Kunst und Natur im Einklang

Auf der industriellen Brache des alten Zechengeländes Rheinelbe hat sich im Laufe von Jahrzehnten auf natürlichem Wege eine Waldlandschaft entwickelt. Höhepunkt dieses Industriewaldes ist im wahrsten Sinne des Wortes die Halde Rheinelbe mit ihrer Himmelstreppe. Der Regionalverband Ruhr (RVR) kümmert sich um das üppige Grün und bringt Natur und Kunst in Einklang.

Der Recklinghäuser Künstler Herman Prigann arbeitete die ehemalige Schutthalde in ein Kunstkonzept ein: Aus der Industriebrache, auf der sich seit der Stilllegung der Zeche Wald und Vegetation ausbreiten konnten, entstand eine Erlebnislandschaft zum Dreiklang von Mensch, Natur und Technik.

Daten & Fakten

Höhe über NN: 106 Meter 

Höhe der Aufschüttung: 53 Meter

Fläche: 18 Hektar groß

Die Natur erobert sich die Halde

Lebensraum für Tiere und Pflanzen

Die heutige Gestalt der Halde Rheinelbe ist vielfältig. Zunächst lässt sich der Berg in zwei Hauptterrassen gliedern, die die Halde zu einem Tafelberg machen. Dabei ist der untere Teil vor allem von jungen Birken und Sanddorn bewachsen, während sich die obere, nahezu vegetationsfreie Haldenterrasse dunkel vom restlichen Berg abhebt.
Der Industriewald auf dem Haldengelände ist mittlerweile wichtiger Lebensraum für zahlreiche Pflanzen- und Tierarten. In der ehemaligen Umspannstation der Zeche Rheinelbe hat die Forststation Rheinelbe eine neue Heimat gefunden – die größte Station des Ruhrgebiets. Dort werden unter anderem Erlebniswanderungen für Erwachsene und Kinder angeboten.

Der etwa 20 Meter hohe Spiralberg, an dessen höchstem Punkt die „Himmelstreppe“ steht, ist über drei verschiedene Wege zu erreichen. Die Wege eignen sich zum Wandern oder Walken ebenso wie zum Joggen oder Fahrradfahren. Über eine kurze Treppe lässt sich der Weg über den steilen Hang abkürzen.

Luftaufnahme der Halde Rheinelbe in Gelsenkirchen.
Luftaufnahme der Halde Rheinelbe in Gelsenkirchen. © RIK/Staudinger ©2020 VG Bild-Kunst, Bonn

Kunstwerke im Skulpturenwald

Spiralförmig angeordnete Wege führen hinauf bis zur rund zehn Meter hohen „Himmelstreppe“. Sie besteht aus den Betonrelikten der Dortmunder Zeche Fürst Hardenberg und ragt tempelähnlich in den Himmel.

Im Skulpturenwald entdecken Gipfelstürmer weitere Arbeiten von Herman Prigann.

Dort finden sich Reste abgerissener Industrieanlagen, die sich erst bei näherem Hinschauen als Kunstwerke aus Beton, Stahl und Naturmaterialien erschließen.

Beste Aussichten

aus der Luft

Fotograf Ludger Staudinger war mit seiner Drohne im Auftragt des Regionalverbands Ruhr in Gelsenkirchen unterwegs.

Die Halde Rheinelbe in Gelsenkirchen.
Hinweis: Wenn Sie das Video aktivieren, werden Daten an die externe Videoplattform YouTube übermittelt und Sie erklären sich gleichzeitig damit einverstanden. Weitere Infos dazu finden Sie hier.

Vom Haldengipfel

Von der Spitze des Berges aus erleben Besucherinnen und Besucher einen weiten Panoramablick über das mittlere Ruhrgebiet nach Bochum, Essen und Gelsenkirchen.
In der Nähe sind beispielsweise die Schurenbachhalde mit der „Bramme für das Ruhrgebiet“, das Fördergerüst über dem Deutschen Bergbau-Museum von Bochum sowie Fördertürme und Schornsteine des UNESCO-Welterbes Zollverein zu sehen.

Beim Blick in die Umgebung wird deutlich, dass sich das Ruhrgebiet von einer industriegeprägten Region in eine auffallend grüne Landschaft gewandelt hat.

360-Grad-Panorama-Ansicht

Genießen Sie einen Rundumblick vom Gipfel der Halde Rheinelbe aus. Dazu einfach den Pfeil bei gedrückter Maustaste über das Bild bewegen.

Besucherinfos

Lageplan

Anfahrt

Adresse

Virchowstraße/Leithestraße
45886 Gelsenkirchen

ÖPNV
Haltestelle „Halfmannsweg“

Rad
Südlich von Knotenpunkt 48 (Gelsenkirchen),
Richtung Knotenpunkt 49

Hintergrundwissen

Historisch

Die 1861 gegründete Zeche Rheinelbe wurde bereits 1928 wieder stillgelegt.
Die dazugehörigen Halden jedoch blieben in Betrieb – sie wurden weiter aufgeschüttet, aber auch wieder abgetragen, wenn das Restmaterial, aus dem die Berge bestehen, als Baustoff benötigt wurde.

1999 erfolgte die letzte Aufschüttung auf Rheinelbe: Die mächtige Halde südlich der ehemaligen Kray-Wanner-Bahnlinie war „fertig“ – und wurde zu einem wichtigen Projekt der Internationalen Bauausstellung (IBA) Emscher Park.

Seit 2009 ist die Halde im Besitz des RVR.

In die Zukunft geblickt

Der RVR erarbeitet zurzeit ein gesamtregionales Konzept für die Halden der Metropole Ruhr. 58 Halden, die sich bereits im Eigentum des Verbandes befinden oder bis 2035 übernommen werden, stehen im Fokus. Die von Menschen geschaffenen Berge der Region sollen künftig noch stärker für Tourismus und Naherholung genutzt werden.

Ziel ist es, Themenschwerpunkte zu schaffen und jeder Halde eine eigene Identität zu geben. Parallel dazu werden aktuell einzelne Haldenstandorte auf ihr Potenzial zur Nutzung von Windkraft und Solarenergie untersucht.

mehr dazu

Regionalverband Ruhr

info@rvr.ruhr
+49 201 2069-0