Eine der größten Haldenlandschaften Europas
Mit Stilllegung der Zeche Ewald im Jahr 2000 begann ein gewaltiger Landschaftsumbau, in dessen Zentrum die Halden Hoheward und Hoppenbruch standen. Gemeinsam mit der ehemaligen Zeche Ewald und dem Stadtteilpark Recklinghausen-Hochlarmark bilden sie heute den Landschaftspark Hoheward – eine der größten Haldenlandschaften Europas. Die Halde Hoppenbruch ist bereits seit 1995 im Besitz des Regionalverbands Ruhr (RVR). Die große Schwester Hoheward folgte 2004.
Entstanden ist eine der spannendsten Landschaften des Ruhrgebiets durch Aufschüttungen der Bergwerke Recklinghausen II, Ewald, Schlägel und Eisen sowie General Blumenthal/Haard. Die Großhalde Hoheward ist mit etwa 170 Hektar Gesamtfläche und einer Höhe von 111 Metern der Gigant unter den Ruhrgebietshalden. Die Nachbarhalde Hoppenbruch ist vor allem bei Mountainbikern beliebt. Auf dem höheren der beiden Hoppenbruch-Haldengipfel steht eine Windkraftanlage, die bis zu 800 Haushalte mit Strom versorgen kann.
Zahlen & Fakten
Halde Hoheward
Höhe über NN: 151 Meter
Höhe der Aufschüttung:111 Meter
Fläche: 170 Hektar
Halde Hoppenbruch
Höhe über NN: 113 Meter
Höhe der Aufschüttung: 68 Meter
Fläche: 66 Hektar
Himmel und Erde treffen aufeinander
Verschiedene Blickwinkel
Ein beliebter Zugang zur Halde Hoheward ist die leuchtend rote Brücke in Form eines Drachens. Beeindruckende Aussichten garantiert die Ringpromenade Spaziergängern und Radfahrern, und auch von der Ewald-Empore erschließt sich ein weiter Blick in die Landschaft. Sportliche wählen statt der sanft ansteigenden Serpentinen eine Treppe mit 500 Stufen zum Haldentop.
Dort angekommen, ragen die majestätisch wirkenden Bögen des Horizontobservatoriums in den Himmel und machen den Verlauf von Sonne und Sternen erfahrbar. Etwas abseits reicht der neun Meter hohe Obelisk der Sonnenuhr als XXL-Zeitmesser in den Himmel und zeigt anhand des Schattenverlaufs Datum und Jahreszeit an.
Ausstellung "Neue Horizonte"
Im Besucherzentrum Hoheward in der ehemaligen Lohn- und Lichthalle der Zeche Ewald ist seit 2014 die Dauerausstellung „Neue Horizonte – Auf den Spuren der Zeit“ zu sehen. Die interaktive Erlebnisausstellung bietet neben Modellen der Halden-Plateaus auch Horizontastronomie zum Anfassen und erläutert anschaulich den Zusammenhang zwischen Bergbau und Halden.
RVR-Besucherzentrum Hoheward
Das RVR-Besucherzentrum Hoheward auf Ewald ist das Herz des Landschaftsparks. Besucher finden hier ein breites Touren- und Veranstaltungsprogramm vor mit gezielten Angeboten auch für Kinder und mobilitätseingeschränkte Menschen.
Neben den Themen Industriekultur und Astronomie wird auch der Bereich Industrienatur bespielt. Führungen sind etwa mit Segways, Rädern, Pedelecs und im Bus möglich. Auch Haldenauffahrten mit eigenen Pkw können nach Voranmeldung und gegen Gebühr realisiert werden.
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Beste Aussichten
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Fotograf Ludger Staudinger war mit seiner Drohne im Auftrag des Regionalverbands Ruhr in Herten unterwegs.
Der freie Panoramablick von den Plateaus der Halde Hoheward über weite Bereiche des Ruhrgebiets ist beeindruckend, ebenso wie der Ausblick von den Balkonen längs der Balkonpromenade auf unterschiedliche Ausschnitte der Umgebung. Vom Haldengipfel aus sind bei klarem Wetter unter anderem die Halden Haniel und die Tetraeder-Halde zu sehen.
