Natur trifft Industrie
Die Tetraeder-Halde an der Beckstraße war 1995 eine der ersten, deren Gipfel ein Kunstwerk erhielt: Als weithin sichtbares Zeichen für den Wandel thront der Tetraeder auf dem Haldenplateau. Ende 2021 hat der Regionalverband Ruhr (RVR) der Lichtinstallation an der Spitze der Stahlpyramide zu neuem Glanz verholfen.
Die Bergehalde entstand auf einer 33 Hektar großen Grundfläche, die ehemals von der Schachtanlage Prosper II landwirtschaftlich genutzt wurde. Überregional bekannt – und in der Öffentlichkeit namensgebend – ist jedoch nicht die Halde, sondern das Kunstwerk von Wolfgang Christ, das sie ziert: der Tetraeder, eine Stahlkonstruktion, die auf vier jeweils neun Meter hohen Betonpfeilern ruht und so scheinbar zu schweben scheint.
Zahlen & Fakten
Höhe über NN: 114 Meter
Höhe der Aufschüttung: 73 Meter
Fläche: 33 Hektar
Symbol des Strukturwandels
Aussicht belohnt Mutige
An dem mächtigen, fast 60 Meter hohen Tetraeder auf dem Haldentop führt einfach kein Blick vorbei. Jeder, der schon einmal über die A 42 gefahren ist, kann diesen Eindruck bestätigen. Und genau das hatten die Architekten auch im Sinn, als sie die spektakuläre Skulptur entwarfen.
Hinauf auf die Halde geht es entweder über die 350 Stufen einer Treppe oder auf serpentinenartig angelegten Fußwegen.
Oben angekommen führt eine frei schwebende Treppe 18 Meter hinauf zur ersten von drei Aussichtsplattformen des Tetraeders. Schon von dort aus ist der Ausblick fantastisch. Weiter geht es über eine steile Leiter bis auf 38 Meter Höhe. Von dort führt eine Wendeltreppe zur leicht geneigten obersten Plattform.
Der Aufstieg kostet ein wenig Überwindung, denn die an Stahlseilen aufgehängten Treppen schwingen leicht. Wer den Mut dennoch aufbringt und es bis ganz nach oben schafft, wird mit einem sensationellen Panorama belohnt – Adrenalin-Kick inbegriffen.
Lichtkunst auf der Spitze
Nachts wandelt sich die stählerne Pyramide in ein hell strahlendes Lichtereignis: Die Spitze des Tetraeders wird durch die Lichtinstallation „Fraktal“ des Düsseldorfer Künstlers LIT Fischer veredelt.
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Beste Aussichten
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Fotograf Ludger Staudinger war mit seiner Drohne im Auftrag des Regionalverbands Ruhr in Bottrop unterwegs.
Vom Haldengipfel aus
Bei klarem Wetter werden Besucherinnen und Besucher mit einem weiten Blick über das zentrale Ruhrgebiet und die Emscherregion belohnt. Besondere Landmarken, die sich mit scharfem Auge ausmachen lassen, sind der Gasometer Oberhausen, das Gipfelkreuz der Halde Haniel in Bottrop, die Bramme auf der Schurenbachhalde in Essen sowie die Bögen des Horizontobservatoriums der Halde Hoheward. In unmittelbarer Nähe sind das Alpincenter Bottrop auf der Halde Prosperstraße, die Schachtanlagen der Zeche Prosper II sowie die IBA-Projekte Arenberg-Fortsetzung, die Gartensiedlung Welheim und die Kläranlage Bottrop zu erkennen.
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Besucherinfos
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Lageplan
Adresse
Beckstraße
46238 Bottrop
Anfahrt
ÖPNV
Haltestelle „Tetraeder“
Rad
Knotenpunkt 5 (Bottrop)
Hintergrundwissen
Der Tetraeder in Bottrop ist eine der bekanntesten Landmarken der Region und gilt heute als wichtiges Symbol für den erfolgreichen Strukturwandel im Ruhrgebiet. Das „Haldenereignis Emscherblick“ ist als ein Projekt der Internationalen Bauausstellung Emscher Park (IBA) entstanden.
Schon 1994 hatte der RVR die Halde im Rahmen der Sicherung von Grün- und Freiflächen erworben. Sie wurde in den Jahren 1969 bis 1980 aus Bergematerial der ehemaligen Zeche Prosper an der Beckstraße aufgeschüttet.
In die Zukunft geblickt
Der RVR erarbeitet zurzeit ein gesamtregionales Konzept für die Halden der Metropole Ruhr. 58 Halden, die sich bereits im Eigentum des Verbandes befinden oder bis 2035 übernommen werden, stehen im Fokus. Die von Menschen geschaffenen Berge der Region sollen künftig noch stärker für Tourismus und Naherholung genutzt werden.
Ziel ist es, Themenschwerpunkte zu schaffen und jeder Halde eine eigene Identität zu geben. Parallel dazu werden aktuell einzelne Haldenstandorte auf ihr Potenzial zur Nutzung von Windkraft und Solarenergie untersucht.
Regionalverband Ruhr
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+49 201 2069-0