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Grün4KRITIS

EIN FORSCHUNGSPROJEKT FÜR DIE REGION

Das Verbundforschungsprojekt zwischen dem RVR und der TU Dortmund untersucht gemeinsam mit Akteur*innen aus den Sektoren Verkehr und Gesundheit, welche Potentiale Grüne Infrastruktur (GI) hat, um die Kritische Infrastruktur in der Metropole Ruhr vor den Wirkfolgen des Klimawandels zu schützen. 

Der Fokus liegt dabei auf den Klimawandelfolgen Hitze, Starkregen, Hochwasser und Windwurf. Das Projekt hat eine Laufzeit von 2024 bis 2026 und wird gefördert vom Ministerium für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie des Landes NRW unter Kofinanzierung der EU.

 

Logo Grün4KRITIS grün

Gut zu wissen

Kritische Infrastrukturen (KRITIS) sind Organisationen und Einrichtungen, die von wesentlicher Bedeutung für die Aufrechterhaltung wichtiger gesellschaftlicher Funktionen, der Gesundheit, der Sicherheit und des wirtschaftlichen oder sozialen Wohlergehens der Bevölkerung sind. Bei deren Ausfall würden nachhaltig wirkende Versorgungsengpässe, erhebliche Störungen der öffentlichen Sicherheit oder andere dramatische Folgen eintreten. 

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Überblick

Ziel ist es herauszufinden, welche Ökosystemleistungen Grüne Infrastrukturen besitzen, um die Kritischen Infrastrukturen in der Metropole Ruhr vor den Folgen des Klimawandels schützen zu können.

1. Im ersten Schritt wird untersucht, an welchen Stellen in der Region sich welche Folgen des Klimawandels bemerkbar machen und zukünftig machen werden. 
2. Danach wird geprüft, wie sich diese Klimawandelfolgen auf die KRITIS Sektoren Gesundheit und Verkehr auswirken können.
3. Zuletzt soll untersucht werden, welche Grünen Infrastrukturen einen Schutz für KRITIS leisten können. Diese Wirkung soll quantifiziert, also messbar gemacht werden.

Für den RVR ist dabei die Begleitung der Forschung wichtig, um die Erkenntnisse in bestehende und zukünftige Planungen integrieren zu können und somit Entscheidungen zur Entwicklung von Grüner und Kritischer Infrastruktur auf Basis der neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse treffen zu können.

Nachdem im ersten Jahr eine Wissensgrundlage zu den Klimawandelfolgen, den Grünen Infrastrukturen und den Kritischen Infrastrukturen in der Region geschaffen wird, soll im zweiten Jahr eine Prozessanalyse stattfinden, welche untersucht, wie Grüne Infrastruktur systemrelevante Organisationen und Stellen schützen kann.

Im dritten Jahr sollen diese Erkenntnisse genutzt werden, um Standorte, die aktuell unterversorgt sind oder wo die Möglichkeit zur Verbesserung besteht, mit Grüner Infrastruktur nachgerüstet und dadurch Klimaanpassung für Kritische Infrastrukturen betrieben werden.

Neben der wissenschaftlichen Kommunikation der Ergebnisse in Fachpublikationen werden die Erkenntnisse unmittelbar in bestehende Planungen, Strategien und Konzepte des RVR integriert. Dabei zahlt das Projekt auf unterschiedliche Handlungsziele der Strategie Grüne Infrastruktur ein. Darüber hinaus wird durch den Austausch mit anderen (Partner-)Regionen der Wissenstrasfer in andere vom Klimawandeln betroffene Regionen sichergestellt, um auch dort Anpassungsmaßnahmen zum Schutz von Kritischer Infrastruktur vornehmen zu können. 

Umsetzung der Strategie Grüne Infrastruktur

Das Projekt Grün4KRITIS soll durch Forschung und Aktivitäten zur Umsetzung und zur Stärkung der Strategie Grüne Infrastruktur beitragen. Dabei werden durch die unterschiedlichen Aktivitäten im Projektverlauf verschiedene Handlungsziele aus den Leitthemen Lebenswerte (I), Klimaangepasste (II) und Klimagerechte (IV) Metropole Ruhr bedient. 