Möglichkeiten ohne Ende
Mountainbiking im Landschaftspark
MTB-Wegenetz
Die Halden Hoheward und Hoppenbruch verfügen über ein offizielles Moutainbiker-Wegenetz. Der RVR hat auf der Halde Hoheward eine 6,5 Kilometer lange Cross-Country-Strecke (XC) angelegt. Die Halde Hoppenbruch ist bei Mountainbikern ebenfalls sehr gefragt: Für Fortgeschrittene hat der Freeride Club Herten einen 4,4 Kilometer langen Rundkurs mit Anstiegen von über 100 Höhenmetern angelegt.
Nähere Infos zum Mountainbiken im Landschaftspark Hoheward bietet das radrevier.ruhr.
AktivLinearPark
Auf Grundlage seines Integrierten Handlungskonzeptes Emscherland 2020 entwickelt der Regionalverband Ruhr (RVR) gemeinsam mit den Städten Herten und Recklinghausen weitere Projekte für den Landschaftspark Hoheward, darunter den „AktivLinearPark“ im südlichen Haldenbereich.
Hier werden aktuell vielfältige Bewegungsangebote geschaffen, beispielweise zwei Pumptracks sowie ein Outdoor-Fitnessstudio.
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Besucherinfos
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Lage & Anfahrt
Landschaftspark Hoheward
Werner-Heisenberg-Straße 14, 45699 Herten
Parkplatz 1 (P1) | Lise-Meitner-Straße 2, 45699 Herten
Parkplatz 2 (P2) | Gewerbegebiet, Herner Straße 198, 45699 Herten
Parkplatz 3 (P3) | Karlstraße 55, 45661 Recklinghausen
ÖPNV: Haltestelle „Neue Horizonte“, „Bergwerk Ewald ½“ oder „Gelsenkirchener Straße“
Rad: Auffahrt zwischen Knotenpunkt 43 (Zeche Ewald) und KP 42 (beide Herten) oder vom Stadtteilpark Hochlarmark aus (zwischen KP 42 und KP 41, Recklinghausen-Süd)
Halde Hoppenbruch
Startpunkt: Im Emscherbruch oder Ewaldstraße, 45699 Herten
ÖPNV: Haltestelle „Wanne Waldfriedhof“
Rad: südlich von Knotenpunkt 43 (Zeche Ewald, Herten)
Hintergrundwissen
Die Großhalde Hoheward entwickelte sich seit den 1980er-Jahren durch die Zusammenlegung der Halden Ewald im Westen und Emscherbruch im Osten. Eine ehemals zwischen den beiden Aufschüttungen liegende Kleinsiedlung wurde abgerissen, ein Werksbahngleis übertunnelt.
Die zwischen 1978 und 1992 geschüttete Halde Hoppenbruch hat hingegen nur eine Höhe von 70 Metern. Bereits 1983 wurde sie in Teilen bepflanzt und für Besucherinnen und Besucher freigegeben. Seit 1992 steht sie nicht mehr unter Bergaufsicht, ist frei zugänglich und bietet einen beeindruckenden Ausblick auf Hoheward.
In die Zukunft geblickt
Der RVR erarbeitet zurzeit ein gesamtregionales Konzept für die Halden der Metropole Ruhr. 58 Halden, die sich bereits im Eigentum des Verbandes befinden oder bis 2035 übernommen werden, stehen im Fokus. Die von Menschen geschaffenen Berge der Region sollen künftig noch stärker für Tourismus und Naherholung genutzt werden.
Ziel ist es, Themenschwerpunkte zu schaffen und jeder Halde eine eigene Identität zu geben. Parallel dazu werden aktuell einzelne Haldenstandorte auf ihr Potenzial zur Nutzung von Windkraft und Solarenergie untersucht.
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Impressionen
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Regionalverband Ruhr
info@rvr.ruhr
+49 201 2069-0