Der höchste Punkt der Stadt

Sonnenlicht, Zeit und Energie sollen auf dem Plateau der Halde Schwerin erlebbar werden. Die Halde der ehemaligen Zeche Graf Schwerin ist heute der höchste Punkt der Stadt Castrop-Rauxel – und eine der bekanntesten Landmarken der Region. Eine bewegte Geschichte prägt den Umgestaltungsprozess des von Menschen geschaffenen Bergs. Der Regionalverband Ruhr (RVR) – damals noch Kommunalverband Ruhrgebiet – hat die Halde 1989 übernommen und fortan vor allem künstlerische Schwerpunkte gesetzt. 

Das Konzept für die Umgestaltung der Halde Schwerin wurde 1993 in einer gemeinsamen Ideenwerkstatt erarbeitet: Bürgerinnen und Bürger konnten sich ebenso einbringen wie Künstlerinnen und Künstler, Planerinnen und Planer. Als erste realisierte Landmarke im Rahmen der Internationalen Bauausstellung (IBA) Emscher Park, vereint die Halde Freizeitansprüche, die etwa in gezielten Neuanpflanzungen und einem als Ausblick nutzbaren „Landschaftsbalkon“ aufgehen, mit anspruchsvollen künstlerischen Konzepten.

Zahlen & Fakten

Höhe über NN:  147 Meter
Höhe der Aufschüttung: 24 Meter
Fläche: 15 Hektar

Sonnenuhr als Ort der Besinnung

Licht, Energie und Zeit erfahren

Für den Gipfel der Halde Schwerin hat der Bildhauer Jan Bormann eine begehbare Sonnenuhr aus 24 Edelstahlsäulen geschaffen. Ein zur Erdachse parallel verlaufender Stab, der zusammen mit der 12-Uhr-Stele ein Dreieck bildet, zeigt durch seinen Schattenwurf die Sonnenzeit an. Mit seinem Werk wollte der Künstler allerdings mehr schaffen als einen Ort, an dem man die Zeit ablesen kann. Sonnenlicht, Energie und Zeit sollen auf der Halde visuell erfahrbar sein.

Die Sonnenuhr ist als Ort der Besinnung konzipiert, sie zieht einen magischen Kreis um den Betrachter, als mystisches Symbol einer kosmisch geregelten Weltordnung. Das Gesamtkonzept der Halde wurde von Manfred Walz und Georg Kiefer entwickelt.

Sonnenuhr auf der Halde Schwerin.
Sonnenuhr auf der Halde Schwerin. © RIK/Staudinger

Vier Treppen bilden das „Geokreuz“

Auch der Aufstieg auf den Haldengipfel ist symbolträchtig. Vier Treppen, die genau nach den Himmelsrichtungen ausgerichtet sind, führen nach oben und formen das sogenannte „Geokreuz“. Zwei bilden die „Industrieachse“ mit Treppen aus Stahl, zwei die „Naturachse“ mit Treppen aus Holz. Die verschiedenen Materialien sollen die Natur-, Menschheits- und Industrie-Geschichte des Ruhrgebiets widerspiegeln.

Kunst im öffentlichen Raum findet sich übrigens nicht nur auf dem Gipfel, sondern auch am Nordrand der Halde, wo Peter Strege im Quellbereich des Deininghauser Bachs einen „Wassertempel“ aus Bergbaumaterialien realisiert hat. Das Holzkunstwerk „Sinus Pergola“ von Klaus Corzillius komplettiert das künstlerische Konzept.

dreier Raster mit 66:33

Beste Aussichten

66:33

Sonnenuhr auf der Halde Schwerin.
Sonnenuhr auf der Halde Schwerin. © RIK/Staudinger

Vom Haldengipfel

Besucherinnen und Besuchern bietet sich vom Haldengipfel aus ein Ausblick hinüber zur nahe gelegenen Zeche Erin, aber auch noch weiter: bis zum Florianturm in Dortmund und zur Halde Hoheward in Herten.

360-Grad-Panorama-Ansicht

Genießen Sie einen Rundumblick vom Gipfel der Halde Schwerin aus. Dazu einfach den Pfeil bei gedrückter Maustaste über das Bild bewegen.

Mehr dazu

dreier Raster mit 66:33

Besucherinfos

66:33

Lageplan

Adresse

Bodelschwingher Straße
44577 Castrop-Rauxel

Anfahrt

ÖPNV
Haltestelle „Overbergstraße“, Castrop-Rauxel

Rad
Knotenpunkt 76 (Castrop-Rauxel)

Hintergrundwissen

Die Zeche Graf Schwerin war neben den Zechen Erin und Viktor prägend für die Entwicklung der Stadt Castrop-Rauxel. 1872 gegründet, wurde sie 1887 um eine Kokerei ergänzt. In Folge der Bergbaukrise kam es bereits 1967 zur Stilllegung.

Die bis dahin genutzte Abraumhalde wurde ursprünglich in Kegelform aufgeschüttet, jedoch bereits ab 1976 von der RAG umgestaltet. Und das so erfolgreich, dass die Halde im Jahr 1984 den „Bundeswettbewerb für vorbildliche Gestaltung von Industriegelände“ gewann.

In die Zukunft geblickt

Der RVR erarbeitet zurzeit ein gesamtregionales Konzept für die Halden der Metropole Ruhr. 58 Halden, die sich bereits im Eigentum des Verbandes befinden oder bis 2035 übernommen werden, stehen im Fokus. Die von Menschen geschaffenen Berge der Region sollen künftig noch stärker für Tourismus und Naherholung genutzt werden.

Ziel ist es, Themenschwerpunkte zu schaffen und jeder Halde eine eigene Identität zu geben. Parallel dazu werden aktuell einzelne Haldenstandorte auf ihr Potenzial zur Nutzung von Windkraft und Solarenergie untersucht.

mehr dazu