Besonders die Handlungsziele 01 und 04 sollen unsere Städte und Kommunen fit für die Zukunft machen und als lebenswerte Orte der Metropole erhalten. Dabei spielen die Handlungsziele 02, 03, 08 und 24 eine wichtige Rolle, um die Region an die Folgen des Klimawandels anzupassen. Dass es dabei gerecht zugehen soll, wird durch die Handlungsziele 06, 09 und 13 im Leitthema IV verfolgt und soll die Metropole als klimagerechte Region gestalten.

Erfahren Sie mehr über die Konzeption der Strategie Grüne Infrastruktur und entdecken Sie alle Dokumente und Berichte zum Download

 

Leitthemen und Handlungsziele der Strategie Grüne Infrastruktur. © RVR / bgmr

Umsetzung der Nachhaltigkeitsziele

Die Bearbeitung des Grün4KRITIS Projekts weist mehrere Berührungspunkte mit unterschiedlichen Nachhaltigkeitszielen der Vereinten Nation auf. Diese können zum Projektbeginn nur erahnt werden, aber dienen während des Projektverlaufs immer wieder als Orientierungshilfen.

 

 

Ziel Nummer drei der Social Development Goals (SDGs)

Gesundheit und Wohlergehen (3): GI trägt zur Gesundheit und menschlichen Wohlergehen bei. Besonders wenn multifunktional geplant wird, können viele Menschen in unterschiedlichen Situationen von den positiven Auswirkungen der GI profitieren.

Geschlechtergleichheit (5): Im Projekt wird überall dort, wo geschlechterbezogene Unterschiede in der Sensitivität gegenüber den Wirkfolgen des Klimawandels bestehen, diesen Rechnung getragen.

Sauberes Wasser und Sanitäreinrichtungen (6): GI hat einen Einfluss auf die Funktionsfähigkeit der Abwasserentsorgung sowie Wasserversorgung die für die menschliche Gesundheit wichtig sind. Im Projekt werden diese Interdependenzen näher betrachtet und Lösungen entwickelt, um die Funktionen des KRITIS-Sektors Wasser auch vor dem Hintergrund einer sich verschärfenden Klimakrise sicherzustellen und negative Querbezüge auf die Sektoren Gesundheit und Verkehr zu vermeiden.

Bezahlbare und saubere Energie (7): Die regionale Untersuchung möglicher Kaskadeneffekte bei einem Ausfall von KRITIS zielt u.a. auch darauf ab, Versorgungsunterbrechungen im Sektor Energie zu reduzieren, zu einer stabilen Energieversorgung beizutragen und damit Verlässlichkeit zu schaffen.

Menschenwürdige Arbeit und Wirtschaftswachstum (8): Die Businessmetropole Ruhr trägt als assoziierte Partner*in dazu bei, zu untersuchen, wie der Schutz von KRITIS durch GI vor dem Hintergrund des Klimawandels nachhaltig die Sicherheit und Funktionsfähigkeit von Lieferketten und Infrastruktursystemen erhalten kann, und somit auch die betrachtete Region als attraktiven, nachhaltigen Wirtschaftsstandort mit guten und sicheren Arbeitsplätzen sichern kann. Auch der richtige Umgang mit urbanen Hitzeinseln kann dazu beitragen, die Arbeitsbedingungen vor Ort zu verbessern.

Industrie, Innovation und Infrastruktur (9): Um die Metropole Ruhr zur grünsten Industrieregion zu entwickeln spielt die Grüne Infrastruktur an mehreren Stellen eine wichtige Rolle. Nicht nur um Klimaanpassung zu schaffen, sondern auch um nach Möglichkeit die Resilienz von KRITIS-Anlagen zu steigern. GI zum KRITIS-Schutz zu verwenden, ist ein innovativer Ansatz.  

Nachhaltige Städte und Gemeinden (11): Durch die Resilienzsteigerung anhand der GI-Implementierung trägt das Projekt dazu bei, die Städte und Gemeinden nachhaltiger zu entwickeln.

Leben an Land (15): Durch ein besseres Verständnis der GI im Stadtsystem kann das gesamte sozio-ökologisch-technische Systeme geschützt, gezielt entwickelt und dadurch das Leben an Land geschützt werden.

Assoziierte Partner*innen

Fördermittelgeber*innen

Leonie Krelaus

Referat Klima und Umweltschutz
Team Klimaanpassung

krelaus@rvr.ruhr
+49 (201) 2069-485

Justus Alexander Quanz

Referat Klima und Umweltschutz
Team Grüne Infrastruktur und Klimaneutralität

quanz@rvr.ruhr
+49 (201) 2069-613