Naturverträgliche Tourismusentwicklung der Haard

Die Haard ist ein typisches Beispiel für die unterschiedlichen Bedürfnisse, die an einen Wald gestellt werden: Die Interessen der FreizeitsportlerInnen und Erholungsuchenden stehen oft im Gegensatz zu denen des Naturschutzes und der Forstwirtschaft.

Ziele und Bausteine des Projektes

Das WALDband-Teilprojekt „Naturverträgliche Tourismusentwicklung der Haard“ hatte als Ziel eine Balance zwischen Naturschutz, Erholung und Bewirtschaftung in dem 5.500 ha großen Waldgebiet herzustellen. Um dieses Ziel zu erreichen hat der RVR in der Haard vier Planungsbausteine realisiert:

 

Die neue Waldpromenade in der Haard zwischen Marl und Oer-Erkenschwick.
Die neue Waldpromenade in der Haard zwischen Marl und Oer-Erkenschwick. © RVR/Wiciok

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Rundwanderwegesystem

Wanderweg in der Haard. © RVR/Focke

Mit dem neuen Wanderwegesystem in der Haard wurde das Überangebot an A-Rundwegen deutlich reduziert, um auf der einen Seite ökologisch sensible Bereiche zu entlasten und ruhige Bereiche für Fauna und Flora zu schaffen und auf der anderen Seite qualitativ hochwertige Rundkurse in abwechslungsreicher und reizvoller Natur anzubieten.

Ausdrucksstarke Symbole auf den neuen Markierungszeichen sind gestalterisch ansprechend und eindeutig einem jeden Rundweg zuzuordnen. Den Besucher und Besucherinnen  wird an jedem der Einstiegsparkplätze eine kurze oder lange Wanderung angeboten.

Zahlreiche Infotafeln vermitteln wesentliche Informationen zur Haard und Interessantes zu den lokalen Besonderheiten.

Informations- und Orientierungssystem

Karte mit Wegeführung
Übersichtskarte der Rundwanderwege in der Haard

Der Aufbau eines Informations- und Orientierungssystem ist ein wesentlicher Bestandteil der gewünschten Lenkung der Besuchenden im Projekt WALDband; angefangen bei der übergeordneten Beschilderung im Straßenraum bis hin zur Ausweisung der Strecken im Wald.

Lückenlose und eindeutige Beschilderungen im Straßenraum lenken die Besucher nun zu den Wanderparkplätzen, wo neue Übersichtskarten den Wandernden alle notwendigen Toureninformationen vermitteln. Innerhalb der Haard wurde ein Wegeleitsystem für Wandernde aufgebaut, das ihnen erlaubt, sich an größeren Wegekreuzungen gut und sicher in dem 55 km2 großen Waldgebiet zu orientieren. 

Waldpromenade Haard

Die neue Waldpromenade in der Haard zwischen Marl und Oer-Erkenschwick.

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Mountainbike-Route „Haard on Tour“

Probelauf der Mountainbike-Strecke auf der Halde Hoppenbruch

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Finanzierung und Projektumsetzung

Die Bezirksregierung Münster übergab dem RVR im Juli 2017 den Zuwendungsbescheid. Das Teilprojekt wurde zu 50 Prozent aus Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) und zu 30 Prozent mit Landesmitteln gefördert. Der Regionalverband Ruhr beteiligte sich mit 20 % Eigenmittel. Die Gesamtkosten beliefen sich auf ca. 1,2 Mio. €.

Für die Umsetzung der Maßnahmen war ein Projektteam von RVR Ruhr Grün am Forststützpunkt Haard in Haltern am See zuständig. Die Maßnahmen wurden exemplarisch für andere Waldgebiete im Naturpark Hohe Mark und unter Berücksichtigung der Naturverträglichkeit umgesetzt: In einem ersten Schritt wurden Planungsbüros für die Ausarbeitung von Artenschutzprüfungen, Gestaltungs- und Baumaßnahmen beauftragt. Parallel dazu fanden die notwendigen Abstimmungen mit den Naturschutzbehörden, den anliegenden Kommunen Haltern am See, Marl, Oer-Erkenschwick und Datteln sowie privaten Grundstückseigentümern statt.

Ein weiterer wichtiger Bestandteil der Arbeiten war die intensive Abstimmung mit dem Naturpark Hohe Mark e.V., Wald und Holz NRW sowie die Kommunikation und Abstimmung der Maßnahmen in den begleitenden Arbeitskreisen, insbesondere dem „Arbeitskreis Haard“.

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Dirk Spiller

RVR Ruhr Grün
Fachbereich Freiraumpflege- und Infrastrukturmanagement

spiller@rvr.ruhr
+49 2364 9203-19