Umweltindikator // Erneuerbare Energien
Anteil erneuerbare Energien
Erneuerbare Energien spielen auf dem Weg zu einer nachhaltigen, klimaneutralen Energieversorgung eine wichtige Rolle. Sie sind neben der Energieeinsparung und der Steigerung der Energieeffizienz ein wichtiger Bestandteil der sogenannten Energiewende in Deutschland. Als erneuerbare Energien werden Energien bezeichnet, die entweder permanent vorhanden sind, oder deren Nutzung nicht zur Erschöpfung der Quelle beiträgt. Sie erzeugen fast keine Treibhausgasemissionen und haben im Vergleich zu fossilen Energieträgern geringere Umweltauswirkungen. Meist werden erneuerbare Energien dezentral erzeugt, wie z.B. Solarenergie, welche an tausenden Standorten mit geringer Leistung erzeugt wird (Solardach oder Freiflächen-Photovoltaik) anstatt in einigen wenigen Kraftwerken mit sehr hohen Leistungszahlen, wie es bei der Energie aus herkömmlichen Energieträgern, z.B. Steinkohle oder Uran, der Fall ist. Damit tragen sie zur Versorgungssicherheit bei, da sich Störfälle an einzelnen Anlagen weniger stark auswirken. Außerdem stärken sie regionale Wirtschaftskreisläufe vor Ort.
Sonnen- und Windenergie sind die wichtigsten erneuerbaren Energieträger bei der Energieversorgung in Deutschland. Hier sollte auch erwähnt werden, dass die Energieerzeugung von den Ressourcen Sonnenenergie und Windenergie abhängig ist. Sind beide nicht ausreichend vorhanden, sinkt die erzeugte Leistung deutlich. Außerdem tragen Biomasse, Wasserkraft und Geothermie in geringerem Maße zur Gesamtleistung der erneuerbaren Energien in Deutschland bei. Der Ausbau dieser Energien soll in den nächsten Jahrzehnten weiter vorangetrieben werden. Der Anteil der erneuerbaren Energie an der Strom- sowie Wärmeerzeugung zeigt dabei den Trend der Nutzung dieser Energieträger auf.
Das leistet der RVR
EnergyFIS ist ein geodatenbasiertes Fachinformationssystem zur Ermittlung von naturverträglichen Flächen innerhalb der Metropole Ruhr, die für PV-Freiflächenanlagen geeignet sind. Es steht für alle Umwelt- und Planungsämter der Region kostenlos zur Verfügung. Es verbindet Klima- und Umweltschutz und ermöglicht die Suche nach möglichst konfliktarmen Flächen. Das Tool steht als GIS-Anwendung und Webdienst zur Verfügung und basiert auf Grundlage des aktuellen EEG 2023.
Projekte
Der RVR treibt den Ausbau Erneuerbarer Energien auf eigenen Flächen voran wie beispielsweise durch eine Windkraftanlage auf der Halde Hoppenbruch und die Freiflächen-PV auf dem Silbersee III in Haltern.
Interpretation
Es ist in der Abbildung zu erkennen, dass der Anteil der erneuerbaren Energien an der Stromerzeugung in der Metropole Ruhr von 5,7% im Jahr 2012 auf 9,3% im Jahr 2020 angestiegen ist. Dieser Anstieg ist stetig sowie signifikant. Begründet liegt er im Ausbau von Anlagen zur Erzeugung erneuerbarer Energien sowie der stetigen Verbesserung der Energieeffizienz dieser Anlagen. Dem zu Grund liegen verschiedene auf Bundes- sowie EU-Ebene festgelegten Zielsetzungen, welche die Energiewende forcieren sollen.
Auf Bundesebene soll bis 2050 der Anteil der erneuerbaren Energien am Bruttoendenergieverbrauch auf 60% steigen. Für die Metropole Ruhr wurde vom Wuppertal Institut im Bericht zur Lage der Umwelt (2021) dieselbe Zielsetzung formuliert.
Bisher zeigt in der Metropole Ruhr nur der Trend beim Anteil der erneuerbaren Energien an der Stromerzeugung deutlich nach oben, der Anteil an der Wärmeproduktion stagniert allerdings bei um die 1%. Es wird in den nächsten Jahren und Jahrzehnten interessant sein zu beobachten, inwieweit die einwohnerstarke Metropole Ruhr zur Umsetzung der Ziele der Energiewende beitragen kann. Gerade durch die energieintensive Industriestruktur der Region dürfte es eine große Herausforderung werden, genügend Strom aus erneuerbaren Energiequellen zur Verfügung zu stellen.
Hintergrundinformationen
Als erneuerbare Energien werden Energien aus Quellen bezeichnet die entweder permamant vorhanden sind, sich kurzfristig von selbst erneuern oder deren Nutzung nicht zur Erschöpfung der Quelle beiträgt. Zu den erneuerbaren Energien zählen Wasserkraft, Windkraft, Solarenergie, Biomasse (inkl. Deponie- und Klärgas), Biogas, aerothermische, geothermische, hydrothermische Energie, Meeresenergie und Geothermie.
Der Endenergieverbrauch gibt Auskunft über die Verwendung der aus den primären Energieträgern erzeugten Energie (Strom oder Wärme) in Industrie, Verkehr, Haushalte und Gewerbe, Handel und Dienstleistungen unter Berücksichtigung des Eigenverbrauchs der Kraftwerke und der Transport- und Leitungsverluste.
„Endenergie“ bezeichnet die Energiemenge, die nach Umwandlung der Primärenergieträger in die Energieformen - in diesem Fall Strom und Wärme von den Endverbrauchern genutzt wird. Der Endenergieverbrauch umfasst dabei die Sektoren Industrie, Verkehr, Haushalte, Dienstleistungen einschließlich des Sektors öffentliche Dienstleistungen sowie die Land-, Forst- und Fischereiwirtschaft. Dargestellt wird sowohl der Anteil erneurbarer Energie am Strom-, sowie am Wärmeverbrauch.
Datenquellen
Regionalverband Ruhr.
Textquellen
Bericht zur Lage der Umwelt in der Metropole Ruhr 2021 und Liki NRW (https://www.liki.nrw.de/klima-und-energie/a4-erneuerbare-energien (20.06.2024)).
Weitere Umweltindikatoren
Frank Bothmann
Team Umweltentwicklung und Monitoring
Klima und Umweltschutz
bothmann[at]rvr.ruhr
+49 201 2069-680