Tipp 5

Landschaftspark Hoheward | Herten

mittelschwer | rund vier Stunden | ca. 14 Kilometer 

Wandern mit Weitsicht im Landschaftspark Hoheward:

Im Zentrum dieser Wandertour steht der Landschaftspark Hoheward an der Stadtgrenze Herten/Recklinghausen mit seinen beiden Halden Hoppenbruch und Hoheward. Auf dieser Runde findet in diesem Jahr auch die erste Ausgabe des Hiking Day Ruhr statt. Start und Ziel der Route ist die Zeche Ewald, einer der Ankerpunkte auf der Route Industriekultur. Für einen Abstecher in das dortige RVR-Besucherzentrum Hoheward sollten sich Wanderer unbedingt Zeit nehmen.

Obelisk und Horizontobservatorium auf der Halde Hoheward an der Stadtgrenze Herten/Recklinghausen.
Obelisk und Horizontobservatorium auf der Halde Hoheward an der Stadtgrenze Herten/Recklinghausen. © RIK/Staudinger

Die Strecke

Startpunkt für die etwas längere Wanderung ist die Zeche Ewald an der Stadtgrenze Herten/Recklinghausen. Die rund 14 Kilometer lange Strecke führt zunächst nach Westen zum Ewaldsee. Am Gewässer entlang geht es weiter und dann dem Holzbach folgend durch das Naturschutzgebiet Emscherbruch bis zur Emscher.

Die Strecke zieht sich auf dem Emscherdamm am Fluss entlang, bis sie nach Norden abschwenkt zur Halde Hoppenbruch, dem im wahrsten Sinne des Wortes ersten Höhepunkt der Wanderung. Auf dem Gipfel verschnaufen Wanderer kurz, um sich dann mit frischem Schwung an den Abstieg zu machen – und die nächste Halde ins Auge zu nehmen: die große Schwester Hoheward. Auf der sogenannten Balkonpromenade auf halber Höhe des „Berges“ innerhalb des Waldgürtels umrunden sie zur Hälfte die Halde Hoheward, bis der Anstieg zum Plateau mit dem Horizontobservatorium und der Sonnenuhr ansteht. Der „Gipfelsturm“ kann direkt über eine Treppe oder über einen Serpentinenweg erfolgen.

Der Heimweg erfolgt über den langgezogenen Gipfel der Halde Hoheward und dann gemächlich bergab Richtung Zeche Ewald. Dort lohnt sich zum Abschluss ein Besuch des RVR-Besucherzentrums Hoheward mit seiner Ausstellung „Neue Horizonte – Auf den Spuren der Zeit“.

An- und Abreise mit dem ÖPNV

Von Wanne-Eickel Hbf oder Marl-Mitte: mit dem Bus SB27 bis Haltestelle „Bergwerk Ewald 1/2“.

Von Herten-Mitte oder Recklinghausen Süd Bf.: mit dem Bus 210 bis Haltestelle „Gelsenkirchener Straße“.

Die Bahnlinien S9, RE2, RE41, RE42 und S2 führen ebenfalls in die Nähe der Zeche Ewald1.

Streckenverlauf

Die Route führt über Wege mit moderaten Steigungen an den Halden, rund 200 Meter Höhenunterschiede. 

Bunte Pflanzen vor der Zeche Ewald
Sommerliche Umgebung an der Zeche Ewald. © RVR/Langer

Pausentipp

Das Ewald-Café ist in einem Pavillon mit großer Sonnenterrasse untergebracht. Von dort haben Ausflügler einen guten Ausblick auf die ehemalige Zeche. Neben Kaffee und Kuchen gibt es dort auch kalte und warme Snacks und verschiedene Frühstücksvarianten: www.baeckerei-zipper.de

 

Die Sehenswürdigkeiten

Die Zeche Ewald wurde 1871 von 21 Anteilseigner, darunter der Essener Unternehmer und Namensgeber Ewald Hilger, gegründet. Die Anfänge waren mühsam, doch Ewald sollte sich nach dem Zweiten Weltkrieg zu einer der produktivsten Zechen des Ruhrgebiets entwickeln, die zeitweise 4.000 Bergleute in Arbeit hatte. 2000 wurde der Betrieb auf Ewald eingestellt. Zechenarchitektur aus drei verschiedenen Bergbau-Epochen - der Malakowturm (1888), Schacht 2 mit Schachthalle (1928) und das Doppelstrebengerüst des Architekten Fritz Schupp von 1955 - prägen den Standort noch heute.

