Gelsenkirchen (idr). Wie unterstützen Unternehmen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, die neben dem Job noch Angehörige pflegen? Dieser Frage ging das Institut Arbeit und Technik (IAT/Westfälische Hochschule) in einer aktuellen Studie nach. Je nach Engagement identifizierten die Expertinnen und Experten drei Typen von Arbeitgebern: die "Informierten Allrounder", die "Soliden Kümmerer“ und die "Unspezifischen Soforthelfer".
Die "Informierten Allrounder" messen der Vereinbarkeitsthematik eine hohe Relevanz bei. Informelle Pflege- und Sorgetätigkeiten der eigenen Mitarbeitenden haben hier Einfluss auf die Einführung von Maßnahmen, die über gesetzliche Vorgaben und individuell ausgerichtete Flexibilisierungsmaßnahmen hinausgehen. Die "Soliden Kümmerer" zeigen sich hier eher unsicher. Die Unternehmen möchten sich um pflegende Mitarbeitende kümmern, allerdings sind die Aktivitäten und Unterstützungsinstrumente über die gesetzlichen Vorgaben hinaus nicht spezifisch auf die Bedürfnisse von pflegenden An- und Zugehörigen ausgerichtet. Im Fokus stehen vor allem flexible Arbeitszeit- und Arbeitsortgestaltung sowie Informationsangebote. Den "Unspezifischen Soforthelfern" ist die Vereinbarkeit von Beruf und Pflege bislang eher unwichtig. Bei individuellen Bedarfsfällen werden sie zwar über Flexibilisierungsangebote aktiv, halten jedoch insgesamt nur wenige pflegespezifische Unterstützungsmaßnahmen vor.
Auf Grundlage der entwickelten Typologie sollen gezieltere Informations- und Maßnahmenstrategien entwickelt werden, um Vereinbarkeitskompetenz auf individueller, betrieblicher und regionaler Ebene zu stärken.
Informationen: http://www.iat.eu
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