PIK-Maßnahmen in Bochum

Ziel ist es, rund 40 Hektar landwirtschaftlicher Nutzfläche in Bochum durch die Umsetzung von PIK-Maßnahmen (PIK=produktionsintegrierte Kompensation) ökologisch deutlich aufzuwerten. Hierbei werden Strukturmaßnahmen, wie beispielsweise Blühstreifen oder Brachflächen, auf den Ackerflächen angelegt. Zudem wird die Bewirtschaftung angepasst, indem etwa auf Teile der Ernte verzichtet wird. Außerdem ist der Einsatz von Pflanzenschutz- und Düngemitteln verboten. Die Bewirtschaftung der Flächen ähnelt damit naturnahen Bewirtschaftungsweisen der vergangenen Jahrhunderte. Somit soll auch die Wiederansiedlung lebensraumtypischer Offenlandarten, wie etwa Feldlerche oder Kiebitz gefördert werden. Das Projekt sorgt für mehr Artenvielfalt auf den Äckern, dient dem Insekten- und allgemeinen Artenschutz, führt zur Verbesserungen des Grundwasserhaushaltes und trägt zur Aufwertungen des Landschaftsbildes bei. Gleichzeitig besteht für die Landwirt*innen die Möglichkeit, die Flächen weiter zu bewirtschaften und in ihren Produktionsablauf zu integrieren. Das Projekt trägt dazu bei, die historische Kulturlandschaft im Ballungsraum der Metropole Ruhr zu erhalten, da die Flächen gleichzeitig als Kompensationsmaßnahmen für Eingriffe in Natur und Landschaft dienen und somit dauerhaft gesichert werden. Die Landwirte erhalten für die Ertragseinbußen durch die Umsetzung dieser Natur- und Artenschutzmaßnahmen eine Entschädigung. Seit 2021 arbeitet die Stadt Bochum dazu mit der Stiftung Westfälische Kulturlandschaft zusammen. Die gemeinnützige Stiftung wurde vom Westfälisch-Lippischen Landwirtschaftsverband gegründet und hat es sich zur Aufgabe gemacht, die bäuerliche Kulturlandschaft in Westfalen zu erhalten und zu verbessern. Die Stiftung ist von der Stadt Bochum beauftragt und tritt als Bindeglied zwischen Landwirtschaft und Stadt auf, um Naturschutz und Landwirtschaft zu vereinen.

Standort

Bochum

Träger

Stadt Bochum

Ziele

- Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen für Eingriffe in Natur und Landschaft im Stadtgebiet Bochums

- ökologische Aufwertung der landwirtschaftlichen Nutzfläche

- Integration der Maßnahmen in die Produktionsabläufe der landwirtschaftlichen Betriebe

Zentrale Akteur*innen

Stadt Bochum, Umwelt- und Grünflächenamt, Untere Naturschutzbehörde; Stadt Bochum, Amt für Geoinformation, Liegenschaften und Kataster; Stiftung Westfälische Kulturlandschaft; Landwirt*innen

Projektkosten

Bei den PIK-Maßnahmen handelt es sich um Kompensationsmaßnahmen für Eingriffe in Natur und Landschaft. Die so erzielten Ökopunkte werden bei der Unteren Naturschutzbehörde in einem Ökokonto geführt. Zur Herstellung war eine Vorfinanzierung nötig. Eingriffsverursacher haben nun die Möglichkeit den Eingriff monetär durch die Ablösung eines Ersatzgeldes zu begleichen, während der Eingriff aus dem Ökokonto der PIK-Maßnahmen abgebucht wird. Es handelt sich damit um eine Refinanzierung des Projekts.

Laufzeit des Projektes

Bereits 2019 hat die Stadt Bochum ein erstes Pilotprojekt gestartet, wobei fünf Hektar Ackerflächen durch die Umsetzung von PIK-Maßnahmen ökologische aufgewertet wurden. Der Rat der Stadt Bochum hat nach dem guten Start des Pilotprojekts im Sommer 2020 entschieden, das PIK-Projekt auf ca. 40 ha auszuweiten. Seit 2021 arbeitet die Stadt Bochum dabei mit der Stiftung Westfälische Kulturlandschaft zusammen. Die Projektlaufzeit beträgt zunächst 10 Jahre (Febr. 2021 – Febr. 2031).

Kontaktbox(en)

Elisabeth Lux

Referat Klima und Umweltschutz
Team Umweltentwicklung und Monitoring

lux[at]rvr.ruhr
+49 201 2069-702