Umweltindikator // Feinstaubbelastung

Feinstaubbelastung (10 µm- PM10) im städtischen Hintergrund

Erhöhte Konzentrationen von Luftschadstoffen können sowohl die menschliche Gesundheit gefährden als auch für Vegetation schädlich sein.

Besonders Staub mit Korngrößen von unter 10µm, sogenannter Feinstaub, ist dabei für den Menschen gefährlich, da Partikel dieser Größenordnung sehr leicht eingeatmet sowie in die tieferen Atemwege transportiert werden können. Dort verursachen sie dann bei anfälligen Menschen verschiedene Atemwegserkrankungen. Beispielsweise erhöht sich das Risiko an chronischer Bronchitis oder Lungenkrebs zu erkranken sowie das Risiko für Herz-Kreislauf Beschwerden. Die wichtigsten Emittenten von PM10-Feinstaub sind bestimmte Prozesse der Industrie, Feststofffeuerungen sowie der KFZ-Verkehr. Der Grenzwert beträgt nach der (§)39. BlmSchV 40 µg/m³ als Jahresmittelwert.

Das leistet der RVR

Durch das in Kooperation mit der Emschergenossenschaft entstandene Regionale Gründachpotenzialkataster ermöglicht es der RVR den Bürger*nnen des Ruhrgebiets zu überprüfen, ob das eigene Haus für die Anlage eines Gründachs geeignet ist. Gründächer filtern unter anderem Feinstaub aus der Luft und sind daher förderlich für die Gesundheit der Atemwege. 

Interpretation

Jährliche mittlere Feinstaubbelastung (PM10) im städtischen Hintergrund

Der in der Abbildung dargestellte Graph beschreibt die langfristige, mittlere jährliche Luftbelastung mit Feinstaub PM10 im städtischen Hintergrund in der Metropole Ruhr.

Der vom Graphen abgebildete Trend zeigt, dass die Luftbelastung mit Feinstaub PM10 in der Metropole Ruhr insgesamt von 2011 bis 2021 sehr stark rückläufig war. Betrug der durchschnittliche Wert 2011 noch 29,02 µg/m³, waren es 2021 nur noch 18,21 µg/m³. Dies entspricht einem Rückgang von etwa 37% und damit einer deutlichen Verbesserung der Luftqualität.

 

 

 

 

 

 

 

Anzahl der Tage der Grenzwertüberschreitung für PM10 im städtischen Hintergrund

Der in der Abbildung dargestellte Graph stellt die jährliche Entwicklung der Anzahl der Tage mit einer Grenzwertüberschreitung für Feinstaub PM10 im städtischen Hintergrund in der Metropole Ruhr dar. Es wird deutlich, dass von 2011 bis 2020 die Anzahl der Tage mit einer Grenzwertüberschreitung sehr stark gesunken ist. 2011 waren es noch 38 Tage, im Jahr 2020 dagegen nur noch drei. Dabei war der Rückgang von 2011 (38 Tage) bis 2016 (7 Tage) besonders markant.

Einzeljahre wie 2015 oder 2017 brachen den Trend jeweils nach oben. Auch in Zukunft könnten, selbst bei verminderter anthropogener Emission von Feinstaub, einzelne Jahre den Trend wieder nach oben durchbrechen, da die Menge an Feinstaub in der Luft immer auch von den Witterungsbedingungen abhängt. Bei luftaustauscharmen Wetterlagen, wie z.B. winterlichen Inversionslagen, ist die Feinstaubkonzentration deutlich erhöht. Sollten solche Wetterlagen in einem Jahr besonders häufig auftreten, könnte die Anzahl an Tagen mit Grenzwertüberschreitung steigen, obwohl die anthropogene Emission an Feinstaub im Vergleich zum Vorjahr unverändert ist oder sogar verringert wurde.

Hintergrundinformationen

Die Messwerte für die Konzentration von Feinstaub PM10 in der Luft wurden an einer Vielzahl von städtischen Hintergrundstationen ermittelt, nicht an den Hauptverkehrsstraßen. Sie können somit als recht repräsentativ für die durchschnittliche Feinstaubsituation im städtischen Raum angesehen werden, nicht aber für die an den Belastungsschwerpunkten. Belastungsschwerpunkte sind in der Regel Hauptverkehrsstraßen mit geschlossener Randbebauung.

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Datenquellen

Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz (LANUV) NRW.

Textquelle

C1 Luftqualität - LiKi-Umweltindikatoren (nrw.de)

Deutscher Wetterdient – Regionale Wetterberatung Stuttgart

Weitere Umweltindikatoren

Es liegen 3 Ergebnisse vor.

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Frank Bothmann

Team Umweltentwicklung und Monitoring
Klima und Umweltschutz

bothmann[at]rvr.ruhr
+49 201 2069-680