Tipp 2
Tour am Gasometer Oberhausen
mittelschwer | rund drei Stunden | ca. zwölf Kilometer
Mitten in der Stadt, und doch naturnah:
Sehenswürdigkeiten satt bietet die Rundwanderung am Gasometer in Oberhausen. Sie verbindet auf zwölf Kilometern Industriekultur, ein Schloss, spektakuläre Brücken, Natur und Emscher-Kunst. Wer am Ende noch Kraft hat, kann die aktuelle Ausstellung „Planet Ozean“ in Europas höchster Ausstellungshalle besuchen oder durchs Centro Oberhausen bummeln.
Die Strecke
Die Tour startet am Gasometer Oberhausen, der zu den Großstandorten der Route Industriekultur zählt. Von dort führt der Weg durch die idyllische Siedlung Grafenbusch, vorbei an Schloss Oberhausen und dem Kaisergarten. Auf der spektakuären Brücke Slinky Springs to Fame, eine der Arbeiten des Emscherkunstweges, überqueren Wanderinnen und Wanderer den Rhein-Herne-Kanal und spazieren über die Emscherinsel, bevor sie über die sogenannte Tausendfüßlerbrücke wieder auf die Südseite wechseln und an der Marina vorbeigehen.
Danach wird’s richtig grün: Die Wanderinnen und Wanderer durchqueren den Gehölzgarten Risphorst, in dem mit dem Zauberlehrling eine weitere Installation des Emscherkunstweges steht, und erreichen Haus Ripshorst. Das Besucherzentrum des Regionalverbandes Ruhr (RVR) liegt idyllisch inmitten weitläufiger Wiesen. Über die Knappenhalde und an der Westseite des Centros vorbei führt der Weg zum Gasometer zurück.
An- und Abreise mit dem ÖPNV:
Haltestelle "Neue Mitte": Erreichbar vom Hauptbahnhof Oberhausen mit der Straßenbahnlinie 112 sowie den Linien SB90, SB91, SB92, SB98 und 960.
Vom Bahnhof Sterkrade: Nehmen Sie die Straßenbahnlinie 112 oder die Buslinien SB90, SB98 und 960.
Die Sehenswürdigkeiten
1994/95 gab der Gasometer Oberhausen mit der Schau "Feuer und Flamme - 200 Jahre Geschichte im Ruhrgebiet" sein Debüt als „Kulturtonne“ Seitdem feiert die mit 117 Metern höchste Ausstellungshalle Europas Erfolge mit spektakulären Ausstellungen. Ursprünglich diente das 1929 erbaute Industriedenkmal als Gasspeicher der umliegenden Hüttenwerke der Gutehoffnungshütte. Der Umbau zum Kulturort wurde initiiert durch die Internationale Bauausstellung (IBA) Emscher Park.
Das Schloss Oberhausen geht wahrscheinlich auf einen alten Rittersitz aus dem späten 12. oder frühen 13. Jahrhundert zurück. Nach schweren Schäden im Zweiten Weltkrieg wurde das Herrenhaus Ende der 1950er Jahre nach alten Originalplänen neu errichtet. Es beherbergt heute mit der Ludwiggalerie ein international renommiertes Kunstmuseum. Direkt ans Schloss schließt sich der Kaisergarten an, ein beliebtes Ausflugsziel gerade für Familien. Es gibt u. a. Kinderspielplätze, Sportmöglichkeiten sowie ein Tiergehege und einen Streichelzoo.
Einer Spirale gleich erstreckt sich Slinky Springs to Fame vom Kaisergarten über den Rhein-Herne-Kana zur Emscherinsel. Die 406 Meter lange Brückenskulptur des Frankfurter Künstlers Tobias Rehberger besteht aus 496 Aluminiumbögen. Nachts wird Slinky von in den Spiralen eingebauten Leuchten angestrahlt. Die Brücke wurde 2011 als Teil der Emscherkunst eröffnet
Anlässlich der Emscherkunst 2013 schuf die Künstlergruppe Inges Idee den schon von Weitem sichtbaren Zauberlehrling. Die 35 Meter hohe Stahlskulptur erinnert an einen Hochspannungsmast. Allerdings wurden für die spezielle Konstruktion alle Elemente extra gezeichnet und hergestellt, um eine geschwungene Form zu erzeugen. Je nach Blickwinkel verändert sich die Dynamik der Bewegung, der Mast „tanzt aus der Reihe“.
Bei einem Spaziergang durch den Gehölzgarten Ripshorst des Regionalverbandes Ruhr können Besucherinnen und Besucher die Entwicklungsgeschichte der Bäume in Europa von der Voreiszeit bis zu den kultivierten Nutzpflanzen der heutigen Zeit nachvollziehen. Insgesamt sind mehr als 6.000 Bäume mit ihren zum Teil außergewöhnlichen Formen, Farben und Früchten zu bewundern.
Haus Ripshorst ist ein Besucherzentrum des RVR. Die dortige interaktive Dauerausstellung informiert über die Entstehung und Entwicklung sowie über die touristischen Highlights des 450 Quadratkilometer großen Emscher Landschaftsparks zwischen Duisburg und Hamm. Höhepunkt ist eine große begehbare Karte des Regionalparks auf dem Boden. Auf der Empore zeigt Haus Ripshorst wechselnde Ausstellungen zur Industrienatur. Zudem hält das Besucherzentrum eine Vielzahl an Ausflugstipps in Form von Rad- und Wanderkarten sowie kostenlosen Informationsmaterial bereit.
Pausentipp
In der Café-Ecke und auf der großzügigen Außenterrasse von Haus Ripshorst können Besucherinnen und Besucher bei einer Tasse Kaffee oder einem Erfrischungsgetränk eine Pause einlegen. An allen Sonn- und Feiertagen sowie ausgewählten Samstagen von April bis Oktober – jeweils von 12 bis 17 Uhr - bietet der Ziegenmichel bei schönem Wetter zusätzlich auch selbstgemachten Kuchen und Currywurst sowie Bio-Käse und andere regionale Produkte an.
Gerne dürfen auch mitgebrachte Picknickdecke auf den Wiesen an Haus Ripshorst ausgebreitet werden.
Natur pur!
Wer Lust auf noch mehr Natur hat, kann einen Schlenker zum Gleispark Frintrop machen. Das 25 Hektar große Gelände, das ursprünglich von der Köln-Mindener Eisenbahn-Gesellschaft als Rangier- und Sammelbahnhof genutzt wurde, liegt nur einen Katzensprung von Haus Ripshorst entfernt an der Stadtgrenze Oberhausen/Essen. Das frühere Industrieareal mit seinem fast steppenartigem Bewuchs bietet zahlreichen Tieren und Pflanzen eine Heimat und zählt heute zu den artenreichsten Standorten im Ruhrgebiet. Der Gleispark Frintrop ist Teil der RVR-Route Industrienatur.