Haldenlandschaft Schurenbach

Die Schurenbachhalde ist eine der jüngsten renaturierten Halden der Region, denn sie wurde erst 1986 nach der Stilllegung der Zeche Zollverein zum „Waldpark Schurenbach“ umgestaltete. 1999 übernahm der Regionalverband Ruhr (RVR) die Halde und formte sie zur Landmarke.

250.000 Gehölze wurden gepflanzt, Bänke aufgestellt, Wiesen und Wanderwege angelegt. 1996 beauftragte man den amerikanischen Bildhauer Richard Serra mit der künstlerischen Umgestaltung des künstlich gewachsenen Berges. Dieser entschied sich für eine imposante Skulptur mitten auf dem Haldenplateau.

Zahlen & Fakten

Höhe über NN:  86 Meter
Höhe der Aufschüttung: 49 Meter
Fläche: 48 Hektar

Bramme für das Ruhrgebiet

Karge Landschaft aus schwarzem Schotter

Das Plateau selbst wurde auf Serras Wunsch mit schwarzem Schotter zu einer vegetationslosen, konvex gewölbten Fläche geformt.

Seit 1998 ragt auf ihrem höchsten Punkt eine fast 15 Meter hohe, knapp vier Meter breite und 13 Zentimeter dicke Walzstahlplatte aus Cortenstahl in den Himmel: die „Bramme für das Ruhrgebiet“. Denkmal und Sinnbild der industriellen Vergangenheit des Reviers.

Ein weit verzweigtes Wegesystem schlängelt sich gemächlich über Serpentinen nach oben und ermöglicht den Aufstieg zur Kuppe. Wer möchte, ruht sich auf einer der zahlreichen Bänke aus, genießt das üppige Grün, die grandiose Aussicht und lauscht bei Einbruch der Dämmerung dem Konzert der Kreuzkröten in den nahen Tümpeln und Teichen.

An der Ostseite führt eine Treppe direkt zum Haldentop. Ein besonderes Erlebnis ist es, wenn sich kurz vor dem Gipfel die Vegetation abrupt lichtet und den Blick freigibt auf die karge Mondlandschaft mit der mächtigen „Bramme“, einem Symbol für den Stahl, der die Region über Jahrzehnte geprägt hat.

Die "Bramme" auf der Schurenbachhalde in Essen.
Die "Bramme" auf der Schurenbachhalde in Essen. © RIK/Staudinger ©2020 VG Bild-Kunst, Bonn
Mit Mountainbikes auf der Schurenbachhalde in Essen unterwegs. © RVR/Wiciok

„Brammen.Trail“ für Mountainbiker

Im Frühjahr 2021 hat der Regionalverband Ruhr (RVR) den naturnahen Mountainbike-Rundkurs „Brammen.Trail“ in der Haldenlandschaft Schurenbach in Essen eröffnet. Der rund sechs Kilometer lange Trail führt über die Schurenbachhalde und die benachbarte Halde Eickwinkel.

Geschwungene Wege bieten allen Altersgruppen jede Menge Fahrspaß. Der Trail ist in weiten Teilen ausschließlich den Bikern vorbehalten und als „Einbahnstraße“ angelegt und ausgeschildert. Dies verhindert die üblichen Nutzungskonflikte auf normalen Wegen.

Ausgleich zwischen Nutzergruppen

Auf der Schurenbachhalde will der RVR ein langfristiges Konzept umsetzen, um Konflikte zwischen den Besuchergruppen zu reduzieren. Es geht um die Besucherlenkung vor Ort, um Kommunikation und Aufklärung. Unter dem Motto „Gemeinsam Natur erleben“ sollen Wanderer, Jogger, Hundebesitzer, Reiter und Mountainbiker spezifische Erholungsräume finden.

Gleichzeitig werden aber auch Bereiche für den Biotop- und Artenschutz reserviert und für Besucherinnen und Besucher gesperrt, damit sich auch Kreuzkröte, Flussregenpfeifer und Kiebitz in ruhigen Bereichen der Halde wohlfühlen können.

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Beste Aussichten

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Die Leere auf dem Haldengipfel hat Konzept.
Die Leere auf dem Haldengipfel hat Konzept. © RIK/Staudinger ©2020 VG Bild-Kunst, Bonn

Tipp

Dank der fehlenden Bäume und Büsche haben Besucherinnen und Besucher vom Haldenplateau aus einen guten Rundumblick auf das mittlere Ruhrgebiet. Andere Landmarken wie der Tetraeder, die Halde Oberscholven in Gelsenkirchen, der Gasometer in Oberhausen, das UNESCO-Welterbe Zollverein und der Nordsternpark sind zu sehen – letzterer ist sogar fußläufig zu erreichen.

Die Nachbarhalde Eickwinkel

Der RVR hat die an der Stadtgrenze zu Gelsenkirchen gelegene Halde Eickwinkel bereits 1987 erworben. Als kleine Schwester der bekannten Nachbarhalde bildet sie mit dieser zusammen die Haldenlandschaft Schurenbach. Mit einer Höhe von etwa 30 Metern über der Umgebung erreicht sie eine Höhe von 65 Metern über dem Meeresspiegel.

Gleich mehrere Wege führen zu einem kleinen Aussichtspunkt, von dem aus der Blick nach Westen über den Kanal bis zur Tetraeder-Halde nach Bottrop und der Mottbruchhalde in Gladbeck. Auch die Bramme der Schurenbachhalde ist von dort zu sehen.

360-Grad-Panorama-Ansicht

Genießen Sie einen Rundumblick vom Gipfel der Schurenbachhalde aus. Dazu einfach den Pfeil bei gedrückter Maustaste über das Bild bewegen.

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Besucherinfos

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Lageplan

Adresse

Emscherstraße 212
45329 Essen

Anfahrt

ÖPNV
Haltestelle „Kirche Heßlerstraße“

Rad
Knotenpunkt 61 (Essen)

Hintergrundwissen

Ab den 1970er-Jahren wurde die Schurenbachhalde vor allem aus Abraum der Zeche Zollverein aufgeschüttet. Der Schurenbach, nach dem die Halde benannt ist, wurde umgeleitet beziehungsweise verrohrt und verläuft heute weiter östlich um die Halde herum.

Schon in den 1980er-Jahren begann man unter dem Arbeitstitel „Waldpark Schurenbach“ Bäume zu pflanzen und Teiche anzulegen. Seit Mitte der 1990er-Jahre ist die Halde öffentlich zugänglich.

In die Zukunft geblickt

Der RVR erarbeitet zurzeit ein gesamtregionales Konzept für die Halden der Metropole Ruhr. 58 Halden, die sich bereits im Eigentum des Verbandes befinden oder bis 2035 übernommen werden, stehen im Fokus. Die von Menschen geschaffenen Berge der Region sollen künftig noch stärker für Tourismus und Naherholung genutzt werden.

Ziel ist es, Themenschwerpunkte zu schaffen und jeder Halde eine eigene Identität zu geben. Parallel dazu werden aktuell einzelne Haldenstandorte auf ihr Potenzial zur Nutzung von Windkraft und Solarenergie untersucht.

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Regionalverband Ruhr

info@rvr.ruhr
+49 201 2069-0