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MELEZ-Symposium stellt neue Studie vor: Zuwanderer besuchen seltener Kulturveranstaltungen

Bochum.(idr). Obwohl Migranten kulturell interessiert sind, besuchen sie weniger Veranstaltungen als Deutsche. Vor allem in Konzerte, Kabarett- und Theateraufführungen gehen sie seltener. Das ist eines der Ergebnisse einer Dortmunder Pilotstudie zu den kulturellen Interessen von Menschen mit Migrationshintergrund. Die Untersuchung wurde heute auf dem MELEZ.Symposium "Interkulturelle Öffnung" in der Bochumer Jahrhunderthalle vorgestellt. Das Landesamt für Datenverarbeitung und Statistik (LDS) hat im Auftrag des Landes NRW mehr als 1.000 Dortmunder befragt. Dabei stellte sich heraus, dass das Interesse vieler Migranten am Kulturangebot oft größer ist als die tatsächliche Nutzung. Damit bietet sich Kulturveranstaltern ein großes Potenzial, um Besucherzahlen zu steigern. Deutlich geringer sind bei Zuwanderern die Ausgaben für Kulturveranstaltungen, 28 Prozent haben in den vergangenen sechs Monaten kein Geld dafür ausgegeben. Trotzdem sind 70 Prozent der Befragten mit dem Dortmunder Kulturangebot zufrieden oder sogar sehr zufrieden. Verbesserungswünsche gibt es u.a. hinsichtlich der Eintrittspreise und der Erreichbarkeit von Veranstaltungen. Außerdem wünschen sich Migranten mehr Angebote mit Bezug zu ihrer Herkunftskultur. "Wenn wir über Kulturpolitik sprechen, darüber, wie sie sich zu Teilen dieser Gesellschaft verhält, dann reden wir auch über Gesellschaftspolitik. Denn es geht im Kern auch um die Frage, ob Migranten ein selbstverständlicher Teil unserer Gesellschaft sind", so Asli Sevindim, künstlerische Direktorin RUHR.2010. "Dazu gehört die politische Auseinandersetzung genauso wie die wissenschaftliche Analyse. Daten und Fakten helfen, Kulturpolitik zu gestalten." Ebenfalls beim Symposium präsentiert wurde eine bundesweite Studie über die Milieus der Zuwanderer in Deutschland. Zentrale Aussage: Migranten sind keine soziokulturell homogene Gruppen, sondern leben in ganz unterschiedlichen Milieus. Von der Herkunftskultur kann nicht auf das Milieu geschlossen werden. Die Milieus unterscheiden sich vielmehr nach Wertvorstellungen, Lebensstilen und Vorlieben, weniger nach ethnischer Herkunft. Auftraggeber der Studie sind das Bundesfamilienministerium, das Land NRW und andere.Pressekontakt: RVR, Pressestelle, Martina Kötters, Telefon: 0201/2069-374, Fax: -501, E-Mail: koetters@rvr-online.de; LDS, Meral Cerci, Telefon: 0211/9449-2891, E-Mail: meral.cerci@lds.nrw.de

Bochum.(idr). Obwohl Migranten kulturell interessiert sind, besuchen sie weniger Veranstaltungen als Deutsche. Vor allem in Konzerte, Kabarett- und Theateraufführungen gehen sie seltener. Das ist eines der Ergebnisse einer Dortmunder Pilotstudie zu den kulturellen Interessen von Menschen mit Migrationshintergrund. Die Untersuchung wurde heute auf dem MELEZ.Symposium "Interkulturelle Öffnung" in der Bochumer Jahrhunderthalle vorgestellt.

 

Das Landesamt für Datenverarbeitung und Statistik (LDS) hat im Auftrag des Landes NRW mehr als 1.000 Dortmunder befragt. Dabei stellte sich heraus, dass das Interesse vieler Migranten am Kulturangebot oft größer ist als die tatsächliche Nutzung. Damit bietet sich Kulturveranstaltern ein großes Potenzial, um Besucherzahlen zu steigern.

 

Deutlich geringer sind bei Zuwanderern die Ausgaben für Kulturveranstaltungen, 28 Prozent haben in den vergangenen sechs Monaten kein Geld dafür ausgegeben. Trotzdem sind 70 Prozent der Befragten mit dem Dortmunder Kulturangebot zufrieden oder sogar sehr zufrieden. Verbesserungswünsche gibt es u.a. hinsichtlich der Eintrittspreise und der Erreichbarkeit von Veranstaltungen. Außerdem wünschen sich Migranten mehr Angebote mit Bezug zu ihrer Herkunftskultur.

 

"Wenn wir über Kulturpolitik sprechen, darüber, wie sie sich zu Teilen dieser Gesellschaft verhält, dann reden wir auch über Gesellschaftspolitik. Denn es geht im Kern auch um die Frage, ob Migranten ein selbstverständlicher Teil unserer Gesellschaft sind", so Asli Sevindim, künstlerische Direktorin RUHR.2010. "Dazu gehört die politische Auseinandersetzung genauso wie die wissenschaftliche Analyse. Daten und Fakten helfen, Kulturpolitik zu gestalten."

 

Ebenfalls beim Symposium präsentiert wurde eine bundesweite Studie über die Milieus der Zuwanderer in Deutschland. Zentrale Aussage: Migranten sind keine soziokulturell homogene Gruppen, sondern leben in ganz unterschiedlichen Milieus. Von der Herkunftskultur kann nicht auf das Milieu geschlossen werden. Die Milieus unterscheiden sich vielmehr nach Wertvorstellungen, Lebensstilen und Vorlieben, weniger nach ethnischer Herkunft.

 

Auftraggeber der Studie sind das Bundesfamilienministerium, das Land NRW und andere.

Pressekontakt: RVR, Pressestelle, Martina Kötters, Telefon: 0201/2069-374, Fax: -501, E-Mail: koetters@rvr-online.de; LDS, Meral Cerci, Telefon: 0211/9449-2891, E-Mail: meral.cerci@lds.nrw.de

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