in Neukirchen-Vluyn, der Alsumer Berg in Duisburg sowie die Halde Haniel in Bottrop und die Halde Pattberg in Moers-Repelen.
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Besucherinfos
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Lageplan
Adresse
Gutenbergstraße
47443 Moers
Anfahrt
ÖPNV
Haltestelle „Waldsee“
Rad
Knotenpunkt 17 (Moers)
Hintergrundwissen
1998 wählte die Kultur Ruhr GmbH im Rahmen der Internationalen Bauausstellung (IBA) Emscher Park weitere Bergbauhalden zur künstlerischen Gestaltung als Landmarken aus.
Der Künstler Otto Piene entwickelte ein Konzept für die Bergehalde Rheinpreußen, das die Bedeutung der Grubenlampe für die schwierige Arbeit unter Tage in den Fokus stellte. In der Umgebung der Halde Rheinpreußen gab es einst 40 Zechen. Der kulturhistorische Aspekt soll auf diese Weise mit dem Kunstwerk verdeutlicht werden.
Umgesetzt werden konnte das „Geleucht“ letztlich auch durch die Unterstützung der Bürgerinnen und Bürger und eines Förderkreises. Im September 2007 wurde die Landmarke feierlich eingeweiht.
Bereits 2001 war der Regionalverband Ruhr (RVR) in das Projekt eingestiegen und hatte die Halde Rheinpreußen erworben. Ebenfalls eingebracht hat sich die ThyssenKrupp Steel AG als Sponsor.
In die Zukunft geblickt
Der RVR erarbeitet zurzeit ein gesamtregionales Konzept für die Halden der Metropole Ruhr. 58 Halden, die sich bereits im Eigentum des Verbandes befinden oder bis 2035 übernommen werden, stehen im Fokus. Die von Menschen geschaffenen Berge der Region sollen künftig noch stärker für Tourismus und Naherholung genutzt werden.
Ziel ist es, Themenschwerpunkte zu schaffen und jeder Halde eine eigene Identität zu geben. Parallel dazu werden aktuell einzelne Haldenstandorte auf ihr Potenzial zur Nutzung von Windkraft und Solarenergie untersucht.
Weiterführende Informationen
Regionalverband Ruhr
info@rvr.ruhr
+49 201 2069-0