In der ehemaligen Lohn- und Lichthalle befindet sich das RVR-Besucherzentrum Hoheward. Dort ist auch die interaktive Ausstellung „Neue Horizonte – Auf den Spuren der Zeit“ zu sehen. Die Schau erklärt die Themen Energie, Jahreszeiten, Planeten sowie Horizont-Observatorium und Sonnenuhr.

Der Emscherbruch in Gelsenkirchen war eine der ers­ten grö­ße­ren Wald­flä­chen, die der RVR 1968 er­wor­ben hat. Der Name erinnert daran, dass das Waldgebiet bis zur Eindeichung der Emscher zu deren Überschwemmungsbereich gehörte. Durch Bergsenkungen haben sich kleine, ökologisch wertvolle Gewässer gebildet, die zahlreichen Insekten, Amphibien und Wasservögel Lebensraum bieten.

Im Emscherbruch liegt auch der Ewaldsee. Er entstand in den 1930er Jahren durch den Bau der A2. Dort kann eine Vielzahl verschiedener Wasservogelarten beobachtet werden, darunter gefährdete Arten wie die Reiherente und der Haubentaucher.

Hoheward an der Stadtgrenze Herten/Recklinghausen ist eine Halde der Superlative. Mit einer Höhe von 111 Metern und einer Fläche von 170 Hektar ist sie die mächtigste Halde im Ruhrgebiet. Zusammen mit ihrer kleinen Schwester Hoppenbruch bildet sie den Landschaftspark Hoheward, eine der größten Haldenlandschaften Europas. Bekannte Wahrzeichen auf den Plateaus der Halde Hoheward sind die beiden knapp 45 Meter hohen Bögen des Horizontobservatoriums und der neun Meter große Obelisk, der als XXL-Sonnenuhr dient. Die Halde gehört seit 2004 dem RVR.

Der Ewaldsee umgeben von viel Grün.
Der Ewaldsee im Landschaftspark Hoheward. © RVR/Langer
AktivLinearPark am Fuße der Halde Hoheward. © RVR/Wiciok

Und sonst noch?

Zwischen den Halden Hoppenbruch und Hoheward lohnt sich ein Abstecher zum Aktiv-Linear-Park, der sich auf rund 1,5 Kilometern auf ehemaligen Bahnanlagen erstreckt. Ein getrennter Rad- und Fußweg durchzieht das Gelände, vorbei an Biotopen und Ruhezonen. An Lernstationen erfahren Interessierte quasi im Vorbeigehen Wissenswertes über heimische Bäume und Sträucher. Kinder haben ihren Spaß auf einem Abenteuerspielplatz in Form eines Verladeturms aus dem Bergbau.

Ganz in der Nähe von Zeche Ewald und Halde Hoheward liegt das Trainingsbergwerk Recklinghausen. Interessierte können dort bei unterschiedlichen Führungen in die Welt des Bergbaus eintauchen. Bei der „Erlebnisführung“ etwa erkunden Besucherinnen und Besucher die Welt unter Tage nur mit dem Licht einer Kopflampe. Der RVR hat das Trainingsbergwerk 2019 übernommen. Den Betrieb und die Unterhaltung sichert der Verein Trainingsbergwerk Recklinghausen: www.trainingsbergwerk.de

Stichwort Hiking Day Ruhr

Der RVR veranstaltet am 7. September den ersten Hiking Day Ruhr, ehemals bekannt als Ruhrgebietswandertag. Zwei Wandertouren mit unterschiedlichen Streckenlängen führen rund um den Landschaftspark Hoheward in Herten und Recklinghausen; beide enden auf dem Gipfel der Halde Hoheward.

Wer nach dem Tag noch Power hat, kann zum Abschluss auf der Halde feiern: Auf dem Plateau der Halde Hoheward steigt ab dem frühen Nachmittag das beliebte Sunset Picknick. Das heißt: Chillen und Tanzen zu elektronischen Klängen mit atemberaubendem Ausblick und einem hoffentlich wunderschönen Sonnenuntergang.

Hiking Day Ruhr

Flyer des Hiking Day Ruhr. Im Hintergrund die Halde Hoheward.
Hiking Day Ruhr am 07. September. © RVR/Langer

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