Umweltindikator // Feinstaubbelastung
Feinstaubbelastung (2,5 µm- PM2,5) im städtischen Hintergrund
Erhöhte Konzentrationen von Luftschadstoffen können sowohl die menschliche Gesundheit gefährden als auch für Vegetation schädlich sein.
Besonders Staub mit Korngrößen von unter 10µm, sogenannter Feinstaub, ist dabei für den Menschen gefährlich, da Partikel dieser Größenordnung sehr leicht eingeatmet sowie in die tieferen Atemwege transportiert werden können. Dort verursachen sie dann bei anfälligen Menschen verschiedene Atemwegserkrankungen.
Die kleinsten Feinstaubpartikel mit einem aerodynamischen Durchmesser von 2,5 µm oder darunter sind dabei am gefährlichsten. Vor allem für bereits unter Herz- oder Lungenerkrankungen leidende Personen ist bei Langzeitexposition mit Feinstaub PM2,5 das Gesundheitsrisiko erhöht. Neben dem Straßenverkehr sind Hausbrand, Industrie und Landwirtschaft die bedeutendsten anthropogenen Quellen für PM2,5. Der Grenzwert beträgt nach der (§)39. BlmSchV 25 µg/m³ als Jahresmittelwert. Der Richtwert der WHO für PM2,5 beträgt 10 µg/m³ im Jahresmittel.
Der in der Abbildung dargestellte Indikator beschreibt die langfristige, mittlere Luftbelastung mit PM2,5 im städtischen Hintergrund in der Metropole Ruhr. Einzelne, lokale Spitzenwerte werden somit nicht abgebildet, deshalb ist der Indikator für die Beurteilung der Luftqualität an Belastungsschwerpunkten nicht nutzbar. Dafür bildet er den großräumigen Trend der Luftbelastung mit PM2,5 in der gesamten Metropole Ruhr ab.
Das leistet der RVR
Gemeinsam mit der Emschergenossenschaft hat der RVR ein Gründachkataster erstellen lassen, welches unter anderem Daten über das Feinstaub Rückhaltepotenzial potenzieller Gründachflächen liefert.
Interpretation
Der vom Graphen abgebildete Trend zeigt, dass die Luftbelastung mit Feinstaub PM2,5 in der Metropole Ruhr insgesamt von 2011 bis 2021 sehr stark rückläufig war. Betrug der durchschnittliche Wert 2011 noch 18,88 µg/m³, waren es 2021 nur noch 10,57 µg/m³. Dies ist ein Rückgang von etwa 44 %.
Hintergrundinformationen
Die Messwerte für diesen Indikator wurden an städtischen Hintergrundstationen ermittelt, nicht an den Hauptverkehrsstraßen. Sie können somit als recht repräsentativ für die durchschnittliche Feinstaubsituation im städtischen Raum angesehen werden, nicht aber für die an den Belastungsschwerpunkten.
Weitere Umweltindikatoren
Frank Bothmann
Team Umweltentwicklung und Monitoring
Klima und Umweltschutz
bothmann[at]rvr.ruhr
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