Wild ist das neue Schön

„Wild ist das neue Schön – Zum Schutz unserer heimischen Artenvielfalt“ lautet das Motto der Kooperation zwischen Grün und Gruga (Stadt Essen) und der BUND-Kreisgruppe Essen. Ziel ist es, die Strukturvielfalt im Essener Stadtgebiet zu erhöhen und Maßnahmen zum Schutz und zur Förderung der Biodiversität umzusetzen. Zur Zielerreichung sollen sogenannte „Wildwiesenprojekte“ beitragen. Im Rahmen dieser Projekte lag der Fokus bis 2023 auf der Entwicklung großflächiger, artenreicher größtenteils städtischer Friedhofsflächen. Rund 2,7 ha Wiesenfläche sind seit 2020 auf diese Weise entwickelt worden. Auf jenen Flächen ist eine von der Biologischen Station Westliches Ruhrgebiet eigens zusammengestellte Lokalmischung (Regiosaatgut mit 70 % Gräsern, 30 % Kräutern und Leguminosen) mit einem besonders hohen Blühanteil von 80 % eingesät worden, die neben der ökologischen ebenso eine optische Aufwertung der Grünflächen in Siedlungsgebieten mit sich bringt. Durch das regionale Saatgut wird sichergestellt, dass die genetische Diversität sowie die bestmögliche Anpassung an den jeweiligen Standort langfristig ein vielseitiges Nahrungsangebot für verschiedenste Vogel- und Insektenarten im sonst versiegelten oder intensiv gepflegten Raum gewährleistet. Neben der Einbringung entsprechenden Saatguts ergänzen angepasste extensive Pflegepraktiken und kleinere Geländemodellierungen die positive ökologische Entwicklung von naturnahen Lebensräumen im Stadtgebiet. Die durch die Stadt Essen realisierten Wildwiesen-Projekte werden im Nachgang größtenteils durch die Biologische Station Westliches Ruhrgebiet auf ihre Artenzusammensetzung untersucht. Veränderungen werden, soweit möglich, mit den vorherrschenden Standorteigenschaften in Bezug gesetzt. Die Arbeiten der Biologischen Station werden im Rahmen des laufenden Vertrags mit der Stadt Essen ausgeführt. Die BUND-Kreisgruppe Essen hat ihrerseits im Rahmen der Kooperation Flächen auf einem Essener Friedhof angelegt, die zusätzlich mit Kleinsthabitaten wie Benjeshecken und Sandarien aufgewertet werden. Auf jenen Maßnahmenflächen führt die BUND-Kreisgruppe Essen ebenfalls ein faunistisches und floristisches Monitoring durch. Die BUND-Kreisgruppe stellt der Stadt Essen ihre Untersuchungsergebnisse ebenfalls zur Verfügung.

Standort

Essen

Träger

Stadt Essen - Grün und Gruga

Ziel

- Erhöhung der Strukturvielfalt im Essener Stadtgebiet

- Umsetzen von Maßnahmen zum Schutz und zur Steigerung der Ökosystemleistungen und der Biodiversität

Zentrale Akteur*innen

Stadt Essen - Grün und Gruga; BUND-Kreisgruppe Essen; Bündnis „Kommune für biologische Vielfalt e.V.“; EABG / Arbeitsmarktprojekt „Essen.Neue Wege zum Wasser“; Biologische Station Westliches Ruhrgebiet

Projektkosten

Das Projekt wird über verschiedene Förderprogramme finanziert (z.B. Grüne Infrastruktur). Weiterhin werden die Maßnahmen über das Projekt ESSEN.Neue Wege zum Wasser finanziert. Das bedeutet, alle Arbeiten werden als kommunales arbeitsmarktpolitisches Projekt zur Beschäftigung, Qualifizierung und Integration von Langzeitarbeitslosen in den Arbeitsmarkt durchgeführt. Die BUND-Kreisgruppe Essen trägt den überwiegenden Anteil der Kosten für ihre Maßnahme selbst. 

Laufzeit des Projektes

Die ersten Planungen begannen im Jahr 2019, erste Umsetzungen erfolgten im Jahr 2020/2021. Im Jahr 2024 soll der Wildwiesenanteil durch die veränderte Pflege ausgewählter städtischer Grünflächen auf insgesamt 5 ha angehoben werden.

Kontaktbox(en)

Elisabeth Lux

Referat Klima und Umweltschutz
Team Umweltentwicklung und Monitoring

lux[at]rvr.ruhr
+49 201 2069-702