Die Brücke über den Berthold-Beitz-Boulevard nimmt Formen an: Seit Februar arbeitet der Regionalverband Ruhr (RVR) an der neuen Verbindung zwischen Krupp-Park und der Universität Essen auf der ehemaligen Trasse der Rheinischen Bahn, dem späteren Radschnellweg Ruhr (RS1).
Heute (19. September) werden drei Brückenteile auf die fertig betonierten Widerlagerwände an beiden Straßenseiten gelegt und zusammenmontiert. Zwei Schwerlastkräne und weitere Fahrzeuge heben die jeweils 70 Tonnen schweren und fast 82 m langen Elemente, die auf einem benachbarten, großen Platz vorbehandelt wurden, über die Kreuzung. Während der Arbeiten (von 8:30 Uhr bis in den Nachmittag) ist die Kreuzung für den gesamten Verkehr gesperrt.
Im Spätherbst werden weitere Brückenteile wie Fahrbahn und Geländer montiert. Die geplante Stahlbrücke kann auf mehr als sechs Metern Breite genutzt werden. Sie kommt ohne Mittelstütze aus, damit der vorhandene Mittelstreifen in Zukunft auch als Straßenbahntrasse genutzt werden kann. Die Brücke ist eine Verbundkonstruktion mit Stahlbetonwiderlagern und Stahlverbundfertigteilen. Die Fahrbahndecke wird asphaltiert. Zudem wird der vier Meter breite Radweg durch einen Trennstreifen von dem zwei Meter breiten Fußweg abgeteilt. Die Brücke erfüllt somit die Qualitätsstandards für Radschnellwege.
Das Bauwerk sorgt dafür, dass Radfahrer und Fußgänger künftig sicher und zügig über den Berthold-Beitz-Boulevard in Essen gelangen. Bislang müssen Radfahrer, die den Radschnellweg Ruhr zwischen Essen und Mülheim an der Ruhr nutzen, die Trasse der ehemaligen Rheinischen Bahn verlassen und den stark frequentierten Berthold-Beitz-Boulevard überqueren. Die Brücke ist ein wichtiger Lückenschluss auf dem RS1.
Dazu Nina Frense, RVR-Beigeordnete für Umwelt und Grüne Infrastruktur: „Das Thema Mobilität spielt für die künftige Entwicklung der Metropole Ruhr eine zentrale Rolle. Das Ruhrgebiet ist immer noch stark auf das Auto ausgerichtet. Deshalb müssen wir alternative Mobilitätsformen wie das Radfahren fördern. Die neue Brücke wird den Radpendler-Verkehr in Essen sicherer, komfortabler und schneller machen. Der Radschnellweg Ruhr mit dem Bauwerk hat das Potenzial, die Alltagsmobilität in der Metropole Ruhr nachhaltig zu verändern.“
Die Kosten für Planung und Bau belaufen sich auf rund 3,1 Millionen Euro. Das Land NRW übernimmt 80 Prozent der Aufwendungen im Rahmen des Regionalen Wirtschaftsförderungsprogramms (RWP). Der Regionalverband Ruhr steuert Eigenmittel in Höhe von 600.000 Euro bei. Die Brücke mit allen Zuwegen soll im Frühjahr 2021 für Radfahrer und Fußgänger freigegeben werden.
Das RWP-Bauprojekt Berthold-Beitz-Boulevard im Netz: