Naherholung auf dem Hausberg

Die Halde Rungenberg ist ein weitläufiger Tafelberg mit zwei Gipfeln. Nachts erscheint jedoch die Illusion einer einzigen Pyramide, wenn sich die Strahler zweier Lichtkanonen als „Nachtzeichen“ am Himmel begegnen. Seit Anfang 2021 befindet sich die Halde im Besitz des Regionalverbands Ruhr (RVR).

Die Halde Rungenberg ist der Hausberg des Gelsenkirchener Stadtteils Buer, vor allem aber der Bergmannssiedlung Schüngelberg, die sich an die östliche Seite der Aufschüttung schmiegt und einst die Kumpel des Bergwerks Hugo aufnahm. Neben der ursprünglichen Kolonie entstand im Rahmen der Internationalen Bauausstellung (IBA) Emscher Park auch ein Neubaugebiet, dessen Achsen zentral auf die Halde zulaufen.

Zahlen & Fakten

Höhe über NN:  115 Meter
Höhe der Aufschüttung: 67 Meter
Fläche: 63 Hektar

Lichter in der Nacht

Künstlerisches Spiel der Gegensätze

Aufgeschüttet aus schwarzem Bergematerial erheben sich zwei Pyramiden beinahe unwirtlich in den Himmel und bilden die Doppelspitze der Halde Rungenberg.

Die geometrische, unbegrünte Gestaltung der Haldenspitze resultiert aus einem Konzept des Schweizer Architekten Rolf Keller, der auch die nahe Neubausiedlung entworfen hat und bewusst die Künstlichkeit der Halde betonen wollte.

Deren künstlerische Gestaltung übernahmen 1992 Hermann EsRichter und Klaus Noculak mit ihren „Nachtzeichen“: Sie platzierten zwei Leuchten aus Stahl auf den Zwillingsgipfeln. Die Neigung der gen Himmel gerichteten Scheinwerfer nimmt den Winkel der Pyramidenaufschüttung auf.

Nach Einbruch der Dunkelheit senden sie Lichtstrahlen aus, die sich am Nachthimmel schneiden und der Halde mit ihren zwei Gipfeln eine weithin sichtbare Spitze aufsetzen – ein künstlerisches Spiel mit den Gegensätzen.

Die Lichtinstallation 'Nachtzeichen' der Künstler Klaus Noculak und Hermann EsRichter auf der Halde Rungenberg in Gelsenkirchen.
Highlight auf der Halde Rungenberg in Gelsenkirchen ist die Lichtinstallation 'Nachtzeichen' der Künstler Klaus Noculak und Hermann EsRichter: Zwei riesige Scheinwerfer, die nachts den Eindruck von einer Pyramide wecken. © Stadt Gelsenkirchen
Die Halde Rungenberg in Gelsenkirchen.
Die Halde Rungenberg in Gelsenkirchen. © RIK/Staudinger ©2020 VG Bild-Kunst, Bonn

Relief aus Zechenbahngleisen

Hermann EsRichter und Klaus Noculak entwarfen zudem das sogenannte „Schienenplateau“, das etwa auf der Mitte der oberen Haldenterrasse zu finden ist. Es handelt sich dabei um ein aus mehr als 5.000 Metern Zechenbahngleisen gebildetes Feld, das einerseits an die Bedeutung des Zugverkehrs für den Bergbau erinnern will, durch einige diagonal auf die Grundstruktur aufgeschweißte Schienen jedoch zugleich auch den Strukturwandel symbolisiert.

Aufstieg in Schleifen oder per Treppe

Von der Horster Straße oder der Siedlung Schüngelberg aus erschließt sich dem Spaziergänger die Halde über zahlreiche Wege, die sich in großen Schleifen den Berg hinaufziehen. Wer eiliger den Gipfel erstürmen möchte, wählt von der Siedlung aus als Zugang die Brücke über den Lanferbach an der Holthauser Straße und steigt die rund 300 Treppenstufen hinauf. Die Belohnung: beeindruckende Kunst und ein wunderbarer Ausblick.

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Beste Aussichten

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"Nachtzeichen" auf der Halde Rungenberg.
"Nachtzeichen" auf der Halde Rungenberg. © RIK/Staudinger ©2020 VG Bild-Kunst, Bonn

Vom Haldengipfel

Die Halde Rungenberg bietet ein 360-Grad-Panorama, das den Aufstieg lohnt. Im Süden führt die A 2 unmittelbar am künstlichen Berg vorbei, sodass es dort immer etwas lauter ist. Die der Autobahn abgewandte Seite eignet sich daher besser, um zur Ruhe zu kommen. Besonders gut sichtbar sind die Tetraeder-Halde in Bottrop im Südwesten und der Landschaftspark Hoheward im Osten.

360-Grad-Panorama-Ansicht

Genießen Sie einen Rundumblick vom Gipfel der Halde Rungenberg aus. Dazu einfach den Pfeil bei gedrückter Maustaste über das Bild bewegen.

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Besucherinfos

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Lageplan

Adresse

Holthauser Straße
45897 Gelsenkirchen

Anfahrt

ÖPNV
Haltestelle „Emil-Zimmermann-Allee“

Rad
Knotenpunkt 64 (Gelsenkirchen)

Hintergrundwissen

Die unter Denkmalschutz stehende Siedlung Schüngelberg wurde 1897 errichtet und in den 1990er-Jahren modernisiert und erweitert. Spannend anzuschauen ist, wie alte und neue Architektur harmonisch miteinander verbunden wurden. Die Siedlung ist zudem ein Modellprojekt zur Regenwasserversickerung.

In die Zukunft geblickt

Der RVR erarbeitet zurzeit ein gesamtregionales Konzept für die Halden der Metropole Ruhr. 58 Halden, die sich bereits im Eigentum des Verbandes befinden oder bis 2035 übernommen werden, stehen im Fokus. Die von Menschen geschaffenen Berge der Region sollen künftig noch stärker für Tourismus und Naherholung genutzt werden.

Ziel ist es, Themenschwerpunkte zu schaffen und jeder Halde eine eigene Identität zu geben. Parallel dazu werden aktuell einzelne Haldenstandorte auf ihr Potenzial zur Nutzung von Windkraft und Solarenergie untersucht.

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